DFB-Frauen siegen dank Eigentor
20. September 2016Mit einem Arbeitssieg haben die deutschen Fußball-Frauen ihre makellose Qualifikation zur Europameisterschaft 2017 perfekt gemacht. Ein Eigentor von Viktoria Szabo in der 29. Minute bescherte dem Olympiasieger von Rio vor 1000 Zuschauern in Györ einen glücklichen 1:0 (1:0)-Erfolg im abschließenden Gruppenspiel in Ungarn. Der bereits für die Endrunde in den Niederlanden qualifizierte Titelverteidiger schloss seine Gruppe 5 nach dem achten Sieg im achten Spiel mit der Maximalpunktzahl 24 und einem Torverhältnis von 35:0 als unangefochtener Gewinner ab.
Zwei Neulinge
Dennoch wirkte Bundestrainerin Steffi Jones am Spielfeldrand nicht sehr glücklich, denn die DFB-Auswahl blieb in einer langweiligen Partie ohne Höhepunkte den Nachweis ihrer Klasse schuldig. Gleich auf sieben Positionen hatte Jones ihre Startelf gegenüber dem 4:0 in Russland verändert - dem Kombinationsspiel der DFB-Auswahl war dies eher abträglich. Gegen das aggressive Pressing der defensiv eingestellten Ungarinnen, die im Hinspiel noch mit 0:12 untergegangen waren, fand der Olympiasieger mit den Neulingen Jacqueline Klasen und Hasret Kayikci kaum ein Mittel. Chancen blieben daher im ersten Durchgang weitgehend aus. So musste ein Standard her, um Ungarns Abwehr-Bollwerk zu knacken. Eine Ecke von Tabea Kemme lenkte Szabo per Kopf unglücklich ins eigene Netz. Bis dahin hatte es lediglich einen Torschuss von Kapitänin Anja Mittag gegeben, die jedoch vorbei zielte. Zur Halbzeit wurde sie ausgewechselt.
Jones: "Mund abputzen"
Mittag und Kemme waren die einzigen Spielerinnen, die vor einem Monat im Olympia-Finale gegen Schweden auf dem Rasen standen und Gold holten. "Ich will sehen, wie breit unser Kader aufgestellt ist", begründete Jones das Fehlen vieler Stammkräfte. Dies machte sich auch nach dem Wechsel negativ bemerkbar. Keine Ideen im Spielaufbau und viele Fehlpässe kennzeichneten das deutsche Spiel. Allerdings wurde auch die DFB-Abwehr um Jubilarin Babett Peter, die ihr 100. Länderspiel bestritt, kaum gefordert. So plätscherte die Partie dahin. Am Ende brachten die deutschen Frauen den Sieg sicher nach Hause. "Wir haben unpräzise gespielt. Deshalb haben wir uns sehr schwer getan", bilanzierte Jones: "Wir haben viele Bälle verloren und oft nicht die optimale Lösung gefunden. Für uns heißt es Mund abputzen, die Qualifikation ist durch." Die Europameisterschaft in den Niederlanden wird vom 16. Juli bis 6. August 2017 ausgespielt.
sn/asz (dpa, sid)