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DFB-Elf: Noch viel Arbeit auf dem Weg zur WM

Mathias Brück
6. Juni 2022

Noch fünf Spiele in der Nations League bleiben der DFB-Elf vor dem WM-Beginn. Das nächste findet gegen England statt. Bundestrainer Hansi Flick erwartet eine Leistungssteigerung: "Wir müssen die Dinge besser machen."

Deuschland | Nationalelf | Hansi Flick
Nationaltrainer Hansi Flick bei der Pressekonferenz vor dem Nations League-Spiel gegen EnglandBild: Susanne Huebne/IMAGO

Richtig schlecht war der Auftritt der deutschen Nationalmannschaft gegen Italien wahrlich nicht. Von Aktionismus oder Wiedergutmachung ist man also weit entfernt - und dennoch löste das Spiel in Bologna bei vielen Fans Ernüchterung aus. Schließlich hatte Italiens Nationaltrainer Roberto Mancini viele potentielle Debütanten im Kader und sein Team komplett neu aufgestellt, während Bundestrainer Hansi Flick mit immerhin sieben Bayern-Profis in der Anfangsformation begann.

Die DFB-Elf ist unter dem ehemaligen Bayern-Coach zwar weiterhin ungeschlagen, doch knapp sechs Monate vor Beginn der WM-Endrunde in Katar hat die Mannschaft noch deutlich Luft nach oben. Gegen Italien wirkte sie wenig griffig. Durch einfache Fehler in Ballbesitz wurde das Spiel der Deutschen immer wieder unnötig verschleppt. Bis zu ihrem Auftaktspiel gegen Japan am 23. November bleiben noch fünf Spiele in der Nations League, um das zu verbessern. 

Mehr Dominanz zeigen auf dem Weg nach Katar

Bundestrainer Hansi Flick will die ersten Ansätze dazu schon im kommenden Spiel sehen - dem Klassiker gegen England am 7. Juni (Anstoß: 20:45 Uhr MESZ): "Wir haben das Italien-Spiel direkt danach analysiert. Die Bereitschaft muss da sein, aktiv zu sein und eine gewisse Intensität zu haben." 

Leroy Sane konnte zuletzt nicht überzeugenBild: Frank Hoermann/Sven Simon/IMAGO

Dazu sucht er vor dem Spiel in der Allianz Arena nach dem schlagkräftigsten Personal. Dafür kämen "mehrere Spieler in Frage", um neuen Schwung zu bringen, so der frühere Bayern-Coach. Es werde der eine oder andere Wechsel stattfinden.

Ein Wechselkandidat könnte Leroy Sane sein, der zuletzt sowohl bei Bayern München als auch beim DFB-Team enttäuschende Leistungen brachte. Gegen Italien wurde er nach einer knappen Stunde für seinen Klubkollegen Jamal Musiala ausgewechselt.  

Gündogan schwärmt von Englands Kader

Premier-League-Meister Ilkay Gündogan könnte hingegen eine Option für die Startelf sein und somit die "Bayern-Achse" im Mittelfeld, bestehend aus Joshua Kimmich und Leon Goretzka, durchbrechen. Der 31-Jährige von Manchester City erwartet einen "extrem starken Gegner" und lobt die vielen Optionen im Kader der Engländer. "Sie haben in der Breite ein sehr gutes Niveau und können gefühlt drei Teams aufstellen," sagte Gündogan bei der Pressekonferenz. "Wir müssen dafür bereit sein."

Ilkay Gündogan könnte gegen England an der Seite von Joshua Kimmich im Mittelfeld spielenBild: ActionPictures/IMAGO

Die Rivalität zwischen beiden Mannschaften spiele jedoch nur eine untergeordnete Rolle, wenn überhaupt. "Das Verhältnis ist mittlerweile ziemlich gut, extrem freundschaftlich und von Respekt gezollt. Manchmal macht man den einen oder anderen Scherz." 

Sorge vor Ausschreitungen

Bleibt zu hoffen, dass die Fans das genauso sehen. Die Engländer werden voraussichtlich in Bestbesetzung in der Allianz Arena auflaufen. Ihre Niederlage gegen Ungarn sorgt für zusätzlichen sportlichen Druck und erhöht die Brisanz eines Spiels, das ohnehin schon des Öfteren von Randale überschattet wurde. Vor dem Spiel mussten 880 englische bekannte gewaltbereite Fans ihre Pässe bei der Polizei abgeben. Die Stadt München hat ein Verbot von Glasflaschen in der Innenstadt erlassen.

Auch Englands Trainer Gareth Southgate fürchtet, dass die englischen Fans "uns in München blamieren" könnten. "Du schämst dich, wenn du davon hörst - es ist ja schließlich ein Spiegelbild des eigenen Landes", so der 51-jährige. "Deswegen hoffe ich, dass sich die Leute benehmen." 

Der Kniefall-Geste der Engländer als Protest gegen Rassismus werde sich die DFB-Auswahl wieder anschließen, kündigte Gündogan an: "Wir haben das in der Mannschaft kurz besprochen", äußerte sich der 31-jährige. "Wie wollen die Aktion der Engländer natürlich unterstützen, weil das eine sehr gute Sache ist."