DFB-Frauen wollen ins WM-Viertelfinale
20. Juni 2015Respekt ja, Angst nein: Fußball-Bundestrainerin Silvia Neid geht selbstbewusst in das WM-Achtelfinale gegen Schweden an diesem Samstag (22.00 MESZ) im Lansdowne-Stadion von Ottawa. "Wir sind sehr gut vorbereitet. Wir mussten uns im Training wieder in den Wettkampfmodus schießen, das ist sehr gut gelungen", sagte Neid auf der Pressekonferenz am Freitag: "Wir haben Schweden intensiv vorgestellt. Die Spielerinnen wissen ganz genau, wie man gegen Schweden spielt."
Die 51-Jährige warnte vor der Robustheit, Kopfballstärke und Schnelligkeit der Schwedinnen. "Sie haben eine hohe Qualität im Spiel nach vorne. Sie spielen sehr weiträumig, das ist sehr gefährlich und wir müssen auf der Hut sein", forderte Neid, die wieder auf Mittelfeldspielerin Simone Laudehr zurückgreifen kann, die ihre Bauchmuskelzerrung überwunden hat. Auch darüber hinaus hat die Bundestrainerin keinerlei Sorgen um verletzte Spielerinnen.
Volle Konzentration
Neid erwartet ein "Duell auf Augenhöhe", auch wenn die Schwedinnen in Kanada noch kein Spiel gewonnen haben. Die Gruppenphase hatte das Team von Trainerin Pia Sundhage mit drei Unentschieden überstanden und sich mit Ach und Krach für die Runde der besten 16 Teams qualifiziert. Die Statistik der deutschen Frauen rät indes zur Vorsicht: 2003 entschied die deutsche Elf das WM-Finale gegen Schweden durch ein Golden Goal von Nia Künzer für sich. Vor zwei Jahren zitterten sich Neids Schützlinge zu einem 1:0 im EM-Halbfinale.
Den deutschen Spielerinnen ist das egal, sie sind bereit auf das erste K.o.-Match bei der Weltmeisterschaftsendrunde in Kanada. "Die Mannschaft freut sich, wir sind einfach heiß auf das Spiel", sagte Innenverteidigerin Saskia Bartusiak, die die schwedischen Verbalspitzen über eine vermeintlich langsame deutsche Abwehr ins Leere laufen ließ. "Wir arbeiten in der Defensive mit dem gesamten Team sehr gut. Alles andere ist unwichtig", sagte die 82-malige Nationalspielerin. "Beide Mannschaften sind gut, kennen sich und werden sich teilweise neutralisieren. Es wird kein Spiel, das eine Mannschaft 4:0 gewinnt", betonte Neid.
Rio in den Hinterköpfen
Neben dem Einzug ins Viertelfinale geht es auch um das Olympia-Ticket. Nur die drei besten europäischen Teams dieser WM qualifizieren sich für die Olympischen Spiele 2016 in Brasilien. So bekommt das Achtelfinale eine zusätzliche Bedeutung. Sieben europäische Teams stehen in der Runde der letzten 16, und mit einem Erfolg über Schweden könnte man einen Rivalen im Kampf um die begehrte Fahrkarte nach Rio de Janeiro aus dem Weg räumen. Offiziell verschwendet Neid noch keinen Gedanken daran: "Wir sind jetzt im Achtelfinale einer WM und konzentrieren uns nur auf das nächste Spiel."