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PolitikSüdkorea

Deutschland tritt Schutzmission an Südkoreas Grenze bei

2. August 2024

Bundesverteidigungsminister Pistorius spricht von einem Beitrag zur "Stabilität auf der koreanischen Halbinsel". Das United Nations Command überwacht seit 1953 den Waffenstillstand zwischen Süd- und Nordkorea.

Bei der Beitrittszeremonie zum United Nations Command überreicht Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius die deutsche Flagge an einen Soldaten
Damit ist es offiziell: Bei der Beitrittszeremonie zum United Nations Command überreicht Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius einem US-Soldaten die deutsche Flagge Bild: Soeren Stache/dpa/picture alliance

Deutschland ist der internationalen Militärmission zur Sicherung des Waffenstillstands zwischen Süd- und Nordkorea beigetreten. Deutschlands Mitgliedschaft im United Nations Command (UNC) wurde mit einer Zeremonie besiegelt, an der Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius im Rahmen seiner Indopazifik-Reise teilnahm.

Mit dem Beitritt zum UNC trage Deutschland seinen Teil zur "Stabilität auf der koreanischen Halbinsel" bei, sagte Pistorius bei der Veranstaltung auf der US-Militärbasis Camp Humphreys in Südkorea.

Konkrete Angaben zur Ausgestaltung machte der SPD-Politiker zunächst nicht. Dies würden "die Verhandlungen der nächsten Monate ergeben". Allein, dass Deutschland als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt neben vielen anderen europäischen Ländern dabei sei, mache aber "schon einen Unterschied".

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius betont auf seiner Indopazifik-Reise die Verantwortung Deutschlands für den Schutz internationaler Regeln in der RegionBild: Soeren Stache/dpa/picture alliance

Der Beitritt ist laut Pistorius notwendig, um Einigkeit zu demonstrieren und standhaft gegen jene zu stehen, die die internationale Ordnung angreifen. Man müsse sich an unterschiedlichen Orten dieser Welt, in Europa genauso wie im Indopazifik, mit Provokationen und der Bedrohung von Aggressoren auseinandersetzen.

Engere Zusammenarbeit von Russland und Nordkorea

Insbesondere der im Juni erfolgte Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Nordkorea sei "für uns alle und natürlich auch besonders für Südkorea ein Warnsignal", fügte Pistorius an. "Putin und Kim Jong Un rüsten auf und pfeifen gleichzeitig auf die regelbasierte internationale Ordnung, auf das Völkerrecht", sagte der Minister. Zuletzt hatte das international isolierte Nordkorea seine militärische und wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland ausgebaut.

Im Juni trafen sich Russland Staatschef Wladimir Putin (l.) und Nordkoreas Führer Kim Jong Un in NordkoreaBild: GAVRIIL GRIGOROV/AFP/Getty Images

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock nannte den UNC-Beitritt Deutschlands "ein Zeichen für Frieden und Stabilität auf der koreanischen Halbinsel". Deutschland stärke damit sein Engagement im Indopazifik, so Baerbock weiter.

Deutschland ist das achtzehnte Land, das dem UNC beitritt, und das erste seit der Aufnahme Italiens im Jahr 2013. Seit dem Korea-Krieg von 1950 bis 1953 ist die Halbinsel an der Demarkationslinie geteilt. Bis heute gibt es zwischen Süd- und Nordkorea keinen Friedensvertrag.

Nord- und Südkorea – siebzig Jahre im Kalten Krieg

03:31

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Das UNC ist nach eigenen Angaben insbesondere für die Überwachung des 1953 geschlossenen Waffenstillstandsabkommens zwischen Nord- und Südkorea zuständig.

ch/jj (afp, rtr)