Adeles drittes Album "25" (VÖ: 20.11.) ist zu einem der am sehnsüchtigsten erwarteten Alben dieses noch jungen Jahrhunderts geworden. In bescheidenen Verhältnissen in London aufgewachsen, schaffte es die junge Sängerin schnell an die Spitze internationaler Hitlisten. Wir werfen einen Blick auf einige ihrer berühmten Vorgängerinnen.

Die erste Frau in der Soul-Musik kam 1938 in Los Angeles auf die Welt. Sie nahm schon im Alter von fünf Jahren Gesangsunterricht und hatte mit 14 Jahren ihre eigene Mädchen-Vokalgruppe: "The Creolettes". Das erfolgreiche Chess-Label nahm Etta 1969 unter Vertrag. Ihr gelangen Hits wie "Spoonful" oder "At Last". Mit diesem Song wurde Etta James 1999 in die Grammy Hall of Fame aufgenommen.

Keine andere Stimme enthält so viel Soulkraft wie die von Aretha Franklin. Mit ihren Liedern hat sie sich weltweit in die Herzen ihrer Fans gesungen. "Respect" und "(You Make Me Feel Like) A Natural Woman", sind heute noch genauso beliebt wie damals, als sie in den 1960er Jahren herauskamen. Franklin hat weltweit mehr als 75 Millionen Alben verkauft und nicht weniger als 18 Grammys abgeräumt.

Während die Heimat des Soul die USA waren, wurde auch bald in Großbritannien eine Sängerin zum Soul-Idol, die aus dem musikalisch eher unbedeutenden Wales stammt: Shirley Bassey. Sie kam aus dem Showbiz und interessierte sich in den 1960er Jahren mehr und mehr für die neue Soulmusik. Bassey landete mehrere Hits, darunter der James-Bond-Titelsong "Goldfinger". Adele gelang dies 2012 mit "Skyfall".

Soul basiert unter anderem auf Rhythm & Blues und Gospel. Nina Simone gehörte zu den wenigen Sängerinnen, die authentisch das reine Gefühl des Soul vermitteln konnten. Sie bekam die Auswirkungen der Rassentrennung im Amerika der 1960er Jahre voll zu spüren und brachte ihre Wut in einigen der bemerkenswertesten Liedern unserer Zeit zum Ausdruck, darunter auch "To be Young, Gifted and Black."

Obwohl Soul afroamerikanische Wurzeln hat, blieb auch das "weiße Amerika" davon keineswegs unberührt. Seine mitreißenden Melodien und Klagelieder überwanden alle kulturellen Barrieren. Viele weiße Sängerinnen wurden angesteckt, darunter Janis Joplin. In den späten 1960er Jahren vermischte die gebürtige Texanerin Soul mit Rock'n'Roll, zum Beispiel in "Piece of my Heart."

In den 1980er Jahren kamen im bisher handgemachten Soul Synthesizer zum Einsatz. Whitney Houston, Tochter eines Gospelsängers in New Jersey, wuchs mit viel Soulmusik auf. Mitte der 80er Jahre kam ihr erstes Album heraus. Mit dem Hit "I Wanna Dance with Somebody" wurde sie zum Star des neuen Pop-Soul. 1992 folgte das über 200 Millionen Mal verkaufte "I Will Always Love You".

Whitney Houstons durchschlagender Erfolg brachte in den 1990er Jahren zahlreiche Whitney-Imitatorinnen hervor. Als die Soul-Szene später von einer Krise heimgesucht wurde, brauchte sie einen neuen Erfolg. Macy Gray sollte die Wende herbeiführen. Ihr Debut-Album "On How Life Is" von 1999 umschiffte die Stimmakrobatik und den Herzschmerz des Pop-Soul und kehrte zu den Wurzeln zurück.

Im Soul werden oft Moll-Tonarten verwendet, um Weltschmerz und Liebeskummer zum Ausdruck zu bringen. US-Sängerin Alicia Keys ging so weit, ihr Debut-Album von 2001 "Songs in A Minor" zu nennen. Das Album, eine Mischung aus Soul, Hip-Hop und R & B, wurde am Anfang des neuen Jahrhunderts einer der großen Verkaufsschlager - mit Hits wie "Fallin'" oder "A Woman's Worth".

Großbritannien brachte neben Shirley Bassey auch weitere Soulgrößen hervor: Joss Stone aus Kent beispielsweise. Auf ihrem ersten Album "The Soul Sessions" von 2003 zeigte sie, wie sehr sie Aretha Franklin verehrt. Es verkaufte sich zunächst mehr schlecht als recht, ging aber insgesamt fünf Millionen Mal über die Ladentheke. Auch eine junge Sängerin namens Adele war unter den Käufern.

Zu guter Letzt: Amy Winehouse. Mit ihrer furchtlosen Annäherung an den Soul überwand sie zahlreiche Hindernisse. Winehouse distanzierte sich vom schmalzigen Girlie-Pop und legte den Grundstein für eine neue Generation ganz herausragender Soulsängerinnen. Ein Stil, den Adele sehr erfolgreich weiterführt.