Bundesliga-Talent Said El Mala vom 1. FC Köln ist erstmals in der Fußball-Nationalmannschaft dabei. In der WM-Qualifikation in Luxemburg und gegen die Slowakei fällt die Entscheidung um das Ticket für die WM 2026.
Nach nur neun Bundesligaspielen bereits Nationalspieler: Said El Mala (r.) vom 1. FC KölnBild: Christian Charisius/dpa/picture alliance
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Mit Jungstar Said El Mala vom 1. FC Köln und Rückkehrer Leroy Sané von Galatasaray Istanbul möchte Bundestrainer Julian Nagelsmann das Ticket zur Fußball-Weltmeisterschaft 2026 lösen.
Die deutsche Mannschaft tritt zu ihren abschließenden Duellen in der WM-Qualifikation in Luxemburg (14. November) und gegen die Slowakei (17. November in Leipzig) an.
Neben dem 19-jährigen Kölner Neuling El Mala, der bisher noch kein Bundesligaspiel über 90 Minuten bestritten hat, und Türkei-Legionär Sané stehen auch Rückkehrer Malick Thiaw von Newcastle United und Kevin Schade vom FC Brentford im 25-köpfigen Aufgebot.
El Mala: "Unbekümmert und unbeschwert"
U21-Nationalspieler El Mala solle sich "mit all seiner Unbekümmertheit und Unbeschwertheit bei uns zeigen", sagte der Bundestrainer am Donnerstag über den Teenager, der in dieser Saison mit vier Toren in neun Bundesliga-Spielen seinen Durchbruch erlebte.
Sané, der erstmals seit seinem Wechsel nach Istanbul in diesem Sommer dabei ist, habe sich seine Nominierung "mit guten Leistungen in der Champions League und der Süper Lig erarbeitet", ergänzte Nagelsmann. Der Flügelstürmer erzielte in 14 Pflichtspielen drei Tore und bereitete drei vor. Thiaw, der in Newcastle mit Nick Woltemade zusammenspielt, sei dort "auf Anhieb eine der Stützen" geworden.
Erneut viele Ausfälle
Angeführt wird das Aufgebot von Kapitän Joshua Kimmich und Spielmacher Florian Wirtz. Keine Berücksichtigung mehr fanden Robert Andrich, Robin Koch, Angelo Stiller und Maximilian Beier. Weiter nicht dabei sind Spieler wie Robin Gosens oder Deniz Undav.
Werden in der deutschen Offensive vermisst: Kai Havertz, Jamal Musiala und Tim Kleindienst (v.l.n.r.)Bild: Frank Hoermann/SVEN SIMON/picture alliance
Nagelsmann musste erneut improvisieren. Neben Torwart Marc-André ter Stegen sind Jamal Musiala, Abwehrchef Antonio Rüdiger und Stürmer Kai Havertz ebenso wenig einsatzfähig wie die Alternativen Benjamin Henrichs, Niclas Füllkrug und Tim Kleindienst.
DFB-Team bereits für Play-offs qualifiziert
Die DFB-Auswahl trifft sich am Montag in Wolfsburg und hält dort am Nachmittag ein öffentliches Training ab. Sie führt die Tabelle der Qualifikationsgruppe A mit neun Punkten an. Zuletzt hatte es einen Heimsieg gegen Luxemburg und einen weiteren Erfolg in Nordirland gegeben.
Mit zwei weiteren Siegen wäre sie sicher für die Endrunde qualifiziert, möglicherweise reichen auch bereits vier Punkte. Ansonsten bliebe der Umweg über die Play-offs, die man als Gruppenzweiter erreicht.
Die deutsche Mannschaft ist aber unabhängig vom Abschneiden in der Gruppe ohnehin bereits für die Play-offs im März 2026 qualifiziert, weil sie das Final Four der Nations League erreicht hat.
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Das DFB-Aufgebot im Überblick:
Tor: Noah Atubolu (SC Freiburg), Oliver Baumann (TSG Hoffenheim), Finn Dahmen (FC Augsburg), Alexander Nübel (VfB Stuttgart)
Defensive: Waldemar Anton (Borussia Dortmund), Ridle Baku (RB Leipzig), Nathaniel Brown (Eintracht Frankfurt), Joshua Kimmich (Bayern München), Felix Nmecha (Borussia Dortmund), Aleksandar Pavlovic (Bayern München), David Raum (RB Leipzig), Nico Schlotterbeck (Borussia Dortmund), Jonathan Tah (Bayern München), Malick Thiaw (Newcastle United)
Offensive: Karim Adeyemi (Borussia Dortmund), Nadiem Amiri (FSV Mainz 05), Jonathan Burkardt (Eintracht Frankfurt), Said El Mala (1. FC Köln), Serge Gnabry (Bayern München), Leon Goretzka (Bayern München), Jamie Leweling (VfB Stuttgart), Leroy Sané (Galatasaray Istanbul), Kevin Schade (FC Brentford), Florian Wirtz (FC Liverpool), Nick Woltemade (Newcastle United)
Die Trikots der DFB-Elf - Mit dem Adler auf der Brust
Schön, schlicht oder schlimm? Erfolgsstoff oder Ladenhüter? Zu jedem großen Turnier, auch zur Fußball-WM 2026, präsentiert der DFB ein neues Trikot. Nicht jedes wird ein Erfolgsbringer - sportlich wie optisch.
Bild: Adidas/dpa/picture alliance
Reminiszenz an vergangene Zeiten
Bevor die deutsche Mannschaft den Ausrüstervertrag wechselt und künftig von Nike versorgt wird, gibt sich der scheidende Trikotlieferant Adidas noch einmal Mühe und kreiert für die WM 2026 ein Heimtrikot im Retro-Look. Wie beim WM-Gewinn 1990 in Italien ziert die Deutschlandfahne die Spielerbrust. Die "Zickzack-Optik" sei an das Modell von 1994 angelehnt, als zuletzt eine WM in den USA stattfand.
Bild: Adidas/dpa/picture alliance
Schlicht und gewagt
Während das DFB-Heimtrikot zur EURO 2024 bis auf einen schmalen Streifen in den deutschen Farben an den Schultern fast komplett weiß ist, wird der Auswärtsdress ein echter Hingucker. Oben pink und unten lila erinnert das Trikot fast an ein Torwart-Outfit. Die Farbgebung soll laut Ausrüster für "die neue Generation an deutschen Fußballfans und die Vielfalt des Landes stehen".
Bild: Daniel Karmann/dpa/picture alliance
Gemeinsam wie in alten Tagen
Auch nach 114 Jahren Länderspielgeschichte kann der Deutsche Fußball-Bund noch mit etwas Neuem überraschen: Erstmals gibt es ein einheitliches Trikot-Design für das Frauen- und das Männer-Team. Die Männer tragen es bei der WM 2022, die Frauen dann bei der WM 2023. Das Farbschema mit dem breiten schwarzen Streifen ist übrigens angelehnt an das erste Deutschland-Trikot aus dem Jahre 1908.
Bild: Thomas Boecker/DFB/dpa/picture alliance
Streifenhörnchen?
Machen Querstreifen nicht dick? Und Längsstreifen dünn? Die DFB-Elf entscheidet sich für die paneuropäische EURO 2020 dennoch für ein "fettes Trikot". Aber so austrainiert und drahtig, wie Jogis Jungs über den Platz laufen, können sie sich die paar dünnen Querstreifen wohl erlauben. Und so schnell wie Timo Werner (l.) und Serge Gnabry (2.v.l.) sind, sieht mancher Gegner eh nur Streifen...
Bild: picture-alliance/dpa/adidas
Monochrome Reminiszenz
Als hätte man bereits vor dem Turnier gewusst, wie es laufen würde, hatten die WM-Trikots der DFB-Elf für 2018 einfach keine Farbe. Vielmehr waren sie eine komplett entsättigte Version des 1990er-Weltmeister-Jerseys - für viele Fans bis heute eines der schönsten aller Zeiten. In Russland blieb die DFB-Elf sportlich allerdings ähnlich farblos wie die Hemden.
Bild: picture-alliance/dpa/adidas
Ganz in Weiß
Klassisch - so kann man das Trikot beschreiben mit dem Fußball-Weltmeister Deutschland 2016 in Frankreich seinen vierten EM-Titel gewinnen möchte. Schlicht weiß mit schwarzem Kragen, fast wie 1954. "Das Trikot sieht nach Erfolg aus", sagt Kapitän Bastian Schweinsteiger vor dem Turnier. Fast klappt es ja auch mit dem Titel.
Bild: Getty Images/AFP/T. Schwarz
Die Mannschaft, das Trikot
Das Trikot zur WM 2014 erinnert mit der Brustgrafik etwas an das der WM 1990 in Italien. Durch den 1:0-Siegtreffer von Mario Götze im Finale gegen Argentinien wird es auch genauso erfolgreich. Die verschiedenen Rottöne sollen die deutsche Flagge interpretieren. Die traditionelle schwarze Hosen wird durch eine weiße ersetzt.
Bild: Reuters
Mit Brustring zur Euro 2008
In den auffälligen schwarzen Brustring werden bei der EM 2008 sowohl die Deutschlandflagge als auch der Nationalmannschafts-Adler eingebaut. Bei dem Turnier in Österreich und der Schweiz schafft es das DFB-Team bis ins Finale. Bastian Schweinsteiger & Co. verlieren das Endspiel in Wien jedoch mit 0:1 gegen Spanien.
Bild: picture-alliance/dpa/Landov
Sommermärchen
Bei der WM 2006 im eigenen Land begeistert das DFB-Team mit tollem Fußball. Das Trikot kommt dagegen doch eher schlicht und blass daher. Ein dünner schwarz-rot-goldener Farbstrich schlängelt sich verspielt am Trikot entlang. Der von Nationalcoach Jürgen Klinsmann neu eingeführte "aggressive", rote Ausweichdress kommt beim Turnier gar nicht zum Einsatz.
Bild: picture-alliance/dpa/M.Egerton
Millennium-Desaster
Wenig Farbe, viel Schwarz - ähnlich düster verläuft auch das EM-Turnier im Jahr 2000. Nach einer peinlichen 0:3-Pleite gegen Portugal scheitert Deutschland bereits nach der Vorrunde. Das Turnier in Belgien und den Niederlanden ist schnell zu Ende. Im Misserfolgs-Trikot mit den breiten Trauerbalken auf den Ärmeln beendet Lothar Matthäus nach 150 Spielen seine Nationalmannschafts-Karriere. Passt!
Bild: picture-alliance/dpa/B.Weissbrod
Drei Streifen auf der Brust
Mit einem schwarz-rot-goldenen Brustring in der Optik des Trikotsponsors spielt die Nationalmannschaft bei der WM in Frankreich. Auch die drei "Meistersterne" über dem Logo sind in den Nationalfarben gehalten. Viel Glück bringt das Trikot aber nicht: Erst passiert der feige Überfall auf den Polizisten Daniel Nivel, dann kommt das Aus schon im Viertelfinale gegen Kroatien.
Bild: picture-alliance/dpa/O.Berg
Große Nummern, großer Erfolg
In England holt die deutsche Elf - als dreimaliger Weltmeister mit drei Sternen auf der Brust - den dritten EM-Titel. Neu ist, dass der Bundesadler erstmals im Schattenriss als weißer Adler auf schwarzem Grund zu sehen ist. Auffällig sind auch die extragroßen Nummern vorne auf der Brust. Geholfen haben sie: Oliver Bierhoff (Foto) erzielt per Golden Goal den Siegtreffer im Finale gegen Tschechien.
Bild: picture-alliance/dpa/AFP
Verkehrte Welt 1994 in den USA
Bei der WM 1994 in den USA steht erst die deutsche Flagge auf dem Trikot Kopf, dann kommen nach dem Viertelfinal-Aus gegen Bulgarien die Kopfschmerzen - wenn sie nicht bereits vorher durch das wirre Karomuster verursacht wurden. Erstmals stehen hinten die Spielernamen. Hilft aber wenig, wenn man sich nur daran erinnert, weil Stefan Effenberg den eigenen Fans vorne den Stinkefinger zeigt.
Bild: picture-alliance/dpa/O.Berg
Weltmeisterlich
Schon zur EM 1988 im eigenen Land wird das Design eingeführt, mit dem das Team 1990 in Italien Weltmeister wird. Ein echter Trikot-Klassiker - und für viele Fans bis heute das schönste DFB-Trikot aller Zeiten. Dabei fällt der Erfolg bei der Heim-EM erstmal mäßig aus. Im Halbfinale lässt der spätere Europameister Niederlande den Deutschen keine Chance. Die Entschädigung folgt zwei Jahre später.
Bild: picture-alliance/dpa/F. Leonhardt
Alles so grün
Bis zur EM 2000 sind die deutschen Auswärtstrikots in aller Regel grün. Die Farbe wird gewählt, weil auch der DFB sie im Logo verwendet. Bei der WM 1986 kommt das grüne Dress sogar im Finale im Aztekenstadion von Mexiko-Stadt zum Einsatz - und ist daher auch mit einer bitteren Niederlage verbunden. Im Jahr 2012 feiert das grüne DFB-Trikot ein Comeback.
Bild: Getty Images/Bongarts
Schlicht und erfolgreich
In den 70er-Jahren müssen die Trikots der Nationalmannschaft noch ohne große farbliche Akzente auskommen. Beim Weltmeistertrikot von 1974 fällt besonders der dicke schwarze Rundkragen auf. Der Adler auf der Brust ist auch noch größer, als in späteren Jahren. Außerdem erhalten bei der Heim-WM erstmals auch die Hosen der Spieler die jeweilige Rückennummer auf dem linken Bein.
Bild: picture-alliance/dpa/Baumann
Am Kragen geschnürt
Gar nicht so anders ist das Bild beim ersten WM-Sieg 20 Jahre zuvor: Markenzeichen der Trikots, in denen die "Helden von Bern" die vom Papier her haushoch überlegenen Ungarn mit 3:2 besiegen, ist der Schnürkragen. Insgesamt wirken die Leibchen 1954 etwas weiter und luftiger als die enger geschnittenen Trikots von 1974. Alles hat eben seine Zeit...