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Die Apollo 11- Crew

20. Juli 2009

Drei Männer, drei Lebensläufe. Doch eines haben sie gemeinsam: Die Mondmission hat sie geprägt und verändert. Als Helden verehrt, mit Kultstatus, scheiterte jeder auf seine Art am Erwartungsdruck der Öffentlichkeit.

Neil Armstrong, Michael Collins, Buzz Aldrin (Foto: NASA)
Von links: Neil Armstrong, Michael Collins, Buzz AldrinBild: AP

Neil Armstrong – der erste Mann auf dem Mond

Geboren am 05. August 1930 in Ohio.

Schon mit 16 macht er den Pilotenschein.

Neil Armstrong war bei der Mondlandung 38 Jahre altBild: AP

Kommt während eines Trainings beim Absturz eines Mondlandungstrainingsgeräts am 6. Mai 1968 fast ums Leben.

Kommandant der Apollo 11-Mission 1969.

Dass er ausgewählt wurde, als Erster den Mond zu betreten, kommentiert er bis heute bescheiden: "Wer dieser Mensch ist, das entscheidet eine Art glücklicher Umstand."

Erste Worte nach der Landung im "Meer der Ruhe" ("Mare Tranquilitatis) vom Mond an die Bodenstation: "Houston, Tranquility Base here, the Eagle has landed."

Betritt mit dem linken Fuß voran als erster Mensch den Mond.

"One small step for (a) man one giant leap for mankind"

("Ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein riesiger Sprung für die Menschheit").

Neil Armstrong vergisst das a und macht damit den berühmtesten Versprecher der Geschichte, den er aber erst sehr viel später zugibt ...

Hält sich - gemeinsam mit Buzz Aldrin - 20 Stunden lang auf der Oberfläche des Mondes auf.

Armstrong hatte nicht erwartet, wie ein Superstar gefeiert zu werden. Versteht bis heute nicht, weshalb sich Freunde und Kollegen, mit denen er seit vielen Jahren zusammen arbeitet, plötzlich anders verhalten.

Kommt mit seiner plötzlichen Berühmtheit nur schwer zurecht.

Neil Armstrong, 2008. Er gilt als EinzelgängerBild: AP

Verlässt 1971 die NASA.

1971-1979 Professor für Luft- und Raumfahrttechnik, University of Cincinatti.

Übersteht 1991 einen Herzinfarkt.

Will 2005 seinen Friseur verklagen, der Haare von ihm für mehrere tausend Dollar verkauft hatte.

Lebt heute zurückgezogen auf einer Farm in Ohio, meidet das Rampenlicht.

Ist noch immer darüber enttäuscht, dass die NASA das Mondprogramm so früh aufgegeben und niemals wieder aufgenommen hat.

Hätte sehr viel mehr erwartet von der bemannten Raumfahrt: "Als wir den Wettlauf zum Mond gewonnen hatten, war der Wille, mehr zu erreichen, verloren gegangen ..."

Spricht sich leidenschaftlich für eine neue bemannte Mission zum Mond und zum Mars aus. Und schließt nicht aus, dass er noch immer geeignet wäre, in irgendeiner Form daran teilzunehmen.

Die Apollo 11 - Crew im fortgeschritteneren Alter. Von links: Michael Collins, Neil Armstrong, Buzz AldrinBild: picture-alliance / dpa

Buzz Aldrin, der ("nur") zweite Mann auf dem Mond

Geboren am 20. Januar 1930 in Montclair New Jersey.

Heißt eigentlich Edwin Eugene Aldrin, wird aber schon als Kind Buzz genannt. Buzz ist die Abkürzung von Buzzer. So spricht seine Schwester damals "brother" (Bruder) aus.

Anfang der 80er Jahre legt er seinen Geburtsnamen Edwin Eugene offiziell ab.

Buzz Aldrin mit 39 JahrenBild: picture-alliance/ dpa

Buzz Aldrin betritt als zweiter Mensch den Mond, knapp 20 Minuten nach Neil Armstrong.

"Es war eine Sache von Glück, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein und das richtige zu tun."

Dafür ist meistens er auf den Bildern vom Mond zu sehen. Neil Armstrong fotografiert nämlich. Von Armstrong gibt es eigentlich kein gutes Bild, wie er auf dem Mond steht. Deswegen wurden Fotos, auf denen Aldrin zu sehen ist, häufig einfach umgetitelt.

Aldrin soll es nie verwunden haben, dass Armstrong ihm vorgezogen worden war und den berühmten Satz sagen durfte: "Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein Riesensprung für die Menschheit."

Verlässt die NASA 1971 und wird Leiter des Astronautenausbildungszentrums.

Aldrin verspürt keine Befriedigung mehr in seiner Arbeit. Er wird depressiv, medikamenten- und stark alkoholabhängig.

Buzz Aldrin, 2009Bild: AP

Erst 1978 kann er seine Alkoholsucht überwinden.

In seiner Autobiographie "Return to Earth" schreibt er, dass der schwerste Teil seines Lebens nicht darin bestand, zum Mond zu fliegen, sondern dem entgegenzutreten, was ihn bei der Rückkehr erwartete.

2007 eröffnet Buzz Aldrin offiziell den "Skywalk", eine beeindruckende, gläserne Aussichtsplattform in 1200 Metern Höhe über dem Grand Canyon in Arizona.

Kommuniziert gerne über das Online-Netzwerk Twitter.

Michael Collins - der "vergessene Astronaut"

Geboren am 31. Oktober 1930 in Rom.

Michael Collins mit 39 JahrenBild: picture-alliance/ dpa/dpaweb

1968 muss er das Astronautenteam der NASA erst einmal wegen Bandscheibenproblemen verlassen. Nach seiner Genesung wird er als Pilot der Apollo-11-Kommandokapsel nachnominiert. Diesen Job sollte eigentlich Buzz Aldrin übernehmen, der aber stattdessen Pilot der Mondfähre wird.

Entwirft das Missions-Abzeichen von Apollo 11: Der Adler, der auf dem Mond landet.

Pilot der Kommandokapsel der Apollo 11. Muss an Bord des Mutterschiffs bleiben. Dreht einsam 30 Warteschleifen in der Umlaufbahn des Mondes.

Bei seiner Live-Schalte vom Weißen Haus zum Mond vergisst US-Präsident Nixon, Michael Collins zu erwähnen.

Der beeindruckendste Moment für ihn während Apollo 11: "Zurückzuschauen auf die Erde aus dieser großen Distanz. Sie war so klein, blau-weiß und wirkte zerbrechlich."

Nach Apollo 11 lehnt Collins weitere Apollo-Missionen ab. Verlässt 1970 die NASA.

1971 wird er Direktor des Nationalen Luft- und Raumfahrtmuseums.

Michael Collins in älteren JahrenBild: picture-alliance/ dpa/dpaweb

Dass er eine Berühmtheit sein soll, bezeichnet Michael Collins heute als Nonsens. Fühlt sich nicht als Held und will auch keiner sein. Sagt, er habe das Glück gehabt, zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein: " Zu zehn Prozent war das geplant, 90 Prozent waren Glück."

Möchte auf seinem Grabstein das Wort "Lucky" eingraviert haben.

Brummig, kauzig? Vielleicht ein bisschen, sagt er: "Mit 79 darf man das auch sein."

Michael Collins hat heute viele Hobbys: Laufen, Rad fahren, schwimmen, fischen, malen, kochen, lesen, sich über die Börse wundern, eine gute Flasche Wein unter zehn Dollar finden.

Autorin: Judith Hartl

Redaktion: Wim Abbink

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