Bald können Besucher Deutschlands höchsten Berg wieder direkt per Seilbahn erreichen: Die Bauarbeiten liegen in den letzten Zügen. Am Donnerstag, 21.12., soll die neue Seilbahn zur Zugspitze feierlich eingeweiht werden.
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Seilbahn Zugspitze - das ist der Gipfel!
Deutschlands höchster Berg ist ein Erlebnis der Superlative. Jetzt hat er eine weitere Attraktion: Die neue Seilbahn zur Zugspitze bietet technische Weltrekorde und Besuchern eine barrierefreie Fahrt zum Alpenpanorama.
50 Millionen Euro wurden investiert. Keine andere Seilbahn der Welt überwindet mit mehr als 3200 Metern Abstand von der Stütze bis zur Bergstation eine größere Entfernung. Sie hat mit 127 Metern die welthöchste Stahlbaustütze. Die Gondeln bewältigen auf einer Gesamtlänge von 4,5 Kilometern einen Höhenunterschied von knapp 2000 Metern. Das sind technische Weltrekorde.
Bild: picture-alliance/dpa/S. Hoppe
Die erste neue Gondel
Verziert mit der weißen Silhouette des Wetterstein-Massivs versprechen die neuen Gondeln mehr Komfort und Ausblick. 120 Passagiere haben Platz. Pro Stunde soll die neue Seilbahn bis zu 600 Personen zum Gipfel bringen. Wenn die bis zum Boden verglaste Kabine in hohem Tempo über die einzige Stütze rollt ist ein Adrenalin-Kick auf der zehnminütigen Fahrt garantiert.
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Die neue Bergstation
Drei Jahre lang haben die Ingenieure und Techniker an der neuen Seilbahn gearbeitet. An der Bergstation wird aber immer noch gebaut. So soll sie einmal aussehen: dreistöckig und rundum verglast mit Bahnsteigen, Technikgebäude und Panoramarestaurant. Höhenrausch stellt sich dort zukünftig schon beim Ein- und Aussteigen ein: Die Bergstation hängt 30 Meter frei über dem Abgrund.
Auf österreichischer Seite fuhr schon 1926 eine Seilbahn bis zum Zugspitzkamm auf 2805 Meter. 1963 übertrumpften aber die Bayern die Konkurrenz: Die Eibsee-Seilbahn brachte seitdem über 21 Millionen Gäste sogar auf 2960 Meter. Im Frühjahr 2017 fuhr ihre letzte Gondel ins Tal. Zählt man die zurückgelegten Kilometer zusammen, haben die alten Kabinen mehr als 76 Mal die Erde umrundet!
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Rund um den Eibsee
Nach ihm war die alte Seilbahn benannt. An der Talstation in 1000 Metern Höhe liegt der karibisch anmutende Bergsee. Benannt ist er nach den Eiben-Bäumen, die ihn früher noch zahlreicher einrahmten als heute. Rund um den See mit seinen acht Inseln im kristallklaren Wasser führen Wanderwege. Auch mit dem Moutainbike kann die Gegend erkundet werden.
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Gipfelkreuz
Im Zuge der Bauarbeiten für die neue Seilbahn war das goldene Gipfelkreuz im Mai 2017 von einem Kran beschädigt worden. Die Kette des Krans hatte einige goldene Strahlen des Kreuzes abgerissen. Ein Teil war in die Tiefe gefallen, konnte aber geborgen werden. Am 6. Dezember 2017 wurde in einer spektakulären Aktion das 4,88 Meter hohe Wahrzeichen der Zugspitze wieder an seinen Platz gebracht.
Bild: picture-alliance/M.Schrader
Panorama
Diese Aussicht zieht jährlich über eine halbe Million Besucher an. Bei klarem Wetter schweift der Blick über 400 Gipfel. Bergfexe kennen ihre Namen oder einfach in der App "Zugspitze" im AR-Gipfelviewer nachschauen. Doch vielen Touristen reichen einfach nur die Sonne und der herrliche Blick über Deutschland, Österreich, die Schweizer Alpen bis zu den Dolomiten in Italien.
Bild: picture-alliance/dpa/S. Hoppe
Zugspitzplatt
Als wahres Winterparadies und ideale Wintersportarena gilt die Zugspitzregion, gibt es hier doch noch reichlich Naturschnee. Oft dauert die Saison für das Ski- und Rodelvergnügen auf dem Gletscher bis in den Mai hinein. So früh wie in diesem Winter ist der Schnee allerdings in den letzten Jahren selten gefallen. Die Alpen leiden bereits unter den Vorboten des Klimawandels.
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Alternative Zahnradbahn
Erst durch die Zugspitzbahn konnte der höchste Gipfel Deutschlands zum Touristenparadies werden. Seit 1930 bringt die Bergbahn Gäste von Garmisch-Partenkirchen hinauf zum Gletscher. Die letzten Meter zum Zugspitzplateau überbrückt heute eine kurze Kabinenseilbahn. Mit der historischen Zahnradbahn dauert die Fahrt rund 75 Minuten. Im Sommer nutzen zahlreiche Wanderer diesen Weg zum Gipfel.
Bild: Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG, Jossi
Deutschlands höchst gelegener Biergarten
Die meisten Gäste kommen im Sommer auf die Zugspitze. Auf sie setzen die Seilbahn-Betreiber. Nach dem Motto "Bergerlebnis für alle" sollen auch mehr Passagiere mit Behinderungen zum Gipfel kommen. Bis zu 600.000 Menschen im Jahr soll die barrierefreie Seilbahn befördern, und mindestens 50 bis 60 Jahre durchhalten. Ob es dann noch schneebedeckte Alpengipfel gibt, ist ungewiss.
Bild: picture-alliance/Markus C. Hurek
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Gebaut wurde eine komplett neue Gipfelseilbahn mit Gipfel- und Talstation. Mit ihr sollen Besucher nonstop auf den 2962 Meter hohen Berg nahe dem bayerischen Garmisch-Partenkirchen kommen können. Die alte Infrastruktur wurde komplett abgerissen und demontiert. "Was sich natürlich gravierend ändert, ist der Komfort für unsere Gäste", freut sich Betriebsleiter Martin Hurm. Die Arbeiten für das rund 50 Millionen Euro teure Megaprojekt begannen bereits 2014. Momentan erfolgt nur noch der letzte Feinschliff - die technische Einstellung und der Probebetrieb.
Vorgänger Eibsee-Seilbahn
Es gab bereits vorher eine Seilbahn von etwa tausend Metern Höhe bis hinauf zum Gipfel der Zugspitze. Die seit 1963 betriebene Eibsee-Seilbahn war aber in die Jahre gekommen und genügte nicht mehr den Ansprüchen. Unter anderem war ihre Kapazität für Spitzenzeiten zu gering. Die neue Bahn setzt zudem auf besseres visuelles Erleben. Die Stationen im Tal und auf dem Gipfel haben große Panoramafenster mit freier Sicht auf die Berge, auch die neuen Kabinen sind vollverglast.
An der Streckenführung ändert sich dagegen im Wesentlichen nichts, die neue Bahn ersetzt die alte Eibsee-Bahn praktisch eins zu eins und überwindet 2000 Höhenmeter auf einer Gesamtlänge von mehr als viereinhalb Kilometern. Die alte Anlage blieb zunächst auch während der Bauarbeiten noch weiter in Betrieb und wurde erst im Frühjahr 2017 stillgelegt und nach und nach abgerissen.
Technische Rekorde
Durch den Neubau der Gipfelseilbahn kamen neue technische Rekorde hinzu, wie die Bayrische Zugspitzbahn Bergbahn AG berichtet. Schon die alte Eibsee-Bahn konnte einen Spitzenwert zumindest unter den sogenannten Pendelseilbahnen für sich beanspruchen, weil sie in nur einer Sektion - also einem einzigen Streckenabschnitt - einen Höhenunterschied von fast 2000 Metern überwand. Dies bleibt bei der neuen Bahn gleich. Und noch zwei neue Weltrekorde kommen hinzu: Sie überwindet nun zwischen Stützpfeiler und Bergstation ein freies Spannfeld von 3213 Metern und wird darin von keiner anderen Seilbahn im Pendelbetrieb überboten. Und der neue errichtete Seilbahnstützpfeiler ist mit 127 Metern Höhe zugleich der größte seiner Art in Stahlbauweise.
Die neue Seilbahn soll nach der feierlichen Einweihung ab 22.12.2017 fahren. Die Gipfelseilbahn ist übrigens nicht die einzige Verbindung auf die Zugspitze. Auch von österreichischer Seite gibt es eine Seilbahn direkt bis auf den Gipfel. Anreisen von deutscher Seite sind zudem mit der Zugspitz-Zahnradbahn in Kombination mit der tausend Meter langen Gletscherbahn-Seilbahn möglich.