Kultur? Schön und gut, aber sie will auch vermarktet werden. Wer das in Europa besonders gut hinkriegt, hat Chancen auf einen der Kulturmarken-Awards für gelungenes Kulturmanagement. Hier sind die Preisträger 2016.
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Kulturmarken-Award 2016 verliehen
In Berlin sind am 3. November 2016 die Kulturmarken-Awards 2016 verliehen worden. Mit dem renommierten Preis werden Kulturschaffende und Institutionen aus ganz Europa ausgezeichnet.
Bild: DW/A. Primavesi
Award ehrt Kulturschaffende
Zur feierlichen Vergabe in Berlin versammelten sich bei der "Night of Cultural Brands" rund 500 Gäste aus Kultur, Wirtschaft, Politik und Medien. Darunter auch Peter Limbourg, Intendant der Deutschen Welle, und Rolf Rische, Leiter der Hauptabteilung Kultur (rechts im Bild).
Bild: DW/C. Berger
Zelten auf höchstem Niveau
Die Preisverleihung fand im "Tipi" am Berliner Kanzleramt statt. Es ist die größte stationäre Zeltbühne Europas. Unter dem mächtigen Kuppeldach wurde die "Aurica" - so heißt die Trophäe des Kulturmarken-Awards - in insgesamt acht Kategorien verliehen.
Bild: Unbekannt
Dortmunder U ist die "Europäische Kulturmarke des Jahres 2016"
Das Kultur- und Kreativzentrum im Zentrum der Ruhrgebietsstadt erhielt die wichtigste Auszeichnung des Abends. Unter einem Dach versammelt es ein Museum für moderne und zeitgenössische Kultur, einen Medienkunstverein, zwei Hochschulen, ein Zentrum für kulturelle Bildung, eine Mediathek und ein Kino.
Bild: Hannes Woidich
Vielfalt hinter historischer Fassade
Auf sieben Ebenen erstrecken sich die verschiedenen Einrichtungen des Dortmunder U. Ein wichtiger Aspekt der Arbeit: die Teilhabe aller Dortmunderinnen und Dortmunder – nicht nur als Gäste, sondern auch als Programmgestalter. Den Preis erhielt das Kultur- und Kreativzentrum für seine innovative Markenkommunikation.
Bild: picture-alliance/dpa/Rolf Vennenbernd
Jürgen Flimm erhält Ehrenpreis für sein Lebenswerk
Der Intendant der Berliner Staatsoper Unter den Linden gehört zu den maßgeblichen Regisseuren und Intendanten im deutschen Sprachraum. Über viele Jahre habe er sich seine Fantasie, seine Liebe zum Detail und auch seine Leichtigkeit bewahrt. Er gilt als Impulsgeber und "Großmeister" des deutschen Theaters, so die Jury in ihrer Begründung.
Bild: Unbekannt
Museumsquartier Wien gewinnt "Preis für Stadtkultur"
In dieser Kategorie wurde in diesem Jahr zum ersten Mal eine "Aurica" vergeben. Das Museumsquartier unweit vom Zentrum Wiens gilt mit seinen rund 60 kulturellen Einrichtungen als eines der weltweit größten Kunst- und Kulturareale. Neben historischen Gebäuden aus dem 18. und 19. Jahrhundert findet sich hier auch zeitgenössische Museumsarchitektur.
Bild: Unbekannt
Young Euro Classic – Preisträger 2015
Das Festival für die besten Jugend-Symphonieorchester der Welt wurde im vergangenen Jahr mit dem Hauptpreis ausgezeichnet. Willi Steul (Intendant Deutschlandradio, zweiter von links) und Ulrich Deppendorf (Journalist, rechts im Bild) nahmen den Preis entgegen. Sie sind die beiden Vorsitzenden des Veranstalters, des Freundeskreises europäischer Jugendorchester e.V.
Bild: Philipp Sattler
Europäische Kulturmarke 2014
Vor zwei Jahren erhielt das Institute du Monde Arabe in Paris die höchste Auszeichnung bei der "Night of Cultural Brands". Das renommierte Institut wurde 1980 vom damaligen französischen Staatspräsidenten Valéry Giscard d'Estaing gegründet. Ziel ist die Förderung des Verständnisses zwischen Frankreich und der arabischen Welt.
Bild: Unbekannt
Kulturmanager des Jahres 2013
Udo Kittelmann, der Direktor der Berliner Nationalgalerie, wurde vor drei Jahren geehrt. Besonders für seine richtungsweisenden künstlerischen Positionen und seine Fähigkeit, Partner aus Kultur und Wirtschaft zusammenzuführen, so die Jury. Der gelernte Augenoptiker war schon Direktor des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt und kuratierte 2013 den russischen Pavillon in Venedig.
Bild: Unbekannt
Sonderpreis für Theatergründer
Einer seiner größten Erfolge war das Musical "Linie 1" (Bild) über die Berliner U-Bahnlinie und die Westberliner Stadtviertel, die die Linie früher durchquerte: Volker Ludwig, der Gründer des Berliner Kinder- und Jugendtheaters GRIPS, wurde 2012 für sein Lebenswerk geehrt. Ludwig gilt als einer der Begründer des modernen Kindertheaters.
Bild: picture-alliance/dpa/T. Brakemeier
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Eine Marke zu schaffen, einen Namen, der wiedererkannt wird und für etwas steht: Genau das ist wichtig, um ein Museum, ein Theater oder ein Tanzfestival auf dem vielfältigen Kulturmarkt Europas zu behaupten. Die besten Kultur-Marketingstrategien, die kreativsten Investitionsideen im Kulturbereich und die engagiertesten Kulturmanager: Für all das steht die "Aurica", die goldenen Statue der Kulturmarken-Awards, einer der wichtigsten Auszeichnungen im Kultur-Business. In Berlin wurde sie nun bei der "Night of Cultural Brands" in acht Kategorien verliehen.
Die Statue versinnbildliche die wertvolle Vermittlungsarbeit der europäischen Kulturanbieter und das herausragende Engagement europäischer Kulturinvestoren, so Hans-Conrad Walter von der Causales-Gesellschaft, die den Preis initiiert hat. Aus fast 100 Einreichungen wählte eine Expertenjury, in der auch die DW vertreten war, die Preisträger aus.
Europäische Kulturmarke des Jahres
Das Kultur- und Kreativzentrum "Dortmunder U" erhielt den Preis in der wichtigsten der Kategorien und konnte sich über die Auszeichnung als europäische Kulturmarke des Jahres freuen. Das Zentrum residiert in den denkmalgeschützten ehemaligen Gär- und Lagerräumen einer Bier-Brauerei am Rande des Dortmunder Stadtzentrums. Insgesamt acht Kulturmarken sind hier versammelt: Neben dem Museum Ostwall und dem Hartware Medienkunstverein gibt es ein Kino und am Wochenende einen Club.
"Das U ist eine moderne und junge Kulturmarke mit einem unverwechselbaren Corporate Design", so Rolf Rische, Leiter der Hauptabteilung Kultur der DW, in seiner Laudatio. Das "U" stehe für Aufbruch und Zukunft und habe doch Wurzeln in seiner Tradition, die vor 90 Jahren ihren Ursprung genommen habe.
Preise für Kulturtourismus und Kulturinvestment
Die Kulturmarken-Awards 2016
04:54
Den "Preis für Stadtkultur" erhielt das MuseumsQuartier Wien. Als "Europäische Kulturtourismusregion" wurde die GrimmHeimat NordHessen ausgezeichnet. "Europäische Trendmarke" ist das Projekt "Henry" des PODIUM-Festival in Esslingen bei Stuttgart. Die Schweizer UBS AG wurde für ihr Engagement als Kulturinvestor geehrt. Thomas Girst, Leiter Internationales Kulturengagement der BMW-Group ist "Europäischer Kulturmanager des Jahres". Für sein Bildungsprogramm erhielt das Staatliche Museum für Naturkunde Stuttgart ebenfalls eine "Aurica".
Ehrenpreis für das Lebenswerk
Jürgen Flimm, Intendant der Berliner Staatsoper Unter den Linden, wurde mit einem Ehrenpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Er gehöre zu den maßgeblichen Regisseuren und Intendanten im deutschen Sprachraum, so die Begründung der Jury.
Die Kulturmarken-Awards wurden in diesem Jahr zum elften Mal vergeben. Zu den Preisträgern der Vergangenheit gehören unter anderem Volker Ludwig, der Gründer des Berliner Kinder- und Jugendtheaters GRIPS oder Udo Kittelmann, Direktor der Berliner Nationalgalerie.
Ausgezeichnet wurden außerdem bereits das Musikfestival Young Euro Classic, bei dem die besten Jugend-Symphonieorchester der Welt auftreten, das Projekt RUHR.2010, in dessen Name sich das Ruhrgebiet im Jahr 2010 als Europäische Kulturhauptstadt präsentierte und dasInstitute du Monde Arabe in Paris. Die vom damaligen Staatspräsidenten Valéry Giscard d'Estaing gegründete Institution widmet sich der Förderung des Verständnisses zwischen Frankreich und der arabischen Welt.