Die besten Restaurants Deutschlands
1. Dezember 2016Die Michelin-Sterne sind neu vergeben: Einige Köche sind in den erlauchten Kreis der Crème de la Crème der Spitzenküche aufgerückt. Insgesamt 292 ausgezeichnete Häuser listet der "Guide Michelin" 2017 auf, zwei mehr als im Vorjahr. In den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der Sterne-Restaurants in Deutschland stark gestiegen. Die Deutsche Küche sei längst mehr als Weißwurst, Labskaus und Leipziger Allerlei, lobt der Restaurantführer.
31 neue Restaurants, Baden-Württemberg top, Rheinland holt auf
Die deutsche Küche verbinde mehr und mehr Tradition und Moderne, heißt es im neuen "Guide Michelin". Bei den zehn Restaurants mit der höchsten Wertung (drei Sterne) hat sich nichts geändert, 31 Restaurants sind dagegen neu auf der Liste, drei davon mit zwei Sternen: das "Rutz" in Berlin, das "Opus V" in Mannheim und "Geisels Werneckhof" in München.
Mit 74 ausgezeichneten Restaurants, davon zwei mit drei Sternen und sieben mit zwei Sternen, kommt auch in der neuen Ausgabe erneut Baden-Württemberg auf die meisten Sterne aller deutschen Bundesländer. Es folgen Bayern und Nordrhein-Westfalen - mit drei neuen Sterne-Restaurants in Düsseldorf und je zwei in Köln und Bonn sind besonders im Rheinland viele kulinarische Top-Adressen dazugekommen. Im Gegensatz dazu hat Berlin, das zuletzt als Gastro-Boomstadt galt, trotz zweier Neuzugänge insgesamt nun ein Sterne-Restaurant weniger.
Restaurantführer eines Reifenherstellers
Der "Guide Michelin" erscheint seit 1910 in Deutschland, damals allerdings als Reiseführer mit Straßenrouten. Denn dahinter steht der gleichnamige französische Reifenhersteller. Auf das kulinarische Geschäft hat der Ratgeber sein Angebot dann 1926 ausgeweitet. Seither gibt es den grünen Reiseführer und den roten Restaurantführer. Letzterer gilt mittlerweile als "Bibel der Feinschmecker" und wird in zahlreichen Ländern verlegt. In Deutschland wurden die ersten Sterne für Spitzenköche 1964 vergeben. Bis zu drei Sterne können Restaurants erreichen.
Getestet wird im Geheimen: Die Köche wissen zunächst nicht, dass ein Testesser für den "Guide Michelin" zum Probe-Essen vorbei kommt. Bewertet wird, was auf den Teller kommt, nicht das Drumherum. Es geht um die Qualität der Produkte, die fachgerechte Zubereitung und den Geschmack, die persönliche Note, das Preis-Leistungs-Verhältnis und eine immer gleichbleibende Qualität.
Spitzenrestaurant und Spießigkeit
Essen in einem Sterne-Restaurant muss aber nicht heißen, dass das Süppchen in steifem Ambiente gelöffelt wird. Es gibt zurzeit einen Trend, hohe Kochkunst in einer lässigen Atmosphäre zu genießen, stellt der "Michelin"-Pressesprecher Michael Küster fest. Und dieser Trend dauere an. Die Fachleute benutzen dafür gern den englischen Begriff "casual fine dining". Bei den diesjährigen Restaurant-Tests in Deutschland seien außerdem "viele junge, exzellent ausgebildete Köche" dabei gewesen, betont Küster.
Der "Guide Michelin" ist nur eine kulinarische Instanz: Der Restaurantführer "Gault&Millau" kürt ebenfalls Spitzenküche rund um die Welt. Auch er kommt aus Frankreich. Von den Journalisten Henri Gault und Christian Millau 1969 gegründet, erschien die erste deutsche Ausgabe des "Gault&Millau" 1983. Zehn Jahre später folgte der "WeinGuide Deutschland". Anders als der "Guide Michelin" vergibt der "Gault&Millau" wie das französische Schulnotensystem Punkte von 0 bis 20 und verleiht Kochmützen, keine Sterne, an die Spitzengastronomie. Mitte November hatte er bereits den 42-jährigen Andreas Krolik vom Frankfurter Restaurant "Lafleur" zum Koch des Jahres gekürt.
Wo sich die neuen Spitzen-Restaurants mit Michelin-Sternen in Deutschland befinden, kann hier online nachgeschaut werden.
ld/nf (dpa, https://www.bookatable.com/de/?&from=mrv1)