Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg will die noch notwendigen drei Punkte zur Qualifikation für die Frauen-WM 2023 bereits in der Türkei einfahren. Dabei kommt es auch zu einer Premiere.
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In ihrem neuen Trikot möchten Deutschlands Fußballerinnen auch sportlich glänzen und mit einem Sieg in der Türkei für klare Verhältnisse sorgen. Mit einem Erfolg in der Partie in Bursa kann das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2023 in Australien und Neuseeland vorzeitig perfekt machen. "Wir gehen die Aufgabe mit ganz viel Spielfreude an und wollen es hier regeln", verkündete Voss-Tecklenburg die Marschroute für das vorletzte WM-Qualifikationsspiel am Samstag (Anpfiff 14.45 Uhr MESZ).
Knapp fünf Wochen nach der Enttäuschung des verlorenen EM-Finales gegen England soll mit der Qualifikation für die WM-Endrunde im Sommer 2023 der eingeschlagene Weg fortgesetzt werden. "Der Blick nach vorne macht sehr viel Freude. Wir haben uns als Mannschaft gefunden bei der EM. Da ist noch ganz viel Entwicklungspotenzial. Wenn man mit diesem Team neue Ziele angehen kann, macht das extrem viel Spaß", sagte Stürmerin Alexandra Popp.
Premierenauftritt im neuen DFB-Dress
Eine Premiere gibt es beim Outfit: In der Timsah Arena wird die Mannschaft erstmals in den zu Wochenbeginn vom Deutschen Fußball-Bund vorgestellten Einheitstrikots für alle deutschen Nationalteams auflaufen. "Das ist ein sehr, sehr schönes Trikot. Darin werden wir richtig gut aussehen", sagte Abwehrspielerin Sara Doorsoun vor dem Premierenauftritt. Es sei ein "schönes Zeichen, dass sowohl die Frauen als auch die Männer in der nächsten Zeit das gleiche Trikot tragen." Doch das ist nur ein Teil des Puzzles im Streben nach einer Gleichstellung mit den Männern. "Wir müssen jetzt die Bereitschaft haben, etwas zu verändern und anzupassen", so Voss-Tecklenburg. Die Mannschaft wolle dabei am Samstag mit "attraktivem Fußball" vorneweg marschieren.
Rückenwind soll den deutschen Frauen auch die Begeisterung geben, die sie in der Heimat erfahren haben - dem öffentlichen Training am Dienstag in Frankfurt wohnten rund 2000 Fans bei. "Wir wollen alles das, was wir an Stimmung und Euphorie aufgesaugt haben, mitnehmen und uns mit einer sehr guten Leistung für die WM qualifizieren, um das weitertragen zu können, was wir angeschoben haben", betonte die Bundestrainerin. Mit einem Sieg gegen die Türkinnen würde Deutschland, das die Gruppe H mit 21 Punkten vor Verfolger Serbien (18) anführt, das Ticket für die WM 2023 vorzeitig lösen, da der direkte Vergleich gegen Serbien gewonnen wurde. Die Chancen für einen Erfolg stehen gut, denn im Hinspiel im November 2021 feierten die deutschen Frauen ein 8:0-Schützenfest. Davon beeinflussen lassen möchte sich die DFB-Auswahl aber nicht: "Wir wollen unsere beste Leistung auf den Platz bringen und die Aufgabe sehr souverän lösen", kündigte Doorsoun an.
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Ein ganz besonderes Spiel
Für die 30-Jährige von Eintracht Frankfurt ist das Spiel gegen die Türkei eine ganz besonderes Aufeinandertreffen. "Meine Mama ist Türkin, ich bin in jedem Urlaub hier. Das ist mein zweites zuhause", sagte sie. "Natürlich werde ich das Spiel wie jedes andere bestreiten, aber mit dem Hintergrund ist es ein besonderes für mich." In den beiden abschließenden Qualifikationsspielen möchte Voss-Tecklenburg möglichst "vielen Spielerinnen Spielzeit geben". Allerdings sind einige Nationalspielerinnen mit kleineren Blessuren nicht einsatzfähig. Sicher ist, dass gegen die Türkei EM-Keeperin Merle Frohms wieder das Tor hütet. Zum Abschluss der Gruppenphase trifft Deutschland am kommenden Dienstag in Plowdiw auf Bulgarien.
Die Trikots der DFB-Elf - Mit dem Adler auf der Brust
Schön, schlicht oder schlimm? Erfolgsstoff oder Ladenhüter? Zu jedem großen Turnier, auch zur Fußball-EM im eigenen Land, präsentiert der DFB ein neues Trikot. Nicht jedes wird ein Erfolgsbringer - sportlich wie optisch.
Bild: Daniel Karmann/dpa/picture alliance
Schlicht und gewagt
Während das DFB-Heimtrikot zur EURO 2024 bis auf einen schmalen Streifen in den deutschen Farben an den Schultern fast komplett weiß ist, wird der Auswärtsdress ein echter Hingucker. Oben pink und unten lila erinnert das Trikot fast an ein Torwart-Outfit. Die Farbgebung soll laut Ausrüster für "die neue Generation an deutschen Fußballfans und die Vielfalt des Landes stehen".
Bild: Daniel Karmann/dpa/picture alliance
Gemeinsam wie in alten Tagen
Auch nach 114 Jahren Länderspielgeschichte kann der Deutsche Fußball-Bund noch mit etwas Neuem überraschen: Erstmals gibt es ein einheitliches Trikot-Design für das Frauen- und das Männer-Team. Die Männer tragen es bei der WM 2022, die Frauen dann bei der WM 2023. Das Farbschema mit dem breiten schwarzen Streifen ist übrigens angelehnt an das erste Deutschland-Trikot aus dem Jahre 1908.
Bild: Thomas Boecker/DFB/dpa/picture alliance
Streifenhörnchen?
Machen Querstreifen nicht dick? Und Längsstreifen dünn? Die DFB-Elf entscheidet sich für die paneuropäische EURO 2020 dennoch für ein "fettes Trikot". Aber so austrainiert und drahtig, wie Jogis Jungs über den Platz laufen, können sie sich die paar dünnen Querstreifen wohl erlauben. Und so schnell wie Timo Werner (l.) und Serge Gnabry (2.v.l.) sind, sieht mancher Gegner eh nur Streifen...
Bild: picture-alliance/dpa/adidas
Monochrome Reminiszenz
Als hätte man bereits vor dem Turnier gewusst, wie es laufen würde, hatten die WM-Trikots der DFB-Elf für 2018 einfach keine Farbe. Vielmehr waren sie eine komplett entsättigte Version des 1990er-Weltmeister-Jerseys - für viele Fans bis heute eines der schönsten aller Zeiten. In Russland blieb die DFB-Elf sportlich allerdings ähnlich farblos wie die Hemden.
Bild: picture-alliance/dpa/adidas
Ganz in Weiß
Klassisch - so kann man das Trikot beschreiben mit dem Fußball-Weltmeister Deutschland 2016 in Frankreich seinen vierten EM-Titel gewinnen möchte. Schlicht weiß mit schwarzem Kragen, fast wie 1954. "Das Trikot sieht nach Erfolg aus", sagt Kapitän Bastian Schweinsteiger vor dem Turnier. Fast klappt es ja auch mit dem Titel.
Bild: Getty Images/AFP/T. Schwarz
Die Mannschaft, das Trikot
Das Trikot zur WM 2014 erinnert mit der Brustgrafik etwas an das der WM 1990 in Italien. Durch den 1:0-Siegtreffer von Mario Götze im Finale gegen Argentinien wird es auch genauso erfolgreich. Die verschiedenen Rottöne sollen die deutsche Flagge interpretieren. Die traditionelle schwarze Hosen wird durch eine weiße ersetzt.
Bild: Reuters
Mit Brustring zur Euro 2008
In den auffälligen schwarzen Brustring werden bei der EM 2008 sowohl die Deutschlandflagge als auch der Nationalmannschafts-Adler eingebaut. Bei dem Turnier in Österreich und der Schweiz schafft es das DFB-Team bis ins Finale. Bastian Schweinsteiger & Co. verlieren das Endspiel in Wien jedoch mit 0:1 gegen Spanien.
Bild: picture-alliance/dpa/Landov
Sommermärchen
Bei der WM 2006 im eigenen Land begeistert das DFB-Team mit tollem Fußball. Das Trikot kommt dagegen doch eher schlicht und blass daher. Ein dünner schwarz-rot-goldener Farbstrich schlängelt sich verspielt am Trikot entlang. Der von Nationalcoach Jürgen Klinsmann neu eingeführte "aggressive", rote Ausweichdress kommt beim Turnier gar nicht zum Einsatz.
Bild: picture-alliance/dpa/M.Egerton
Millennium-Desaster
Wenig Farbe, viel Schwarz - ähnlich düster verläuft auch das EM-Turnier im Jahr 2000. Nach einer peinlichen 0:3-Pleite gegen Portugal scheitert Deutschland bereits nach der Vorrunde. Das Turnier in Belgien und den Niederlanden ist schnell zu Ende. Im Misserfolgs-Trikot mit den breiten Trauerbalken auf den Ärmeln beendet Lothar Matthäus nach 150 Spielen seine Nationalmannschafts-Karriere. Passt!
Bild: picture-alliance/dpa/B.Weissbrod
Drei Streifen auf der Brust
Mit einem schwarz-rot-goldenen Brustring in der Optik des Trikotsponsors spielt die Nationalmannschaft bei der WM in Frankreich. Auch die drei "Meistersterne" über dem Logo sind in den Nationalfarben gehalten. Viel Glück bringt das Trikot aber nicht: Erst passiert der feige Überfall auf den Polizisten Daniel Nivel, dann kommt das Aus schon im Viertelfinale gegen Kroatien.
Bild: picture-alliance/dpa/O.Berg
Große Nummern, großer Erfolg
In England holt die deutsche Elf - als dreimaliger Weltmeister mit drei Sternen auf der Brust - den dritten EM-Titel. Neu ist, dass der Bundesadler erstmals im Schattenriss als weißer Adler auf schwarzem Grund zu sehen ist. Auffällig sind auch die extragroßen Nummern vorne auf der Brust. Geholfen haben sie: Oliver Bierhoff (Foto) erzielt per Golden Goal den Siegtreffer im Finale gegen Tschechien.
Bild: picture-alliance/dpa/AFP
Verkehrte Welt 1994 in den USA
Bei der WM 1994 in den USA steht erst die deutsche Flagge auf dem Trikot Kopf, dann kommen nach dem Viertelfinal-Aus gegen Bulgarien die Kopfschmerzen - wenn sie nicht bereits vorher durch das wirre Karomuster verursacht wurden. Erstmals stehen hinten die Spielernamen. Hilft aber wenig, wenn man sich nur daran erinnert, weil Stefan Effenberg den eigenen Fans vorne den Stinkefinger zeigt.
Bild: picture-alliance/dpa/O.Berg
Weltmeisterlich
Schon zur EM 1988 im eigenen Land wird das Design eingeführt, mit dem das Team 1990 in Italien Weltmeister wird. Ein echter Trikot-Klassiker - und für viele Fans bis heute das schönste DFB-Trikot aller Zeiten. Dabei fällt der Erfolg bei der Heim-EM erstmal mäßig aus. Im Halbfinale lässt der spätere Europameister Niederlande den Deutschen keine Chance. Die Entschädigung folgt zwei Jahre später.
Bild: picture-alliance/dpa/F. Leonhardt
Alles so grün
Bis zur EM 2000 sind die deutschen Auswärtstrikots in aller Regel grün. Die Farbe wird gewählt, weil auch der DFB sie im Logo verwendet. Bei der WM 1986 kommt das grüne Dress sogar im Finale im Aztekenstadion von Mexiko-Stadt zum Einsatz - und ist daher auch mit einer bitteren Niederlage verbunden. Im Jahr 2012 feiert das grüne DFB-Trikot ein Comeback.
Bild: Getty Images/Bongarts
Schlicht und erfolgreich
In den 70er-Jahren müssen die Trikots der Nationalmannschaft noch ohne große farbliche Akzente auskommen. Beim Weltmeistertrikot von 1974 fällt besonders der dicke schwarze Rundkragen auf. Der Adler auf der Brust ist auch noch größer, als in späteren Jahren. Außerdem erhalten bei der Heim-WM erstmals auch die Hosen der Spieler die jeweilige Rückennummer auf dem linken Bein.
Bild: picture-alliance/dpa/Baumann
Am Kragen geschnürt
Gar nicht so anders ist das Bild beim ersten WM-Sieg 20 Jahre zuvor: Markenzeichen der Trikots, in denen die "Helden von Bern" die vom Papier her haushoch überlegenen Ungarn mit 3:2 besiegen, ist der Schnürkragen. Insgesamt wirken die Leibchen 1954 etwas weiter und luftiger als die enger geschnittenen Trikots von 1974. Alles hat eben seine Zeit...