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DFB-Elf siegessicher gegen Frankreich

Joscha Weber, z.Zt. Rio de Janeiro3. Juli 2014

Das nächste Endspiel für die deutsche Nationalmannschaft: Im WM-Viertelfinale wartet mit Frankreich der erste echte Topgegner. Der Druck ist riesig, doch der Bundestrainer gibt sich betont entspannt.

Fußball WM 2014 Training Deutschland Frankreich Viertelfinale (Foto: Getty)
Bild: Getty Images

Ein Lächeln huscht über seine Lippen und wird breiter. Langsam beugt er seinen Oberkörper zurück und lehnt sich entspannt gegen die Lehne seines Stuhls. Joachim Löw hatte ganz offensichtlich mit dieser Frage gerechnet, sie stresst ihn nicht, nein, sie freut ihn scheinbar. Ein Journalist fragt ihn nach dem aktuell laufenden "Grabenkrieg" zwischen den deutschen Medien und ihm in der Frage, wo Kapitän Philipp Lahm nun spielen solle. Ob ihn das alles ärgere, wird Löw gefragt. Er lächelt sanft und gibt dann seine Antwort: All das bekomme er kaum mit, er sei hier ja auch sehr weit weg von der Heimat, betont Löw. "Eigentlich lese ich keine Berichte, seitdem ich bei der WM bin. Ich mache mich davon ein Stück weit frei. Ich kenne diese Situation, habe sie schon einige Mal bei Turnieren erlebt. "Dass der Druck immer relativ groß ist, dass es unterschiedliche Meinungen gibt, das ist normal". Löw, der Souverän.

Nichts ficht ihn an dieser Tage, auch nicht die Spekulationen um seinen Zukunft, was passieren werde, sollte Deutschland das WM-Viertelfinale gegen Frankreich (04.07.2014, ab 18 Uhr MESZ im DW-Liveticker) verlieren. Joachim Löw ist "tiefenentspannt", wie er sagt und wirkt absolut von sich überzeugt. Fast scheint es, als habe die öffentliche Kritik nach dem glücklichen Weiterkommen gegen Algerien seinen Glauben an sein Team und damit auch sich selbst nur bestärkt. "Wir sind siegessicher, selbstbewusst und brennen auf dieses Spiel", sagt der Bundestrainer, der sich in Sachen Aufstellung mal wieder nicht in die Karten schauen ließ.

Mats Hummels wieder fit beim AbschlusstrainingBild: Getty Images

Löw macht es in der Lahm-Frage spannend

Die in Deutschland kontrovers diskutierte Frage, wo Kapitän Lahm denn nun auflaufen werde, beantwortet Löw so: "Es gibt Entscheidungen, die sind gefällt, aber nicht zementiert. Wir müssen sehen, was passiert. Es gibt alle Möglichkeiten. Man wird sehen, wo er spielt." Fast scheint es, als würde er es genießen, die Spannung noch etwas aufrecht zu halten.

Spannend ist aber auch eine andere Frage: Wie fit ist die deutsche Mannschaft eigentlich? Läuferisch hat sie im bisherigen Turnier überzeugt, keine Frage. Aber: Einige Spieler kehrten aus dem kühlen Porto Alegre mit Erkältungssymptomen zurück. Am Mittwoch habe "fast ein Drittel unserer Spieler über Halsschmerzen geklagt", berichtet Löw, noch immer seien einige "ein bisschen erkältet".

22 Spieler im Abschlusstraining dabei

Davon war beim Abschlusstraining allerdings nichts zu sehen. Außer Shkodran Mustafi, der verletzt für den Rest des Turniers ausfällt, nahmen alle Spieler am Mannschaftstraining teil. Das verlief allerdings auch weitgehend locker. Ein paar Dehnübungen, ein paar kurze Läufe und lockeres Passspiel mit dem Ball waren im öffentlichen Teil der Übungseinheit zu beobachten, keine großen Belastungen kurz vor dem wichtigen Spiel gegen Frankreich.

Joachim Löw hat beim Abschlusstraining vor dem Frankreich Spiel alle an BordBild: Franck Fife/AFP/Getty Images

Die Elf von Trainer Didier Deschamps wird die deutsche Mannschaft mehr fordern als alle bisherigen WM-Gegner, so viel scheint klar. Ebenfalls ohne Niederlage erreichten die Franzosen das Viertelfinale und präsentierten sich dabei sowohl kompakt in der Abwehr (nur zwei Gegentore) als auch dank schnellen Offensivleuten wie Karim Benzema und Olivier Giroud torgefährlich. Hätten viele vor der WM Deutschland noch klar in der Favoritenrolle gesehen, so ist die Ausgangslage nun etwas anders. "Wir messen uns mit einer Klassemannschaft aus Frankreich, die auf Augenhöhe ist", urteilt Löw und sein Gegenüber sieht das ähnlich: Didier Deschamps will Deutschland "einen großen Kampf liefern" und macht klar: "Wir fahren sicher nicht als Touristen nach Rio."

"Das sind die Spiele, auf die es ankommt"

Frankreichs Elf geht im Gegensatz zu Deutschland ohne angeschlagene Akteure in die Partie - ein klarer Pluspunkt angesichts der kräftezehrenden Bedingungen. In der prallen Mittagssonne wird die Partie im legendären Maracana von Rio de Janeiro angepfiffen. 27 Grad im Schatten sind vorhergesagt, eine gute Physis ist die Voraussetzung für einen Erfolg.

Toni Kroos will den TitelBild: Getty Images

Erkältungswelle im deutschen Lager hin oder her, für Toni Kroos gibt es nun keine Ausreden mehr. "Das sind die Spiele, auf die es ankommt", sagt der zentrale Regisseur im deutschen Mittelfeld. "Wir haben gute Chancen, das Spiel zu gewinnen. Alles andere als der Titel wird als Misserfolg gewertet". Große Worte, an denen sich er, Löw und das Team messen lassen müssen.

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