Nach einem kräftigen Anstieg der Übernachtungszahlen im April nähert sich der Deutschland-Tourismus zunehmend dem Niveau vor der Corona-Krise. Die Städte profitieren von der Rückkehr ausländischer Gäste.
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Mit dem Ende vieler Corona-Auflagen nimmt der Deutschland-Tourismus wieder Fahrt auf. Im April verbuchten Hotels, Pensionen und andere Beherbergungsbetriebe 35,7 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Das waren mehr als viermal so viele wie ein Jahr zuvor (plus 319,6 Prozent).
Damals galt aufgrund der Corona-Pandemie ein Beherbergungsverbot für privatreisende Gäste, weshalb das Ostergeschäft praktisch ausfiel.
Die Lücke zum April des Vorkrisenjahres 2019 verringerte sich auf 11,4 Prozent. Im März hatte der Rückstand gegenüber März 2019 noch 23,7 Prozent betragen.
Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland stieg im April gegenüber dem Vorjahresmonat um 304,8 Prozent auf 30,8 Millionen. Im Vergleich zum April 2019 betrug das Minus nur noch 6,6 Prozent.
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Wieder deutlich mehr ausländische Reisende
Mittlerweile zieht auch das Geschäft mit Reisenden aus dem Ausland an, von dem insbesondere der Städtetourismus profitiert. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus anderen Ländern erhöhte sich im April um 445,8 Prozent auf 4,9 Millionen. Das sind allerdings noch 33,2 Prozent weniger als vor der Corona-Krise.
Der Trend zum Campingurlaub, der als kontaktarm gilt, setzte sich fort. Die Zahl der Übernachtungen überstieg das Vorkrisenniveau um 0,9 Prozent. Schwieriger ist nach wie vor die Lage von Hotels, Gasthöfen und Pensionen mit minus 14,3 Prozent zum April 2019. Erfasst werden Beherbergungsbetriebe mit mindestens zehn Schlafgelegenheiten beziehungsweise zehn Stellplätzen beim Camping.
Insgesamt stehen die Chancen also nicht schlecht, dass das Vorkrisenniveau bald wieder übertroffen wird. Einer Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) zufolge meldeten im Mai bereits 43,0 Prozent der Betriebe bessere Umsätze als drei Jahre zuvor. Die Branche hofft nun auf die Sommermonate, auf die die Betriebe überwiegend positiv blicken. So melden für Juni 48 Prozent eine gute bis sehr gute Buchungslage, 31,9 Prozent bezeichnen diese als befriedigend.
"Die Branchenentwicklung verläuft nicht einheitlich", sagte Dehoga-Präsident Guido Zöllick. Betriebe in Feriendestinationen und touristisch attraktiven Städten berichteten von einer guten Nachfrage. "Im Gegensatz dazu zieht das Geschäft in Betrieben, die von Businessreisenden, Firmen-Veranstaltungen und Kongressen leben, nur langsam wieder an", sagte Zöllick.
Zehn Gründe für Leipzig
Zu Ehren des Komponisten Johann Sebastian Bach findet in Leipzig vom 9. bis 19. Juni das Bachfest 2022 statt. Ein guter Zeitpunkt, Leipzig einmal zu besuchen. Neben dem Bachfest gibt es auch noch viel anderes zu sehen.
Bild: picture-alliance/dpa
Bach, Thomaner und Prinzen
Leipzig ist Musikstadt. Hier haben das berühmte Gewandhausorchester und der Thomanerchor ihre Wurzeln, hier lebte der Komponist Johann Sebastian Bach von 1723 bis 1750, hier ist die Band "Die Prinzen" zu Hause. Neben der Musik gibt es noch viele weitere Gründe warum der Reiseführer "Lonely Planet", Leipzig auf Platz 1 der Top Reiseziele in Deutschland 2021 gesetzt hat.
Die In-Straße KarLi
Leipzig boomt. Vor allem junge Menschen zieht es hierher. Überall spürt man diese junge und kreative Atmosphäre. Zum Beispiel auf der Karl-Liebknecht-Straße, kurz KarLi genannt. Hier mischen sich Bars, ausgefallene Läden und abenteuerliche Fabriklofts. Zitat Lonely Planet: "Die Stadt ist jung, spannend, facettenreich, mal bunt, mal grau, von vibrierender Lebendigkeit."
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Szenetreff Plagwitz
Anziehungspunkt für junge Leute ist auch das Viertel Plagwitz mit der Karl-Heine-Straße. Hier merkt man besonders den unfertigen Charme der Stadt: Neben alten Fabriken haben neue Kneipen eröffnet. Günstige Ateliers und Büroräume ziehen Künstler und Start-ups an, Graffiti ziert unrenovierte Häuser. Dazu gibt’s Veranstaltungen wie das "Westbesuch", ein alternatives Kunst-, Kultur- und Straßenfest.
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Ausgehen für jeden Geschmack
Leipzig hat viele Restaurants und Cafés – die wieder geöffnet haben und das Ambiente der Altstadt prägen. Auch die Clubszene wagt den Neustart. So kann man im legendären Distillery Club wieder Cocktails im neuen Freisitz genießen, während der DJ auflegt.
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Charme des Verfalls
Die vielen Freiräume in der Stadt lassen Platz für neue Ideen. Typisch sind die alten Industriegebäude, die als Partylocations oder Veranstaltungsorte genutzt werden. Aber so manches Werksgelände - wie hier die Maschinenfabrik Leipzig - liegt noch immer verlassen da und fasziniert auf ganz eigene Art und Weise.
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Kunst statt Baumwolle
Ein renommiertes Beispiel für die Neugestaltung einer ehemaligen Fabrik ist die Baumwollspinnerei. Ateliers, Galerien, Ausstellungen machen sie zum Zentrum der Leipziger Kunstszene. Auch die Galerie Eigen + Art hat hier ihren Sitz. Sie hat die "Neue Leipziger Schule", eine moderne Malereiströmung, international bekannt gemacht. Ihr berühmtester Vertreter ist Neo Rauch.
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Moderne Universität mit Tradition
Leipzig ist bei Studenten sehr beliebt. Die Universität Leipzig wurde 1409 gegründet und ist damit die zweitälteste in Deutschland. Berühmtheiten wie Johann Wolfgang von Goethe und Richard Wagner haben hier studiert. Das zentral gelegene Hauptgebäude der Uni mit Kirche - seit 2012 in neuem Gewand - spült das studentische Leben mitten ins Herz der Stadt.
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Vom Bergbau zur Badelandschaft
Alles ist mit dem Fahrrad erreichbar, auch die künstlich angelegten Seen in Leipzigs Umgebung. Davon gibt es einige. Beliebtester Treffpunkt ist der Cospudener See. Ursprünglich gähnte hier ein tiefes Braunkohle-Tagebauloch. Das wurde geflutet und zum Badesee umgestaltet. An seinem Ufer gibt es den längsten Sandstrand Sachsens, er ist einen Kilometer lang.
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Orte zum Chillen
Immer gut bevölkert sind im Sommer auch die Parks und Gärten in Leipzigs Innenstadt. Zum Beispiel der Lene-Voigt-Park (Bild) oder der Clara-Zetkin-Park. Volleyball spielen, grillen oder einfach in der Hängematte faulenzen - auch hier sieht man vor allem junge Leute.
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Wave-Gotik-Treffen
Jedes Jahr an Pfingsten bieten Leipzigs Parks ein besonderes Spektakel. Beim "Wave Gotik Treffen" erobern tausende Anhänger der "Schwarzen Szene“ die Stadt. Es ist das größte Gothic-Festival der Welt. Drei Tage Schaulaufen, Konzerte und Partys. Zu sehen sind nicht nur Teilnehmer in schwarzen Kostümen, sondern auch in opulenten viktorianischen Kleidern, mit Perücken und kunstvollen Hüten.