Die Einsteins der Tierwelt
Tobias Feigl10. März 2016Die Einsteins der Tierwelt
Clever sind viele Tiere. Einige von ihnen haben aber ganz besonders raffinierte Methoden, um durchs Leben zu kommen. Hier unsere zehn Favoriten.
Vielschichtiger Jäger
Dass Tiere meist nur eine Jagdtechnik haben, ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Die Springspinne etwa passt sich immer wieder neu an die Situation an. Das kleine Kerlchen ist so raffiniert, dass es zum Beispiel im Netz verfangene Beute nachahmt oder den Liebestanz der etwas anderen Art aufführt, um sein Objekt der Begierde um den Finger - oder eher die Beine - zu wickeln.
Gute Auffassungsgabe
Waschbären verstehen sehr schnell und haben ein sehr gutes Gedächtnis. Woher man das weiß? In einem Versuch mit 13 Schlössern konnten die Tiere elf davon in weniger als zehn Anläufen öffnen - auch noch als man diese anders anordnete. Das Prinzip der Verschlussmechanismen verstanden sie also. Bis zu drei Jahre können Waschbären sich an Lösungen früher gestellter Aufgaben erinnern.
Nachtragend
Das Elefantengedächtnis gibt es tatsächlich. Bis zu 30 Jahre erinnern sich die Dickhäuter an Erfahrungen, die sie gemacht haben. Sie können sogar verschieden Sprachmuster erkennen: Spielte man einem Elefanten aus dem Amboseli-Nationalpark in Kenia die Stimme eines Massai vor, so wurde er deutlich unruhiger als bei der Stimme eines Kamba. Wieso? Männliche Massai machen manchmal Jagd auf die Tiere.
Spuren verwischen
Der Orang-Utan ist wohl einer der raffinierteren Kriminellen der Tierwelt. So hat man zum Beispiel beobachtet, dass Tiere, die mit Menschen zusammenleben, gerne mal heimlich Futtervorräte plündern. Den Folgen ihres Handelns sind sie sich bewusst, denn sie entfernen alles, was auf den Diebstahl hindeutet - wie verstreutes Stroh oder auf den Boden gefallene Kerne.
Raffinierter Nachwuchs
Sowohl anatomisch und biochemisch als auch physiologisch ist der Affe uns am ähnlichsten. Kein Wunder, dass wir uns also in vielen Dingen ähneln: Forscher haben beobachtet, wie die Tiere ihre Artgenossen manipulieren. Affenbabys weinen manchmal in Anwesenheit des Leittieres - obwohl ihnen nichts angetan wurde. Der Rest der Gruppe bekam daraufhin den Ärger des Alpha-Männchens zu spüren.
Ein Supertalent
Der berühmteste Vertreter der Graupapageien ist wohl Alex. Er konnte Objekte, Formen und Farben unterscheiden. Der mittlerweile verstorbene Vogel kannte 150 Wörter - reihte diese aber nicht nur wahllos aneinander. Hatte er kein Interesse am Training, krächzte er zum Beispiel: "Ich gehe jetzt weg" - oder bei schlechter Gemütslage des Besitzers: "Das tut mir leid".
Geduld ist eine Tugend
Der Goffinkakadu ist in der Lage, aufeinanderfolgende Handlungsschritte vorauszuplanen. Bei Versuchen, in denen eine Nuss in einem Holzkasten lag, der mit Riegeln und Bolzen verschlossen war, löste er das Rätsel ohne fremde Hilfe - samt Lösen der Schrauben. Bietet man ihm an, eine Nuss gegen eine bessere zu tauschen, wartet er auch ein paar Sekunden länger - wenn es sich lohnt.
Stets auf der Hut
Sie gelten als die intelligentesten Weichtiere der Welt: Oktopoden, wie der Ader-Oktopus. Wenn sie in den Tiefen des Meeres über den Boden kriechen, sind sie ihren Feinden fast schutzlos ausgeliefert. Deshalb passen sie stets auf, dass Verstecke in unmittelbarer Nähe sind. Kokusnussschalen sind besonders beliebte Behausungen.
Großes Selbstbewusstsein
Delfine können sich selbst im Spiegel erkennen und beherrschen Metakognition - sie besitzen also die Fähigkeit, sich mit den eigenen Gedanken auseinanderzusetzen. Das bedeutet: Sie treffen nicht nur Entweder-oder-Entscheidungen, sondern können sich durchaus auch mal unsicher sein und zwischen zwei Optionen schwanken.
Walisch - gibt's wirklich!
Stundenlang Lieder zu singen, dafür ist der Buckelwal bekannt. Das ist jedoch noch nichts Außergewöhnliches - denn viele Vögel tun das auch. Aber der Wal benutzt dabei eine bestimmte Grammatik. So wie wir Präsens oder Präteritum verwenden, singt der Buckelwal nach bestimmten Regeln - und kombiniert dabei Töne zu Sätzen, die so Strophen und Melodien ergeben.
Die Einsteins der Tierwelt
Clever sind viele Tiere. Einige von ihnen haben aber ganz besonders raffinierte Methoden, um durchs Leben zu kommen. Hier unsere zehn Favoriten.
Vielschichtiger Jäger
Dass Tiere meist nur eine Jagdtechnik haben, ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Die Springspinne etwa passt sich immer wieder neu an die Situation an. Das kleine Kerlchen ist so raffiniert, dass es zum Beispiel im Netz verfangene Beute nachahmt oder den Liebestanz der etwas anderen Art aufführt, um sein Objekt der Begierde um den Finger - oder eher die Beine - zu wickeln.
Gute Auffassungsgabe
Waschbären verstehen sehr schnell und haben ein sehr gutes Gedächtnis. Woher man das weiß? In einem Versuch mit 13 Schlössern konnten die Tiere elf davon in weniger als zehn Anläufen öffnen - auch noch als man diese anders anordnete. Das Prinzip der Verschlussmechanismen verstanden sie also. Bis zu drei Jahre können Waschbären sich an Lösungen früher gestellter Aufgaben erinnern.
Nachtragend
Das Elefantengedächtnis gibt es tatsächlich. Bis zu 30 Jahre erinnern sich die Dickhäuter an Erfahrungen, die sie gemacht haben. Sie können sogar verschieden Sprachmuster erkennen: Spielte man einem Elefanten aus dem Amboseli-Nationalpark in Kenia die Stimme eines Massai vor, so wurde er deutlich unruhiger als bei der Stimme eines Kamba. Wieso? Männliche Massai machen manchmal Jagd auf die Tiere.
Spuren verwischen
Der Orang-Utan ist wohl einer der raffinierteren Kriminellen der Tierwelt. So hat man zum Beispiel beobachtet, dass Tiere, die mit Menschen zusammenleben, gerne mal heimlich Futtervorräte plündern. Den Folgen ihres Handelns sind sie sich bewusst, denn sie entfernen alles, was auf den Diebstahl hindeutet - wie verstreutes Stroh oder auf den Boden gefallene Kerne.
Raffinierter Nachwuchs
Sowohl anatomisch und biochemisch als auch physiologisch ist der Affe uns am ähnlichsten. Kein Wunder, dass wir uns also in vielen Dingen ähneln: Forscher haben beobachtet, wie die Tiere ihre Artgenossen manipulieren. Affenbabys weinen manchmal in Anwesenheit des Leittieres - obwohl ihnen nichts angetan wurde. Der Rest der Gruppe bekam daraufhin den Ärger des Alpha-Männchens zu spüren.
Ein Supertalent
Der berühmteste Vertreter der Graupapageien ist wohl Alex. Er konnte Objekte, Formen und Farben unterscheiden. Der mittlerweile verstorbene Vogel kannte 150 Wörter - reihte diese aber nicht nur wahllos aneinander. Hatte er kein Interesse am Training, krächzte er zum Beispiel: "Ich gehe jetzt weg" - oder bei schlechter Gemütslage des Besitzers: "Das tut mir leid".
Geduld ist eine Tugend
Der Goffinkakadu ist in der Lage, aufeinanderfolgende Handlungsschritte vorauszuplanen. Bei Versuchen, in denen eine Nuss in einem Holzkasten lag, der mit Riegeln und Bolzen verschlossen war, löste er das Rätsel ohne fremde Hilfe - samt Lösen der Schrauben. Bietet man ihm an, eine Nuss gegen eine bessere zu tauschen, wartet er auch ein paar Sekunden länger - wenn es sich lohnt.
Stets auf der Hut
Sie gelten als die intelligentesten Weichtiere der Welt: Oktopoden, wie der Ader-Oktopus. Wenn sie in den Tiefen des Meeres über den Boden kriechen, sind sie ihren Feinden fast schutzlos ausgeliefert. Deshalb passen sie stets auf, dass Verstecke in unmittelbarer Nähe sind. Kokusnussschalen sind besonders beliebte Behausungen.
Großes Selbstbewusstsein
Delfine können sich selbst im Spiegel erkennen und beherrschen Metakognition - sie besitzen also die Fähigkeit, sich mit den eigenen Gedanken auseinanderzusetzen. Das bedeutet: Sie treffen nicht nur Entweder-oder-Entscheidungen, sondern können sich durchaus auch mal unsicher sein und zwischen zwei Optionen schwanken.
Walisch - gibt's wirklich!
Stundenlang Lieder zu singen, dafür ist der Buckelwal bekannt. Das ist jedoch noch nichts Außergewöhnliches - denn viele Vögel tun das auch. Aber der Wal benutzt dabei eine bestimmte Grammatik. So wie wir Präsens oder Präteritum verwenden, singt der Buckelwal nach bestimmten Regeln - und kombiniert dabei Töne zu Sätzen, die so Strophen und Melodien ergeben.