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Politik

Die "Alan Kurdi" muss zur Wartung

26. Juni 2020

Das deutsche Rettungsschiff "Alan Kurdi" war lange in Italien festgesetzt worden. Jetzt ist das Schiff wieder frei und fährt nach Spanien. Dort sollten "Mängel" behoben werden, hieß es von der italienischen Küstenwache.

Italien | Schiff Alan Kurdi im Hafen von Palermo
Bild: picture-alliance/FOTOGRAMMA/A. Fucarini

Die Behörden hatten das Schiff Anfang Mai in Palermo an die Kette gelegt, weil sie technische Mängel kritisiert hatten. Davon seien nun einige behoben worden, der Rest müsse nach der Wartung in Spanien kontrolliert werden, erklärten die Behörden.

Keine Einsätze im Juli

"Wir sind frei, aber nicht frei von weiteren Problemen. Man hat uns klar gedroht, dass man uns wieder festsetzen würde", erklärte Gorden Isler, Vorsitzender der deutschen Hilfsorganisation Sea-Eye. Das Schiff ist nun auf dem Weg ins spanische Burriana. Für Juli seien dort ohnehin Wartungen geplant gewesen, so Isler. Aber: "Die von Italien verursachte rechtliche Unsicherheit vereitelt nun den geplanten Einsatz der 'Alan Kurdi' im Juli."

Das Schiff hatte Anfang April vor der Küste Libyens 146 Migranten aufgenommen und zur italienischen Küste gebracht, wo sie wegen der Corona-Pandemie für die Quarantänezeit auf einer Fähre vor der Küste von Sizilien untergebracht wurden. Dort liegt nun das deutsche Schiff "Sea-Watch 3" sowie eine Fähre, auf der unter anderem 28 Migranten isoliert sind, die positiv auf das Virus getestet wurden.

Kritik an den italienischen Behörden

Die Hilfsorganisation Sea-Eye hatte in den vergangenen Wochen die italienischen Behörden scharf für den Umgang mit der "Alan Kurdi" kritisiert. Das Schiff habe in den vergangenen 16 Monaten vier Überprüfungen in Italien und Spanien bestanden. Üblich sei eine Kontrolle pro Jahr. Zudem hätten die Kontrolleure "keine Glühbirne in der Fassung" gelassen und die Eignung des Schiffs zur Seenotrettung grundsätzlich in Frage gestellt. Das sei eine Form der Schikane.

haz/ust (dpa)

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