Die Flut als wirtschaftlicher Segen? (26.06.2013)
26. Juni 2013Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hellt sich auf. Das Münchener Ifo-Institut erwartet trotz der Hochwasserkatastrophe in Süd- und Ostdeutschland einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes um ein halbes Prozent in diesem Quartal. Und im kommenden Jahr sollen es sogar fast zwei Prozent sein.
Die Flut, die die Menschen an der Donau und der Elbe und ihren jeweiligen Nebenflüssen in diesem Jahr heimgesucht hat, war verheerend, das wirkliche Ausmaß der Schäden noch immer nicht ganz zu überblicken. Es gibt einige Konjunkturforscher, die in der Flut sogar einen wirtschaftlichen Segen erkennen. Sie halten sie nämlich für eine Art Konjunkturmotor.
Der angekündigte Ausstieg der amerikanischen Notenbank aus der Politik des billigen Geldes, die nicht enden wollenden Proteste in zwei wichtigen Schwellenländern, in Brasilien und der Türkei: Die Nervosität an den Finanzmärkten nimmt zu. Einige Pessimisten sehen bereits den nächsten Crash auf uns zu kommen. Und der, so erwarten viele Beobachter, wird zuerst die Schwellenländer treffen.
Als wäre es nicht peinlich genug, sein Unternehmen in die Pleite zu führen: Irische Banker haben es geschafft, sich auch darüber hinaus noch tödlich zu blamieren. Zur Erinnerung: Nur mit Geldern von der EU und durch radikale Sparprogramme hatte Irland nach der Lehman-Pleite vor dem Staatsbankrott bewahrt werden können. Schuld am Desaster waren vor allem die Banker, die mit allem möglichem auf alles Mögliche gewettet hatten. Ein Desaster, das noch lange nicht vergessen ist.
Redakteur am Mikrophon: Dirk Ulrich Kaufmann