DFB bindet Sportdirektorin Nia Künzer langfristig an sich
18. Juni 2025
"Nia Künzer ist ein Gewinn für den DFB. Sie hat in ihrer Rolle als Sportdirektorin seit ihrem Amtsantritt mit ihrem klaren Plan, ihrer Fußballexpertise, Beharrlichkeit und Weitsicht sowie ihrer Führungskompetenz wichtige Weichen zur Weiterentwicklung in diesem für den DFB hoch priorisierten Bereich gestellt", lobt Bernd Neuendorf, Präsident des Deutschen Fußball-Bunds, Sportdirektorin Nia Künzer. "Sie ist eine starke Persönlichkeit mit enormer Strahlkraft für den DFB." Deshalb hat der Verband den Vertrag mit der 45 Jahre alten früheren Nationalspielerin vorzeitig bis 2029 verlängert. Künzer hatte am 1. Januar 2024 den damals neu geschaffenen Posten der Sportdirektorin angetreten. Der Vertrag lief ursprünglich bis Ende 2026.
Künzers Aufgabenbereich wird erweitert. Sie wird nicht nur wie bisher für die Frauen-Nationalmannschaft und die U20-Auswahl zuständig sein, sondern auch für die U19 und die neu formierte U23 des DFB. "Ich freue mich über das mir entgegengebrachte Vertrauen - und dass wir den Weg gemeinsam weitergehen", sagte Künzer. "Mit dem Erreichen des Final Four der Nations League 2024 und 2025 sowie der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Paris konnten wir erste Erfolge feiern. Wir haben weitere große Ziele und noch einiges auf unserer Agenda." Etwa die anstehende Europameisterschaft in der Schweiz, die vom 2. bis 27. Juli ausgespielt wird.
Golden Goal im WM-Finale 2003
Nia Künzer wurde 1980 in der Stadt Mochudi im afrikanischen Staat Botswana geborgen. Ihre Eltern arbeiteten dort in der Entwicklungshilfe. Künzer trägt den afrikanischen Zweitnamen Tsholofelo, übersetzt "Hoffnung".
Als Fußballerin feierte sie zwischen 1999 und 2008 mit dem 1. FFC Frankfurt je sieben deutsche Meisterschaften und DFB-Pokalsiege sowie drei Triumphe im damaligen UEFA-Pokal. Wegen zahlreicher schwerer Knieverletzungen lief Künzer insgesamt aber nur 34-mal für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft auf.
Höhepunkt ihrer Karriere war der Gewinn der Weltmeisterschaft 2003 in den USA. Im Finale gegen Schweden erzielte Künzer in der Verlängerung den 2:1-Siegtreffer. Danach war die Partie beendet. Es war das einzige und letzte sogenannte "Golden Goal" in der Geschichte der Frauen-Weltmeisterschaften. Im Februar 2004 schaffte das International Football Association Board, die oberste Regelbehörde im Fußball, die Golden Goals ab.
Nach insgesamt vier Kreuzbandrissen beendete Künzer 2008 ihre aktive Karriere. Im selben Jahr schloss sie ihr Pädagogik-Studium ab. In den vergangenen Jahren war Künzer in der Öffentlichkeit vor allem als Frauenfußball-Expertin beim deutschen Fernsehsender ARD präsent. Sie ist verheiratet und hat eine Tochter und einen Sohn.