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Politik

Deutschland sagt Hackern Kampf an

9. November 2016

Früher waren vor allem Firmen Hackerangriffen ausgesetzt. Heute sind es auch staatliche Institutionen. Die Bundesregierung hat deshalb eine neue Cyberstrategie beschlossen.

Symbolbild Hacker
Bild: picture alliance/dpa/K.-J. Hildenbrand

Mit einem ganzen Bündel von Maßnahmen will die Bundesregierung dafür sorgen, dass informationstechnische Systeme (IT) in Zukunft besser vor Hackerangriffen geschützt sind. Das Kabinett beschloss am Mittwoch die "Cyberstrategie für Deutschland". Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) stellte die Details in einer Pressekonferenz vor.

"Wenn IT-Systeme von Krankenhäusern, Unternehmen oder Verwaltung lahmgelegt werden, um 'Lösegeld' zu erpressen, ist das eine ernstzunehmende Entwicklung, die ein entschiedenes Handeln erfordert", erklärte der Minister. Neben der Prävention von Cyberangriffen gehe es deshalb auch darum, den Schutz während und nach einer Attacke zu verbessern. Die beschlossene Strategie sieht laut de Maizìere "Krisen- und Feuerwehrteams" vor, die bei einem Cyberangriff vor Ort helfen sollen. Das 2011 gegründete Cyberabwehrzentrum solle eine echte Koordinierungsstelle werden.

Arne Schönbohm und Thomas de Maizière stellen die neue Strategie und den Datenschutzbericht 2015 vorBild: picture-alliance/dpa/M. Gambarini

Die Regierung will zudem die Zusammenarbeit von Staat und Wirtschaft ausbauen. Außerdem ist vorgesehen, die Bürger besser über Gefahren und Schutzmöglichkeiten zu informieren. "Wir wollen der digitalen Sorglosigkeit entgegenwirken", sagte de Maizìere. Dazu gehört für ihn die Förderung des Einsatzes von Verschlüsselungstechnologien sowie die Einrichtung eines Sicherheits-Gütesiegels für IT-Produkte.

Arne Schönbohm, der Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), rief die Bürger in diesem Zusammenhang auch zu mehr Sorgfalt beim Umgang mit ihren eigenen Daten auf. Rund 80 Prozent der Angriffe könnten durch einfache Maßnahmen wie Backups oder sichere Passwörter verhindert werden.

Das BSI wird dem Plan zufolge seine Unterstützungsangebote für Staat, Wirtschaft und Gesellschaft weiter ausbauen und soll auch die vorgesehenen Krisenteams stellen. Nach Angaben der in Bonn angesiedelten Bundesbehörde habe sich im vergangenen Jahr vor allem die Bedrohung durch Erpresserprogramme deutlich verschärft. 

djo/mak (afp, dpa, rtr)

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