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KatastropheDeutschland

DHL-Paketzentrum gesperrt: Verletzte durch Lösungsmittel

Veröffentlicht 6. Juni 2025Zuletzt aktualisiert 6. Juni 2025

Dekontaminationsmaßnahmen bei DHL in Bayern. Der Austritt einer zunächst unbekannten Substanz hat in einem Paketverteilzentrum bei Nürnberg bei Beschäftigten Hautreizungen ausgelöst. Nun die Entwarnung.

Ein Gebäude mit mehreren gelben DHL-Fahrzeugen davor
Das DHL-Verteilzentrum in Langenzenn in BayernBild: Daniel Karmann/dpa/picture alliance

Im Süden Deutschlands, im Bundesland Bayern, ist in einem Verteilzentrum des Logistikunternehmens DHL eine zunächst unbekannte Substanz ausgetreten. Dadurch wurden am Standort Langenzenn bei Nürnberg 13 Mitarbeiter des Paketdienstes leicht verletzt. Acht von ihnen kamen zu hautärztlichen Untersuchungen ins Krankenhaus.

Insgesamt kamen 35 Beschäftigte mit der Substanz in Kontakt. Viele von ihnen klagten über Juckreiz und Hautreizungen. Von der bayerischen Polizei heißt es: "Für die Bevölkerung bestand keine Gefahr."

Dekontamination mit Klebeband statt Dusche

Um eine Gefährdung weiterer Menschen im Krankenhaus zu vermeiden, wurden die Betroffenen direkt in den Rettungswagen behandelt. Die Substanz sei mithilfe von Klebeband von der Kleidung entfernt worden, erläutert Frank Stegmann, Sprecher der Feuerwehren im Landkreis Fürth, das Vorgehen.

Dekontaminierungszelt: Spuren der unbekannten Substanz wurden mit Klebeband entferntBild: Daniel Karmann/dpa/picture alliance

Für diese sogenannte Trockendekontamination richtete die Feuerwehr ein Zelt ein. Eine ursprünglich geplante Dekontaminationsdusche sei aus Sicherheitsgründen verworfen worden - man wollte eine mögliche Weiterverbreitung des Stoffes vermeiden.

Verteilzentrum vorsorglich evakuiert

Das DHL-Verteilzentrum wurde vorsorglich geräumt und bleibt vorerst gesperrt. Laut Feuerwehr wurden an mehreren Paketen Rückstände der Substanz entdeckt.

Was hat Hautreaktionen bei den Langenzenner DHL-Mitarbeitern ausgelöst? Die Feuerwehr geht inzwischen von einem vergleichsweise harmlosen Lösungsmittel aus. Laut DHL war Phoron Ursache für die Hautreizungen. Nach Angaben der Feuerwehr handelt es sich um ein kristallines Lösungsmittel auf Acetonbasis.

Der Stoff passe zu den Symptomen, über die betroffenen DHL-Mitarbeiter geklagt hätten wie Haut- und Augenreizungen, so Kreisbrandmeister Stegmann. Die Feuerwehr sei inzwischen abgerückt. DHL teilte mit, man gehe davon aus, dass der Zustelldienst von Samstag an wieder wie gewohnt aufgenommen werden könne. Wo genau der Stoff ausgetreten sei, lasse sich nicht rekonstruieren.

pgr/AR/rb (dpa, BR)

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