Deutschland unterliegt Frankreich im Daviscup
6. April 2014Der Euphorie nach dem fantastischen Auftakttag folgte die Ernüchterung: Das deutsche Davis-Cup-Team hat die Überraschung in Frankreich verpasst und ist nach der 2:3-Niederlage im "Endspiel" von Nancy im Viertelfinale ausgeschieden. Doch auch wenn die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes den erstmaligen Einzug ins Halbfinale seit 2007 verpasste, polierte die völlig umgekrempelte Mannschaft von Bundestrainer Carsten Arriens das ramponierte Image des deutschen Herren-Tennis zumindest zum Teil wieder auf. Tobias Kamke, Peter Gojowczyk, Jan-Lennard Struff und André Begemann überzeugten mit einem erfrischenden und couragierten Auftritt und weckten Hoffnungen auf einen Neuanfang. Noch war der Druck für das im prestigeträchtigen Wettbewerb völlig unerfahrene deutsche Team aber zu groß. Im entscheidenden Einzel musste sich Gojowczyk in seinem erst zweiten Davis-Cup-Einzel im Hexenkessel Palais Des Sports Jean Weille Publikumsliebling Gael Monfils mit 1:6, 6:7 (0:7) und 2:6 geschlagen geben.
Ohne die verletzt fehlenden Tommy Haas, Philipp Kohlschreiber und Florian Mayer herrschte im deutschen Team endlich wieder Harmonie. Das Trio hatte sich beim gewonnenen Erstrundenduell gegen Spanien am Schlusstag geweigert, zum bedeutungslosen Einzel anzutreten. Arriens durfte sich bestätigt fühlen, nicht bis kurz vor dem Ende der Nominierungsfrist auf ein Ja des am Ellenbogen verletzten Kohlschreiber gewartet zu haben.
Auch Kamke chancenlos
Tobias Kamke, der in Abwesenheit des Top-Trios die deutsche Nummer eins gewesen war, hatte zuvor gegen den französischen Weltklassespieler Jo-Wilfried Tsonga mit 3:6, 2:6, 4:6 verloren. Zwei Tage nach seinem überraschenden Erfolg gegen Julien Benneteau war Kamke gegen die Nummer zwölf der Welt ohne jede Chance: Nach nur 1:42 Stunden verwandelte Tsonga seinen ersten Matchball mit einem Ass zum dritten Sieg im dritten Duell mit Kamke. Am Freitag (4.4.2014) hatten Kamke und Gojowczyk das ersatzgeschwächte DTB-Team überraschend mit 2:0 in Führung gebracht, der neunmalige Davispokal-Sieger Frankreich schaffte einen Tag später im Doppel den Anschluss.
og/ck (sid, dpa)