1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Deutschland will mehr Investitionen aus China

12. Juni 2012

In Krisenzeiten ist ausländisches Kapital gern gesehen. Wirtschaftsminister Philipp Rösler wirbt deshalb um Investitionen aus der Volksrepublik. Dafür startet er eine Charmeoffensive und widerspricht alten Klischees.

China Shanghai China Investitionen Symbolbild (Foto: Fotolia/Philippus)
China Shanghai China Investitionen SymbolbildBild: Fotolia/philipus

Es sei ein Vorurteil, dass chinesische Direktinvestitionen für die deutsche Wirtschaft negativ und schädlich seien: "Wir können da nichts Schädliches erkennen, nur Positives", so Wirtschaftsminister Rösler auf einer Pressekonferenz über asiatische Direktinvestitionen in Deutschland. Insbesondere beim Mittelstand könnten chinesische Direktinvestitionen die Produktivität verbessern und die Wirtschaft stärken, so Rösler. Es müsse darum gehen, emotionale und psychologische Schwellen abzubauen, mit denen chinesische Investoren in Deutschland zu kämpfen hätten, ergänzte Siemens-Vorstandschef Peter Löscher in seiner Funktion als Chef des Asien-Pazifik-Ausschusses.

Gravierendes Ungleichgewicht

Die Zahlen sprechen für sich. Laut Löscher investierte Deutschland in den letzten Jahren 73 Milliarden Euro in Asien. Die asiatischen Direktinvestitionen betrugen aber nur 22 Milliarden. Bei China sind die Fakten noch eindeutiger. Deutschland habe bis 2010 mehr als 20 Milliarden Euro in China investiert. Umgekehrt hätten chinesische Unternehmen in Deutschland nur 775 Millionen Euro investiert, so Löscher.

Wirtschafsminister Philipp RöslerBild: dapd

Chinesische Engagements bei Investitionen zu scheuen, ist für Rösler "fast ein provinzielles" Verhalten. Es sei wichtig, eine größere Sensibilität für kulturelle Unterschiede zwischen Deutschland und China zu erreichen. Der beste Weg dorthin seien Geschäftspartnerschaften. "Bei einer direkten Investition wird mehr gegenseitiges Verständnis zwischen deutschen und chinesischen Parnern geschlossen, als es die Reise eine Wirtschaftsdelegation vermag", so der Minister.

nm/bea (dapd, dpa, reuters)