DFB-Elf schwungvoll ins neue Jahr
23. März 2015Freude und die Entschlossenheit waren überall zu spüren, als die deutsche Fußball-Nationalmannschaft nach mehr als vier Monaten Pause erstmals wieder in Frankfurt am Main zusammenkam. Am Mittwoch steht ein Testspiel gegen Asienmeister Australien an, sonntags drauf das EM-Qualifikationsspiel in Georgien. "Wir wollen den Schwung wieder aufnehmen", sagte Teammanager Oliver Bierhoff bei der ersten Pressekonferenz nach der Anreise und gab damit die Losung für 2015 aus. Neue Impulse sollen der noch nicht näher erläuterte "Masterplan" von Bundestrainer Joachim Löw und die Rückkehr der hochmotivierten Langzeitverletzten Ilkay Gündogan und Holger Badstuber bringen.
"Gerade die Spieler, die den WM-Triumph nicht miterlebt haben, sind hungrig und wollen attackieren", betonte der Dortmunder Gündogan, für den sich gegen Asienmeister Australien "ein Kreis schließt". In Kaiserslautern, wo am Mittwoch (ab 20.15 Uhr MEZ im DW-Livestream) das erste Länderspiel des Jahres steigt, verletzte sich der 24-Jährige im August 2013 am Rücken - 588 Tage später hofft er auf ein Comeback im DFB-Trikot, das inzwischen noch einen vierten Weltmeister-Stern trägt.
Gruppensieg ist klares Ziel
Bierhoff schaut aber auch schon auf Sonntag, wenn in Georgien (ab 17.45 Uhr MESZ im DW-Livestream) die bisher etwas holprige EM-Qualifikation fortgesetzt wird. "Das Ziel ist eine souveräne Qualifikation als Gruppenerster", stellte Bierhoff klar. Derzeit liegt das DFB-Team drei Punkte hinter Polen (10 Punkte) sowie gleichauf mit Schottland und Irland. Die Georgier haben erst drei Zähler. "In Georgien zu gewinnen, muss das klare Ziel sein", betonte Bierhoff: "Das ist nicht immer so selbstverständlich, wie es von außen wirken kann. Das können unangenehme Spiele sein. Aber wir haben den Anspruch und die Qualität, um dort zu gewinnen."
Auf dem Weg zum Fernziel EM-Titel 2016 in Frankreich hat Bundestrainer Löw einige Umbaumaßnahmen angekündigt, die ersten davon werden wohl schon in dieser Woche umgesetzt. Bierhoff deutete jedoch an, dass es sich dabei nicht um eine Radikalkur handeln wird. "Systemänderungen bedürfen Zeit, auch im Training, um das Ganze einzustudieren", erläuterte er: "Bei der Nationalmannschaft ist es besonders schwer, die Spieler in kürzester Zeit auf verschiedene Mechanismen einzustellen."
Andere Abwehr, personelle Alternativen
Die Dreier-Abwehrkette, in der der Manager den Vorteil sieht, "offensiver agieren und früher stören" zu können, wird Löw wohl schon gegen Australien testen. Sie ist die einzige geplante Variante, die der Bundestrainer bereits verraten hat. Insgesamt brauche man "offensive Lösungen. Weil wir festgestellt haben, dass die Gegner immer defensiver spielen", sagte Löw.
Und natürlich braucht man auch personelle Alternativen. Mit Gündogan und Bayern-Innenverteidiger Badstuber kehren für Löw zwei echte "Stützen" zurück. Die alte Form haben sie aber noch nicht. "Jetzt Ansprüche zu stellen, wäre nicht richtig", erklärte Gündogan: "Ich merke schon, dass nach zwei, drei guten Spielen immer wieder eines kommt, das nicht so prickelnd ist." Allerdings sollte das der deutschen Mannschaft 2015 besser nicht mehr passieren.