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Die CSU - eine bayerische Erfolgsstory

Peter Hüllen12. Oktober 2001

Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen hat in Nürnberg der 66. CSU-Parteitag begonnen. Im Mittelpunkt der Beratungen stehen Fragen der inneren und äußeren Sicherheit.

Edmund StoiberBild: AP

Die Christlich Soziale Union (CSU) mit ihren knapp 180.000 Mitgliedern nimmt in der deutschen Parteienlandschaft eine Sonderstellung ein - manche sprechen auch von einem bundesdeutschen Unikum: Die CSU ist gleichzeitig Regional- und Bundespartei und, wie es in einer ihrer Broschüren heißt, sowohl konservativ und liberal, als auch sozial und fortschrittlich.

Trotz ihrer geistigen Nähe zur CDU ist die CSU eine autonome Partei. Sie hat mit der christlich-demokratischen Schwesterpartei vereinbart, dass sie sich lediglich in Bayern zur Wahl stellt - die CDU hingegen in den übrigen Bundesländern kandidiert. Seit dem ersten Deutschen Bundestag 1949 bilden CSU und CDU im Bundestag eine Fraktionsgemeinschaft, die bislang zu Beginn jeder Legislaturperiode erneuert wurde.

Starker Staat und soziale Gerechtigkeit

Die Christlich Soziale Union versteht sich, ebenso wie die CDU, als eine Volkspartei, die Menschen aller sozialer Schichten ansprechen will. Sie befürwortet einen starken, von den Bürgern respektierten Staat, der rechtsstaatlichen Grundsätzen verpflichtet und mit Autorität ausgestattet ist. Nur ein starker Staat kann ihrer Ansicht nach die Freiheit des einzelnen Bürgers sichern und für soziale Gerechtigkeit sorgen.

Bei Bundestagswahlen hat die CSU in Bayern fast immer über 50 Prozent der Stimmen erhalten. Den Ministerpräsidenten stellt sie in dem Freistaat ohne Unterbrechung seit 1957, seit fast 40 Jahren ist sie dort alleinige Regierungspartei. Unbestritten ist, dass der 1988 verstorbene legendäre Franz Josef Strauß, der 27 Jahre lang Parteivorsitzender war, die Entwicklung der CSU maßgeblich geprägt hat. Strauß war während seines langen politischen Lebens nicht nur CSU-Chef und bayerischer Ministerpräsident, sondern er gehörte auch verschiedenen Bundesregierungen als Minister an, beispielsweise für Verteidigung und für Finanzen. 1980 war er sogar gemeinsamer CDU/CSU-Kanzlerkandidat - erlitt jedoch eine Niederlage.

Mehr als einmal wurde die CSU in ihrer Geschichte durch Skandale belastet. In den vergangenen Jahren hatte es die Partei vor allem ihrem Vorsitzenden Edmund Stoiber zu verdanken, dass sie die zahlreichen Affären, mit denen sie immer wieder in die Schlagzeilen geriet, letztlich unbeschadet überstand. Bei der Landtagswahl 1998 gelang es den Christ-Sozialen erneut, sich die absolute Mehrheit zu sichern.

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