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DFB-Frauen wahren Olympia-Chance mit Sieg gegen Dänemark

2. Dezember 2023

Mit einem 3:0-Erfolg in der UEFA Nations League hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Frauen die Olympia-Qualifikation vor Augen. Fraglich ist, wie lange der erfolgreiche Interimstrainer Horst Hrubesch bleibt.

Torjubel Alexandra Popp schreit mit weit offenem Mund nach ihrem 1:0 für Deutschland gegen Dänemark
Auftrag ausgeführt: Alexandra Popp und Co. brauchten einen Sieg mit mindesten zwei Toren gegen DänemarkBild: Memmler/Eibner-Pressefoto/picture alliance

"Das nächste Spiel wird sicher eines der schwersten", sagte der deutsche Frauen-Bundestrainer Horst Hrubesch nach dem wichtigen Sieg seiner Mannschaft gegen Dänemark in der UEFA Nations League. Durch das 3:0 (2:0) gegen die Däninnen, gegen die man im Hinspiel noch 0:2 verloren hatte, sind die Deutschen wieder Spitzenreiterinnen in ihrer Gruppe. Beenden sie die Runde auf Rang eins, sind sie in der K.o.-Runde und könnten sich noch für die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris qualifizieren.

Dazu fehlt nun dank der besseren Ausgangsposition nur noch ein Schritt - am Dienstag in Wales, das bisher noch keinen einzigen Punkt gewinnen konnte. "Ich bin davon überzeugt, dass sie sich da keine Blöße geben", sagte Hrubesch. Mit einem Sieg sind die DFB-Frauen sicher Erste, gewinnen sie nicht, wären sie davon abhängig, was Dänemark im Parallelspiel gegen Island macht. Beide Teams haben nach fünf Partien zwölf Punkte, allerdings zählt zunächst der direkte Vergleich, den Deutschland dank des 3:0-Sieges für sich entschieden hat.

"Es war schon noch weit weg von perfekt, aber die Basics, die Tugenden, die uns ausmachen, die den Fußball ausmachen, die haben wir wieder auf den Platz gebracht", sagte Sydney Lohmann vom Deutschen Meister FC Bayern der DW nach dem Spiel. "Da war Leben da, da war voller Einsatz da, wir haben von der ersten Sekunde an gepresst, die auch ein Stück weit überrollt mit unserer Art und Weise anzulaufen."

"Gutes Gefühl" dank Horst Hrubesch

Die Partie gegen die Däninnen, die im Ostsee-Stadion in Rostock vor 19.180 Zuschauern stattfand, macht Hoffnung und bildet den nächsten Schritt, auf dem Weg zurück zur Bestform, nachdem die WM in Australien und Neuseeland enttäuschend endete und die Mannschaft anschließend keinen guten Eindruck machte. Nachdem Hrubesch als Interimstrainer übernahm und auch die Trennung von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg nach längerem Hin und Her vollzogen ist, läuft es deutlich besser.

Hrubesch gebe der Mannschaft "einfach ein sehr, sehr gutes Gefühl", sagte Torjägerin Alexandra Popp, die ihr Team mit dem 1:0 gegen Dänemark auf die Siegerstraße brachte. Er strahle "Urvertrauen" aus und vermittele dem Team, "dass wir unschlagbar sind, wenn wir unsere Leistung abrufen", bestätigte Lohmann.

"Die Chemie stimmt", versicherte auch Hrubesch, der seine Trainerkarriere eigentlich bereits beendet hatte, dann aber doch noch einmal einsprang. Die Einstellung seiner Mannschaft gegen Dänemark sei "sensationell" gewesen, schwärmte er nach dem Abpfiff. "Die stehen wirklich zueinander. Das fasziniert mich immer wieder, und sie nehmen den alten Mann auch mit", scherzte er.

Nia Künzer als Direktorin, übernimmt Colin Bell?

Zu einer Aussage, wie es für ihn beim Deutschen Fußballbund (DFB) nach einer möglichen Olympia-Qualifikation weitergehen soll, ließ er sich jedoch nicht hinreißen. "Ich habe von Anfang an gesagt, dass wir jetzt einfach mal schauen", sagte Hrubesch. Zuletzt gab es Medienberichte, der DFB sei sich mit Colin Bell einig und der Engländer werde die DFB-Frauen übernehmen. Ausgerechnet, könnte man sagen, denn der Ex-Coach des 1. FFC Frankfurt, ist derzeit Nationaltrainer inSüdkorea. Mit seinem Team war er bei der Weltmeisterschaft mit dafür verantwortlich, dass die Deutschen bereits in der Vorrunde aus dem Turnier ausschieden.

Es läuft gut unter Trainer Horst Hrubesch (r.), aber wie lange darf er noch weitermachen?Bild: Memmler/Eibner-Pressefoto/picture alliance

Während ein Engagement Bells noch Spekulation ist, scheint eine andere Personalentscheidung auf der Zielgeraden zu sein: DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig bestätigte im ZDF, man sei sich mit einer Kandidatin einig, die den freien Posten der DFB-Direktorin für den Frauenfußball übernehmen soll. Zuletzt war Nia Künzer, Weltmeisterin von 2003, gehandelt worden.

Endrunde im Februar

Zunächst aber soll am Dienstag in Wales der nächste Schritt auf dem Weg nach Paris gemacht werden. Die Endrunde der UEFA Women's Nations League wird dann zwischen dem 21. und 28. Februar 2024 ausgetragen.

Dort werden unter vier Mannschaften die verbleibenden zwei freien Plätze für europäische Mannschaften für das olympische Turnier vergeben.

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Deutschland - Dänemark 3:0 (2:0)

Tore: 1:0 Popp (14.), 2:0 Hegering (26.), 3:0 Bühl (90.+3)

Zuschauer in Rostock: 19.180 (ausverkauft)

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