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Defensive mit Fragezeichen

Thomas Klein aus Eppan
29. Mai 2018

Für die DFB-Elf läuft das Trainingslager in Südtirol bisher wie gewünscht. Ob es für Jerome Boateng und Manuel Neuer aber wirklich reicht, um mit nach Russland zu fahren, bleibt eine spannende Frage.

Trainingslager Nationalmannschaft - Manuel Neuer
Bild: picture-alliance/dpa/Ch. Charisius

Manuel Neuer unter Beobachtung

01:40

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Die letzte Regenwolke hatte sich gerade verzogen, als der Mannschaftsbus des Weltmeisters auf das Trainingsgelände fuhr. Rund 250 Fans hatten - wie jeden Tag - ausgeharrt und beklatschten die DFB-Elf. Bundestrainer Joachim Löw hatte nach dem 7:1-Testspiel-Erfolg gegen die deutsche U20 am Vorabend zur ersten Trainingseinheit des Tages gebeten. Bis auf Mario Gomez und Jerome Boateng, die individuell trainierten, waren alle verbliebenen Spieler auf dem Platz. Auch Manuel Neuer. "Manuel kann den Fuß voll belasten, dass war die Voraussetzung. Es gibt keine Schonhaltung. Er muss die Sicherheit mit dem Fuß bekommen, da hilft jede Übung", erklärte Torwart-Trainer Andreas Köpke.

Weitere Spielpraxis für Neuer

Mit der finalen Entscheidung, ob auch der Welttorhüter ein Ticket nach Russland bekommt, will sich das Trainerteam noch etwas Zeit lassen. Falls Neuer aber mit zur WM darf, wäre er wohl auch die Nummer eins im Tor - so hatte es Löw vor wenigen Tagen erklärt. "Wenn er dabei sein wird, dann wird er sicherlich spielen", sagte der 58-Jährige in einem Interview mit der ARD. Um weitere Erkenntnisse zu sammeln, wird Neuer auch beim Testspiel in Klagenfurt am Wochenende zwischen den Pfosten stehen.

"Stand jetzt wird er am Samstag gegen Österreich zum Einsatz kommen", sagte Köpke. "Ich habe bisher ein gutes Gefühl, und wir haben ja auch noch ein wenig Zeit." Sollte es für den Schlussmann des FC Bayern am Ende reichen, hätte Marc-Andre ter Stegen vom FC Barcelona das Nachsehen. "Wir haben mit Marc-Andre gesprochen. Es ist eine besondere Situation", sagte Köpke und lobte den Schlussmann: "Er hat sich wunderbar entwickelt und würde die WM gern spielen. Er kann mit der Situation aber umgehen."

Reicht es für Boateng?

Neben der Torhüterfrage ist auch noch nicht ganz geklärt, ob es für Abwehrmann Boateng reicht. Der Innenverteidiger laboriert an einer Adduktorenverletzung und muss sich noch etwas gedulden, um mit der Mannschaft zu trainieren. "Jerome ist immer mehr belastbar. Im Moment sind wir nicht besorgt. Er hat die Verletzung noch, er kann aber immer mehr trainieren", sagte Köpke, der ein gutes Gefühl bei der "Causa Boateng" hat.

Aufbautraining für Jerome BoatengBild: picture-alliance/dpa/Ch. Charisius

Hummels soll Boateng die Innenverteidigung in Russland bilden, so wie sie es auch beim FC Bayern München tun. "Wir haben mit Niklas Süle, Matthias Ginter und den anderen sehr gute Alternativen. Da sind wir sehr gut aufgestellt", erklärte Hummels und ergänzte, dass er keine persönlichen Vorlieben habe, was die Wahl seines Nebenmannes angeht.

Kimmich im WM-Modus

Auf der rechten Verteidigerposition ist Joshua Kimmich gesetzt. Der 23-Jährige scheint in Eppan bereits in den WM-Modus geschaltet zu haben. Das bekam an diesem Vormittag auch Antonio Rüdiger zu spüren, der nach einem Zweikampf Redebedarf bei Kimmich anmeldete.

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"Bei der Mannschaft sieht man im Training den Zug. Alle wollen sich anbieten. Die Atmosphäre ist gut", stellte Hummels fest. Auf der linken Abwehrseite hat Löw nach wie vor eher wenig Auswahl. Mit Jonas Hector hat der Bundestrainer aber einen zuverlässigen Spieler in seinen Reihen, der auch bei der Europameisterschaft in Frankreich vor zwei Jahren schon einen starken Eindruck hinterlassen hatte.

Trotz einiger Unwägbarkeiten geht der amtierende Weltmeister als Favorit in das Turnier in Russland. "Wir haben definitiv wieder Qualität in der Mannschaft. Das haben aber mindestens fünf andere Mannschaften auch", sagte Hummels. Wer am Ende aber wirklich am "Projekt Titelverteidigung" teilnehmen darf, wird Joachim Löw am 4. Juni bekanntgeben. Dann nämlich werden die finalen Flugtickets für die DFB-Elf ausgestellt.

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