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DFB-Elf im Finale

29. Juni 2017

Fußball-Bundestrainer Joachim Löw erreicht mit seinem jungen Team auch ohne Stars das Endspiel des Confed Cups gegen Chile. Er schlägt Gegner Mexiko mit seinen eigenen Stärken. Dabei erzielt ein Schalker zwei Tore.

Fußball Confederations Cup 2017 Deutschland - Mexiko
Bild: REUTERS/K. Pfaffenbach

Die Taktik von Bundestrainer Joachim Löw war so einfach wie gut. Mexiko mit seiner eigenen Stärke schlagen: Aggressives Anlaufen und den Spielaufbau des Gegners stören. So erzielte das junge, international unerfahrene DFB-Team bereits in den ersten acht Minuten zwei Tore. Trotz eines Durchhängers noch in der ersten Halbzeit ließ Deutschland beim 4:1 (2:0)-Erfolg im Confed-Cup-Halbfinale gegen die offensivfreudigen Mexikaner nur ein Gegentor zu und steht nun im Finale gegen Chile (Sonntag, ab 19.45 Uhr im DW-Liveticker). "Erwarten konnte man das nicht mit dieser Mannschaft", gab Bundestrainer Joachim Löw zu. "Der Hunger und die Disziplin aber ist da und es hat sich von Beginn des Turniers an ein Teamgeist entwickelt." 

Nicht erst auf dem Spielfeld, sondern schon vorher auf der Taktiktafel gab es eine Überraschung: Löw ließ den erst 20-jährigen Benjamin Henrichs von Beginn an im rechten, defensiven Mittelfeld spielen. Zudem schickte er gegen die durchschnittlich vier Zentimeter kleineren Mexikaner nicht den großen Stürmer Sandro Wagner (1,94 Meter) auf den Rasen, sondern brachte neben Lars Stindl auch Timo Werner.  

Doppeltorschütze Goretzka

Gleich vom Anpfiff an zeigte die Löw-Elf Pressing wie aus dem Fußball-Lehrbuch: sie zwang Mexiko mit Tempo auf die Abwehr zu Ballverlusten und hinderte es daran, sein eigenes Spiel nach vorne zu tragen. Dafür wurden Kapitän Julian Draxler und seine Mannschaft schnell belohnt. Henrichs passte von der rechten Außenbahn an die Strafraumgrenze. Von hinten kam Leon Goretzka, der aus 17 Metern direkt abzog und genau ins linke untere Eck traf (6. Minute). Vermutlich war der Pass ursprünglich für den weiter hinten stehenden Timo Werner gedacht gewesen, aber so war es ein schöner und erfolgreicher Spielzug. "Es war sehr wichtig, wie wir ins Spiel gekommen sind. Das hat bei den vorherigen Spielen nicht so gut geklappt, diesmal aber schon", so Goretzka.

Der Doppeltorschütze bei seinem ersten Tor: Leon Goretzka trifft aus 17 Metern ins linke EckBild: Getty Images/M. Hangst

Den Schock des frühen Gegentores nutzte Deutschland eiskalt aus. Keine zwei Minuten später spielte Werner einen Ball in die Tiefe, einen dieser Art, wie er sie sonst immer bekommt. Diesmal aber war Goretzka der Empfänger, der aus 14 Metern erneut die linke Eck suchte und fand (8.) - das 2:0 für das DFB-Team und der früheste Doppelpack in der deutschen Länderspiel-Geschichte. Für den Schalker war es bereits das dritte Tor beim Confed Cup. "Es war sehr wichtig, wie wir ins Spiel gekommen sind. Das hat bei den vorherigen Spielen nicht so gut geklappt, diesmal aber schon." 

Durchhänger der DFB-Elf

Nach weiteren zehn Minuten sehenswerten Fußballs drängte Mexiko Deutschland jedoch immer öfter in die eigene Hälfte zurück und übernahm die Spielgestaltung. Den deutschen Spielern unterliefen immer häufiger individuelle technische Fehler, während der Gold-Cup-Sieger sich mehr und mehr Chancen erspielte: Nach 45 Minuten kam Mexiko auf zehn Torversuche, Deutschland auf fünf.

Nach dem Wiederanpfiff war Deutschland wieder direkt im Spiel drin. Werner vergab, wie auch schon in der ersten Halbzeit, beste Chancen, die er sonst im Verein erfolgreich abschließt. Aber in der 59. Minute spielte Mitspieler Jonas Hector ihn im Strafraum so frei, dass er allein vor dem leer stehenden Tor aus wenigen Metern nur einschieben musste - und es auch tat (59.). Wie Goretzka hat auch Werner damit nun schon drei Tore bei diesem Turnier erzielt.

Traumtor von Fabian

Trotz des Drei-Tore-Rückstands gab Mexiko nicht auf: Raul Jiminez traf in der 75. Minute nach einem Kopfball nur die Latte. Eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit durfte das mexikanische Team aber dann doch jubeln. Eintracht Frankfurts Profi Marco Fabian zog aus 30 Metern ab und drosch den Ball ins rechte Eck, unhaltbar für Torwart Marc-André ter Stegen, der in diesem Spiel sehr gute Paraden zeigte und dem diesmal kein Patzer unterlief (89).

Aber damit war noch nicht Schluss. Der eingewechselte Armin Younes stellte den vorherigen Torabstand wieder her, als er vom linken Fünfmetereck ins Tor traf (90+1.). Damit bleibt Mexiko ein Lieblingsgegner der Deutschen. Bei den Weltmeisterschaften 1978, 1986 und 1998 sowie beim Confed Cup 2005 und jetzt 2017 siegte immer die DFB-Elf. "Am Sonntag gegen Chile müssen wir nochmal alles geben", meinte Kapitän Draxler. Nach der langen Bundesligasaison "müssen wir uns die 90 oder 120 Minuten einfach noch mal quälen".

Noch nicht genug vom Spiel? Dann lesen Sie doch in unserem Liveticker die einzelnen Spielszenen nach.

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