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Im Kunstkaufrausch – die 46. Art Basel

Jana Oertel16. Juni 2015

Die Art Basel gilt als umsatzstärkste Kunstmesse weltweit. Wenn sie offiziell ihre Pforten öffnet, ist das dicke Geschäft mit der Kunst schon gemacht. Denn die kaufkräftigen Sammler schlagen im Vorfeld zu.

ART Basel 2015
Bild: DW/J. Oertel

Die 46. Art Basel: Im Kaufrausch

04:50

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Auf der Art Basel kann man ebenso ein Gemälde von Picasso kaufen wie ein Werk von Damien Hirst oder eine Skulptur von Jeff Koons. Bis zum Sonntag bieten in der Schweizer Stadt am Rhein 284 renommierte Galerien aus 33 Ländern Kunst zum Kaufen an. Die Bandbreite der Werke reicht von der Klassischen Moderne bis zur Gegenwart.

"Es ist ein Mythos, dass die Art Basel nur für Millionäre attraktiv ist und die Künstler alle viel Geld verdienen." Mit diesen Worten eröffnete Marc Spiegler, Direktor der Art Basel, in diesem Jahr die Pressekonferenz zur Kunstmesse. Und trotzdem: In Zeiten schwacher Rendite erfreut es sich wachsender Beliebtheit, sein Geld in Kunst zu investieren. Im Jahr 2014 wurden mit dem weltweiten Verkauf von Kunst 51,22 Milliarden Euro umgesetzt. Im Jahr 2004 war es noch weniger als die Hälfte, die auf Messen, bei Auktionen oder in Galerien in Kunst investiert wurde.

Der österreichische Galerist Thaddaeus Ropac ist bereits seit 30 Jahren bei der Art Basel dabei und präsentiert diesmal Werke von Georg Baselitz, Joseph Beuys und Robert Rauschenberg. Er rät vom Kunstkauf aus Spekulationslust ab. "Wir sind keine Investmentberater", sagt er. "Wir versuchen Sammlungen zu kreieren und zu begleiten, die über die Zeit hinaus relevant sein sollen."

Der Messestand von Thaddaeus Ropac - er hat schon am ersten Messetag fast alles verkauftBild: DW/J. Oertel

Im Kaufrausch

Die Kauflaune der Sammler bei der Art Basel scheint auch in diesem Jahr ungebremst. Die bedeutendsten Kunstsammler und Einkäufer der weltweit wichtigsten Museen werden schon vor dem regulären Publikum zur Besichtigung eingeladen. Auch Prominente kommen immer wieder zu dem Schweizer Event: In diesem Jahr war es erneut der Schauspieler Leonardo di Caprio, der der Kunstmesse ein wenig Glamour verlieh. Werke für mehrere Millionen Euro sind im Angebot – ein Bild von Mark Rothko soll sogar für rund 45 Millionen Euro den Besitzer wechseln.

Thaddaeus Ropacs Stand ist schon in den zwei ersten Stunden des Previews fast leer gekauft. Ein Bild von Robert Rauschenberg wechselte für knapp eine Millionen Euro den Besitzer, ein "Georg Baselitz" ging für 550.000 Euro weg, und auch die Beuys-Skulptur und ein Werk von Robert Longo sind nicht mehr zu haben. "Vieles wird den Sammlern schon vorweg angeboten und dann reicht eine kurze Besichtigung um das Geschäft abzuschließen", erklärt der Galerist.

Thaddaeus Ropac ist ein alter Hase im GaleriegeschäftBild: DW/J. Oertel

Der Ritterschlag in der Kunstwelt

Aus rund 800 Bewerben wurden die 284 Galerien, die in diesem Jahr an der Art Basel teilnehmen, ausgewählt. Wer bei der Art Basel mit dabei ist, zählt zu den ganz Großen im Kunstgeschäft; die Teilnahme ist eine Art Ritterschlag. Doch sie kann auch ein Risiko sein – denn für einen Messestand auf der Art Basel muss man mindestens 45.000 Euro kalkulieren. Ein Misserfolg kann kleineren Galerien die Existenz kosten.

Die große Geheimniskrämerei

Wieviel Umsatz auf der Art Basel am Ende wirklich gemacht wird, bleibt ein Geheimnis, denn der Kunstmarkt lebt von seiner Diskretion - und wenn es um Zahlen geht, bleibt vieles vage. Ist ein Werk verkauft, kann der Sammler verbieten, dass der Kaufpreis publik wird.

Doch dass das Geschäft mit der Kunst brummt, ist auf der Art Basel auch in diesem Jahr zu merken. "Es ist ein enormes Interesse zu spüren, das steigert sich noch von Jahr zu Jahr", so das Fazit von Thaddaeus Ropac. Auch in diesem Jahr werden auf der Art Basel rund 90.000 Besucher erwartet.

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