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Die Deutschen auf der Berlinale

Stefanie Zobl9. Februar 2004

Deutschland ist mit 58 Produktionen auf dem Internationalen Filmfest in Berlin vertreten. DW-TV ist mit seinem Magazin KINO dabei und wird einige der Filme unter die Lupe nehmen.

Im Wettbewerb: Sibel Kekilli und Birol Ünel in "Gegen die Wand"Bild: Timebandits Films

Lange musste sich die deutsche Filmindustrie den Vorwurf machen lassen, sich mit ihren Produktionen nicht auf dem internationalen Filmmarkt behaupten zu können. Doch das Jahr 2003 brachte endlich eine klare Trendwende für den deutschen Film: Bei den 53. Internationalen Filmfestspielen Berlin begann der Triumpfzug von Wolfgang Beckers "Good bye, Lenin!", der im Lauf des Jahres mit Preisen überschüttet und in alle Herren Länder verkauft wurde. Höchst vielversprechend ging es mit einem Oscar für "Nirgendwo in Afrika" von Caroline Link weiter und führte zu einem respektablen Erfolg für Margarethe von Trottas "Rosenstraße" bei den Filmfestspielen von Venedig.

Diese Entwicklung bestätigt den Kurs der Berlinale, die in diesem Jahr vom 5. bis 15. Februar stattfindet. Es war das erste erklärte Ziel des Intendanten Dieter Kosslick, dem deutschen Film mit Unterstützung des Festivals wieder eine starke Position auf dem internationalen Markt zu verschaffen. So richtete er denn auch gleich in seiner ersten Saison als Berlinale-Chef 2001/2002 die neue Abteilung "German Films" und eine neue Sektion ein: "Perspektive deutsches Kino" zeigt einen vielfältigen Querschnitt durch das aktuelle Schaffen junger, innovativer Filmemacher aus Deutschland.

Zwei deutsche Filme im Wettbewerb

Mit 58 auf alle Sektionen verteilten Produktionen ist der deutsche Film in diesem Jahr gut bei den Filmfestspielen vertreten. Im "Wettbewerb" gehen zwei deutsche Filme an den Start: Romuald Karmakar erzählt in "Die Nacht singt ihre Lieder" die atmosphärisch dicht inszenierte Liebestragödie um ein Paar mit unterschiedlichen Vorstellungen vom Leben. Der Film beruht auf dem gleichnamigen Theaterstück des norwegischen Dramatikers Jon Fosse. In "Gegen die Wand" von Fatih Akin geht es um eine Scheinehe mit fatalen Folgen zwischen der jungen Sibel, die sich aus den Zwängen ihrer türkischen Familie befreien will, und dem um einiges älteren, ebenfalls türkischstämmigen Alkoholiker Cahit.

Die Sektion "Panorama" stellt unter anderem Andres Veiels Dokumentarfilm "Die Spielwütigen", ein frisches und unterhaltsames Portrait über vier Schauspielschüler, vor.

Daniel Brühl und August Diehl in Was nützt die Liebe in GedankenBild: X-Filme

"Was nützt die Liebe in Gedanken" von Achim von Borries ist die Verfilmung der "Steglitzer Schülertragödie“ von 1927. Die wahre Geschichte vom Streben einer Gruppe von Jugendlichen nach der absoluten Erfüllung von Liebe und Leidenschaft endet für einige von ihnen tödlich.

In der neugeschaffenen Sektion "14Plus" stammt der deutsche Beitrag von der isländischen Regisseurin Maria Solrun Sigurdardottir: "Jargo" ist die spannende Coming-of-Age-Geschichte eines 16-jährigen Jugendlichen in einem Berliner Hochhausviertel. Es geht um Liebe, Freundschaft und Verrat in seiner Multikulti-Clique. "14Plus" entstand im Rahmen des Kinderfilmfestivals und räumt dem Jugendfilm und seiner Zielgruppe endlich ein eigenes Forum und einen eigenen Wettbewerb ein.

DW-TV ist mit KINO auf der Berlinale

Stephanie Stremler in Die SpielwütigenBild: Timebandits Films

"Kino", das Film-Magazin auf DW-TV, nimmt diese Filme in seiner Ausgabe vom 13. Februar genau unter die Lupe. In einem Porträt über den Sektionsleiter der "Perspektive deutsches Kino", Alfred Holighaus, stellt dieser das Programm vor. Und natürlich hält "Kino" aktuelle Meldungen über die beim Festival anwesenden Film-Stars und alles andere Wissenswerte bereit.

"Kino" ist auch selbst auf den Filmfestspielen anwesend: Beim "European Film Market", einer an die Berlinale angeschlossenen Messe, wird das Film-Magazin am Stand seiner Koproduzenten, der Filmförderungsanstalt FFA und der für das Vermarkten von deutschen Filmen im Ausland zuständigen Exportunion, vertreten sein. Und im Rahmen einer Veranstaltungsreihe von Fachhintergrundgesprächen der "Perspektive deutsches Kino", der FFA und der Exportunion zum Thema "German Films" lädt auch die Deutsche Welle an einem Abend Filmschaffende und Journalisten zu einem Experten-Talk ein.

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