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DFB-Team: Jetzt noch Nordmazedonien

Marko Langer (mit dpa)
29. März 2021

Island? Geschlagen! Rumänien? Besiegt! Und nun: Nordmazedonien. Auch das sollte für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft eine lösbare Aufgabe bei der WM-Qualifikation sein.

Fußball Länderspiel | Deutschland - Rumänien
Freude bei der deutschen Nationalmannschaft nach dem Führungs- bzw. Siegtreffer gegen RumänienBild: Daniel Mihailescu/AFP/Getty Images

Mitunter mag eine Rücktrittsankündigung ja eine befreiende Wirkung haben. So kann man sich Bundestrainer Joachim Löw in diesen Tagen als vergleichsweise entspannten Mann vorstellen. Verschwunden sind all die Forderungen nach einer personellen Neuregelung - soll sich doch der Verband kümmern. Löw muss nun "nur" noch die Spiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bis zum erwünschten Europameister-Titel siegreich gestalten.

191-mal hat Joachim Löw die DFB-Elf betreut. Der Gegner in der 192. Partie ist ein unbekannter: Nordmazedonien. Gegen die hat man noch nie gespielt. Früher hätte man das höflich als anspruchsvolle Aufgabe bezeichnet (und hinter vorgehaltener Hand die Punkte vielleicht schon gezählt). Doch früher, das war unter anderem, bevor Spanien das deutsche Tor mit sechs Treffern sturmreif schoss und die Nation das Gefühl bekommen musste: Wir sind niemand mehr im Weltfußball.

"Volle Kraft voraus"

Doch einen Augenblick - so schlimm stehen die Dinge nicht. Immerhin ging das WM-Qualifikationsspiel gegen Island (ungefähr 360.000 Einwohner) ja mit 3:0 auf das Konto des DFB-Teams, und ihren nächsten Gegner Rumänien konnte Löws Mannschaft ja ebenfalls besiegen - allerdings nur noch mit 1:0, was ja stellenweise schon wieder Sorgenfalten verursachte. Kaum auszudenken, was passiert wäre, hätten die Rumänen kurz vor Spielende noch den Ausgleich erzielt.

1:0 also. Es stellte sich die Frage nach der Chancenauswertung, und welche Konsequenzen in der Zusammenstellung des Offensiv-Ensembles für die Partie gegen Nordmazedonien am Mittwoch in Duisburg (Anpfiff um 20.45 Uhr MESZ) gezogen werden. Löw formulierte vorerst nur diesen Anspruch: "Wir müssen nochmal volle Kraft voraus auch dieses Spiel gewinnen. Dann haben wir sicherlich in diesem Jahr einen ordentlichen Start - und in der WM-Quali mit neun Punkten die richtige Richtung eingeschlagen."

Zuück zur alten Form? Leroy Sané beim Aufwärmen vor dem Rumänien-SpielBild: Stefan Constantin/dpa/picture alliance

Luft nach oben

Was die besagte Chancenverwertung angeht, so kam auch aus dem Team reichlich Selbstkritik. Von Kapitän Manuel Neuer ("fehlende Coolness und Cleverness") über Joshua Kimmich ("Luft nach oben") bis hin zu Serge Gnabry ("Wir müssen das Ding einfach machen") waren entsprechende Worte zu hören. Gnabry, der Torschütze am Sonntagabend, wollte aber keine zu harte Kritik gelten lassen: "Ein Rückschritt war es nicht, wir haben guten Fußball gespielt."

Die Faust. Nicht die von Becker. Sie machte diesmal aber auch bei Fußball-Nationaltrainer Löw Sinn. Bild: Ralf Poller/Avanti/imago images

Der Trainer ließ jedenfalls schon durchblicken, dass er im dritten von drei Spielen wahrscheinlich nicht nochmal mit der gleichen Formation anfangen wolle. Er werde "nicht total abweichen" vom bisherigen Team, "aber es kann sein, dass der eine oder andere frische Spieler reinkommt". So soll Marc-André ter Stegen eine Chance im Tor erhalten, Timo Werner im Angriff und womöglich auch der Gladbacher Florian Neuhaus im Mittelfeld.

Aus disziplinarischen Gründen

Gegner Nordmazedonien hat am Sonntagabend Liechtenstein 5:0 besiegt. Gegen Deutschland wird das Team auf seinen Stürmer Ilija Nestorovski verzichten. Der 31 Jahre alte Profi vom italienischen Erstligisten Udinese Calcio wurde von Nationaltrainer Igor Angelovski aus disziplinarischen Gründen aus dem Aufgebot gestrichen. Er war nach seinem Treffer zum 5:0-Endstand zu einer TV-Kamera gelaufen und hatte dort gut hörbar Flüche ausgestoßen, ehe er sich den Finger auf die Lippen legte. Hinterher erklärte der Spieler entschuldigend, die Beschimpfung habe Personen gegolten, die ihn und seine Familie seit Tagen bedroht hätten.

 

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