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GesellschaftBulgarien

Die bulgarische Bäckerei der Hoffnung

02:54

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24. Dezember 2024

"Wir sind eine große Schokoladenfamilie": Das sagen Menschen mit besonderen Bedürfnissen, die ihr Glück in einer Bäckerei in der bulgarischen Stadt Kazanlak gefunden haben. Hier backen sie Plätzchen. Für viele ist das ihr erster Job.

Galja ist blind, Nelina hat Zerebralparese, Stiliyan wuchs ohne Eltern auf. Sie alle haben hier ihr Glück gefunden: in der Bäckerei “Die Kekse“in der bulgarischen Stadt Kazanlak. Diese Menshcen mit besonderen Bedürfnissen backen hier Kekse und Plätzchen. Für viele ist das ihr erster Job. Und eine zweite Familie. 

Besonders in der Vorweihnachtszeit herrscht hier Hochbetrieb

 

Hier können sie das Manuskript lesen: 

Zur Weihnachtszeit herrscht in dieser Bäckerei in der bulgarischen Stadt Kazanlak Hochbetrieb. Es werden Plätzchen gebacken, von jungen Menschen mit besonderen Bedürfnissen. 

Nelina Todorova, Bäckerin  
Wir sind die Familie der Kekse. 

Stiliyan Ivanov, Bäcker  
Eine sehr große Schokoladenfamilie.  

Galja Nikolova, Bäckerin  
Ja, das sind wir, da wir oft Schokoladenteig machen. 

Die Bäckerei “Die Kekse“ wurde vor drei Jahren gegründet. Für die meisten Angestellten hier ist das ihr erster Job. Eine große Chance für junge Menschen mit Behinderung.  

Maria Gineva, Leiterin des Vereins “Zukunft für die Kinder“ 
Wir haben dieses soziale Unternehmen gegründet, um den erwachsen gewordenen Kindern mit Behinderung eine Chance zu geben – damit sie auch einer Erwerbstätigkeit nachgehen können. Es war sehr traurig zu sehen, wie sie nach dem Schulabschluss isoliert zu Hause lebten. 

Galja ist eine der ersten Angestellten in der Bäckerei. Sie ist blind, was sie aber nicht daran hindert, den Teig perfekt zuzubereiten. 

Galja Nikolova, Bäckerin  
Das Rezept ist ein Geheimnis. 

Das ist ihr erster Job. Davor hat sie jahrelang vergeblich auf eine Stelle gewartet. 

Galja Nikolova, Bäckerin  
Ich wollte immer arbeiten. Man muss diesen Menschen, also uns, eine Chance geben. 

Nelina hat Zerebralparese. Auch für sie ist das ihr erster Job. 

Nelina Todorova, Bäckerin  
Allein zu Hause zu sitzen ist unangenehm. Es ist sehr wichtig, zu arbeiten. Und sich nützlich zu fühlen. 

Irina hat Lese- und Schreibschwäche. Sie ist eine der besten Bäcker*innen im Betrieb. 

Irina Rasteva, Bäckerin 
Hier habe ich Freunde! Stiliyan… er ist ein Freund von mir.  

Stiliyan ist ohne Eltern aufgewachsen. Er wohnt in einem betreuten Wohnraum. Früher war er Schäfer.  

Stiliyan Ivanov, Bäcker  
Früher war ich den ganzen Tag mit Schafen und Ziegen unterwegs. Bei Wind und Regen, Donner und Blitz. Hier in der Bäckerei ist es trocken. Es macht großen Spaß, Kekse und Plätzchen zu backen. 

Anton lebt auch in einem betreuten Wohnraum. Er sortiert die Plätzchen nach Größe. 

Anton Danev, Bäcker  
Schaut, sie sind gleichgroß! 

Maria Gineva, Leiterin des Vereins “Zukunft für die Kinder“ 
Vor allem ist es wichtig, dass sie neue Fähigkeiten entwickeln. Das hilft ihnen, sich neue Ziele zu setzen. Wir merken, dass sie beginnen, auf neue Art und Weise zu denken, zu planen, sie öffnen sich und haben untereinander Kontakt. 

Das Rezept für die Plätzchen ist streng geheim. Doch Einiges wurde uns verraten: 

Galja Nikolova, Bäckerin  
Wir backen nur mit Naturprodukten. 

Irina Rasteva, Bäckerin  
Lächeln.  

Maria Gineva, Leiterin des Vereins “Zukunft für die Kinder“ 
Geduld und kleine Schritte. 

Nelina Todorova, Bäckerin  
Wir backen mit Liebe. 

Eins wünschen sich die Bäcker zu Weihnachten: viele Kunden – auch nach den Feiertagen. 

Maria Sandeva, Bäckerin  
Es ist einfach toll, wenn wir viel zu tun haben. 

Hier zu arbeiten macht sie glücklich. Nicht nur zu Weihnachten.