Es ist Spargelzeit! Jetzt essen die Deutschen ihren Spargel wieder, so oft es geht. Rachel Stewart von "Meet the Germans" hat ihre erste Stange gestochen.
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Die Britin Rachel Stewart taucht alle zwei Wochen für "Meet the Germans" in die Besonderheiten des deutschen Alltags und der deutschen Sprache ein.
Seit 2016 lebt sie ständig in Deutschland und hat einen frischen Blick auf das Land und seine Bewohner.
In unserer Bildergalerie erfährst Du noch mehr spannende Fakten rund um den deutschen Spargel:
Spargel - das Lieblingsgemüse der Deutschen
Endlich ist wieder Spargelzeit in Deutschland. Kategorie I, II und Bruch: In Supermärkten, Hofläden und an unzähligen Buden an der Straße lockt das "weiße Gold", das einst dem Adel vorbehalten war.
Bild: Getty Images/AFP/S. Bozon
Kulinarische Routen
Spargelfreunde finden auch im Winter ihr Lieblingsgemüse - aus Peru oder Südafrika. Doch der ganz große Spargel-Hype beginnt, je nach Temperaturen, Mitte April. Dann hat so gut wie jedes Restaurant eine Spargelkarte und landauf, landab wird frischer deutscher Spargel zubereitet. In Nordrhein-Westfalen bieten 140 Spargelhöfe auf der "Spargelstraße NRW" kulinarische Erlebnisse.
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Schälen nicht vergessen
Die grüne Variante ist auf dem Vormarsch, aber Deutsche essen am allerliebsten weißen Spargel. Den gibt es nur von etwa Mitte April bis zum 24. Juni - danach muss sich die Pflanze bis zum nächsten Jahr erholen. Wie die Bauernregel so schön sagt: "Kirsche rot, Spargel tot". Im Durchschnitt gaben Verbraucher 2018 5,48 Euro pro Kilo weißem Spargel in verschiedenen Qualitäten aus.
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Der Klassiker
Traditionell wird das kalorienarme "Gemüse der Könige" - die klassische Regel ist "ein Pfund pro Mund", denn der Spargel wird noch geschält - mit Schinken, neuen Kartoffeln und zerlassener Butter oder Sauce Hollandaise serviert. Der Phantasie sind allerdings keine Grenzen gesetzt, es gibt sogar Spargelschnaps und Spargellikör.
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Spargelgeschichte
Schon die Menschen der Antike schätzten Spargel, auch als Heilpflanze. Der römische Geschichtsschreiber Marcus Porcius Cato widmete dem Spargelanbau ein Kapitel in seiner Schrift "Über den Landbau". Im Frankreich des 17. Jahrhunderts ließ König Ludwig XIV. in Versailles Spargel anpflanzen. 1852 wurde in Braunschweig erstmals Spargel in Dosen konserviert - nun gab es ihn das ganze Jahr über.
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Harter Job
Der Spargel reift in langen Reihen aufgeschütteter Erde unter Plastikfolie heran. Im Gegensatz zum grünen muss der weiße Spargel geerntet werden, bevor er das Sonnenlicht erreicht. Die Ernte ist zeit- und arbeitsaufwendig, da jede Stange einzeln von Hand gestochen werden muss. Tausende von Erntehelfern, vor allem aus Rumänien und Polen, stachen 2018 in Deutschland 129.600 Tonnen weißen Spargel.
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Die Spargelkönigin
Die einzelnen Spargelregionen in Deutschland küren im Frühling ihre Spargelköniginnen. Häufig sind die geehrten jungen Frauen die hübschen und stolzen Töchter von Spargelbauern. In Nordrhein-Westfalen müssen die Kandidatinnen zwischen 18 und 25 Jahre alt sein und sich selbstständig bewegen können, so dass sie imstande sind, Veranstaltungen alleine zu besuchen.
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Ein eigenes Museum
Eigens dem königlichen Spargel gewidmet ist ein Museum im bayrischen Schrobenhausen. Es wurde 1985 in einem Turm aus dem 15. Jahrhundert eröffnet, um sechs Jahre später zum einzigen europäischen Spargelmuseum zu werden. Die Ausstellungsobjekte decken alle Aspekte ab, die beim Spargelanbau eine Rolle spielen, darunter Landwirtschaft, Geschichte, Literatur, Kunst - und einige Kuriositäten.