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Politik

Deutschland schickt Fregatte in Indopazifik

2. August 2021

Signal an die Verbündeten: In Wilhelmshaven läuft die deutsche Fregatte "Bayern" mit Ziel Indopazifik aus. Dort will die Bundesregierung mit der Mission gegenüber den Bündnispartnern mehr deutsche Präsenz zeigen.

Fregatte "Bayern"
Die deutsche Fregatte "Bayern" geht auf große Fahrt nach AsienBild: Mohssen Assanimoghaddam/dpa/picture alliance

Die Fregatte "Bayern" ist von Wilhelmshaven aus zu ihrer Indopazifik-Mission gestartet. Zum Auslaufen des Kriegsschiffes war auch Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer zu dem Marinestützpunkt gekommen. "Unser Engagement im Indopazifik bedeutet nicht, gegen etwas oder jemanden zu sein, sondern gemeinsam für etwas einzustehen", sagte die Ministerin. "Es geht um gemeinsames Handeln. Und darum, mögliche Konflikte friedlich und partnerschaftlich zu lösen", so die CDU-Politikerin. "Wir wollen, dass bestehendes Recht respektiert wird, Seewege uneingeschränkt befahrbar sind, offene Gesellschaften geschützt werden und dass Handel zu fairen Regeln erfolgt", betonte sie. Gemeinsam mit den Wertepartnern in der Region zeige Deutschland mit der Fregatte Präsenz im Indo-Pazifik und setze ein Zeichen der Solidarität.

Ein gutes halbes Jahr lang soll die "Bayern" unterwegs sein - vom Horn von Afrika nach Singapur, Japan, Südkorea und Australien.

Deutschland wolle sich gemeinsam mit Partnern für die Einhaltung des Völkerrechts und die Stärkung der Sicherheit im Indopazifik einsetzen, sagte Außenminister Heiko Maas. Einen Beitrag dazu leiste die Fahrt der Fregatte "Bayern" in Richtung Asien. Im Indopazifik entscheide sich die Ausgestaltung der internationalen Ordnung der Zukunft. "Wir wollen diese mitgestalten und Verantwortung übernehmen für den Erhalt der regelbasierten internationalen Ordnung", betonte der SPD-Politiker. Die Bundesrepublik beteilige sich an der Überwachung der UN-Sanktionen gegen Nordkorea und baue Partnerschaften und Engagement in der Region aus.

Sicherheit im Indopazifik stärken: Außenminister Heiko MaasBild: Michael Sohn/AP/picture alliance

Flagge zeigen

Es gehe darum, Flagge zu zeigen und vor Ort zu demonstrieren, dass Deutschland auf der Seite seiner internationalen Partner "für die Freiheit der Seewege und die Einhaltung des Völkerrechts in der Region eintritt", sagte Vizeadmiral Kay-Achim Schönbach. Im Indopazifik entscheide sich die Ausgestaltung der internationalen Ordnung der Zukunft. Die indopazifische Region gilt als geopolitisch und wirtschaftlich entscheidend für das 21. Jahrhundert. China sorgt mit seinen territorialen Machtansprüchen insbesondere im Südchinesischen Meer für Instabilität. Allen voran versuchen die USA, Peking militärisch Einhalt zu gebieten, und fordert das auch zunehmend von seinen Partnern ein.

Das im Jahr 1996 in Dienst gestellte Kriegsschiff ist 139 Meter lang und bis zu 29 Knoten (knapp 54 km/h) schnell. An Bord befinden sich mehr als 200 deutsche Soldaten. Die "Bayern" gehört zur Fregatte der Brandenburg-Klasse. Vier in den 90er Jahren in Betrieb genommene Schiffe dieser Art fahren unter deutscher Flagge über die Weltmeere. Sie gehören zu den älteren Fregatten der Marine und dienen vor allem der U-Boot-Jagd.

Für die Mission der "Bayern" sind sogenannte "Passing Exercises" - gemeinsame Übungen mit anderen Nationen - sowie Hafenbesuche geplant. Als Kern der Mission gilt eine mehrtägige Fahrt durch das Südchinesische Meer über die üblichen Handelsrouten. An einer "Freedom of Navigation"-Operation der US-Marine nimmt das deutsche Schiff nicht teil. Bei diesen Operationen fahren Kriegsschiffe gezielt durch von China beanspruchte Gewässer.

Hingegen beteiligt sich die "Bayern" unterwegs an der NATO-Mission "Sea Guardian" im Mittelmeer, der EU-Mission "Atalanta" vor dem Horn von Afrika und der UN-Mission zur Seeraumüberwachung vor Nordkorea.

kle/qu (afp, dpa, dw)