Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels zeichnet zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse jährlich den besten Roman in deutscher Sprache aus. Wir präsentieren Ihnen die bisherigen Gewinner.
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Die Gewinner des Deutschen Buchpreises
Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet die Börsenverein des Deutschen Buchhandels Stiftung jährlich zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse den besten Roman in deutscher Sprache aus. Hier sind alle bisherigen Gewinner.
Bild: Deutscher Buchpreis/Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.
Frank Witzel
Von der Kritik hochgelobt, galt er im Wettbewerb als Außenseiter. Doch Frank Witzels irrwitziger Roman "Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969" begeisterte die Jury. Der Romans sei mit seiner "Mischung aus Wahn und Witz, formalem Wagemut und zeitgeschichtlicher Panoramatik einzigartig in der deutschsprachigen Literatur", so das Urteil.
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Arno Geiger
Den ersten Deutschen Buchpreis bekam 2005 Arno Geiger für "Es geht uns gut". Die Jury erkannte einen "Familienroman wider Willen" und lobte den Autor für seine Geschichte von drei Generationen. "Vergängliches und Augenblick, Geschichtliches und Privates, Bewahren und Vergessen" sei in eine überzeugende Balance gebracht.
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Katharina Hacker
2006 erzählte Katharina Hacker in ihrem Roman "Die Habenichtse" Geschichten junger Erwachsener, der Generation der Dreißigjährigen, die alles wissen und kennen - nur nicht sich selbst. Wie willst du leben? Was sind deine Werte? Wie sollst und wie kannst du handeln? Um solche Fragen kreiste ihr Roman.
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Julia Franck
"Die Mittagsfrau" hieß der Preisträgertitel von 2007. Vor dem Hintergrund zweier Weltkriege erzählt Julia Franck die verstörende Geschichte einer Frau, die ihren Sohn verlässt, ohne sich selbst zu finden. Das Buch, dessen Titel an einen sorbischen Mythos anknüpft, wurde in 34 Sprachen übersetzt und verkaufte sich über eine Million Mal.
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Uwe Tellkamp
Mit Tellkamps "Der Turm" wurde 2008 ein großer Vor-Wenderoman ausgezeichnet. Am Beispiel einer bürgerlichen Dresdner Familie erzählt er von Anpassung und Widerstand im ausgelaugten DDR-System in den letzten Jahren bis zum Mauerfall. Der Roman wurde 2012 prominent verfilmt.
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Kathrin Schmidt
Auch 2009 in "Du stirbst nicht" geht es noch um die Wendezeit, die zerfallende DDR und die Jahre zwischen Wiedervereinigung und dem Beginn unseres Jahrhunderts, jedoch vermittelt durch eine individuelle Geschichte. Die Heldin erwacht nach einer Hirnblutung aus dem Koma und versucht ihre verlorene Sprache, ihr verlorenes Gedächtnis wiederzuerlangen.
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Melinda Nadj Abonji
"Tauben fliegen auf": Im Jahr 2010 spiegelte eine Migrationsgeschichte die Konflikte Europas nach dem Zerfall Jugoslawiens. Anhand einer Familie und ihrer Geheimnisse verzahnt Melinda Nadj Abonji Historisches und Privates zu einer Geschichte über die ungarische Minderheit in der Wojwodina und über den Jugoslawien-Konflikt.
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Eugen Ruge
Der 2011 ausgezeichnete Roman trägt vielleicht den schönsten aller zehn bisherigen Titel: "In Zeiten des abnehmenden Lichts". Von den 1950er Jahren über das Wendejahr 1989 bis zum Beginn des neuen Jahrtausends reicht dieser Familienroman, der aus DDR-Perspektive auf ein deutsches Jahrhundert blickt.
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Ursula Krechel
2012 erzählt Ursula Krechel in ihrem Roman "Landgericht" die Lebensverwicklung des aus dem Exil zurückkehrenden Richters Richard Kornitzer. Der jüdische Exilant möchte nach 1945 wieder Richter sein. Die Autorin hat mehr als zehn Jahre für ihren Roman recherchiert. Ihr Roman sei ein "Denkmal in Denk- und Sprachräumen" - für Menschen wie Richard Kornitzer, sagte sie in ihrer Dankesrede.
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Terézia Mora
"Das Ungeheuer", der Buchpreisträger von 2013, fand eine eigene Form, um über Depression zu schreiben. Der Roman ist eine Kombination von Tagebucheinträgen und einer Reiseerzählung. Durch einen schwarzen Strich wird beides voneinander getrennt. Terézia Mora schafft so ein Mosaik autobiografischer und medizinischer Skizzen zu Depression und Entfremdung.
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Lutz Seiler
Im vergangenen Jahr gewann Lutz Seiler den Preis für seinen auf der Insel Hiddensee spielenden DDR-Aussteigerroman "Kruso". Er erzählt vom Sommer des Jahres 1989 im "Vorhof des Verschwindens". Es geht um die Suche nach Freiheit, Flucht vor dem Leben und um Republikflucht. Im September 2015 wurde der Romanstoff auf die Bühne gebracht und unter demselben Titel in Magdeburg uraufgeführt.
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Wenn es Herbst wird in Deutschland, fegt der ein oder andere Sturm die Blätter von den Bäumen. Die Natur begibt sich in den Ruhemodus, um für das Wachsen eines neuen Blätterwaldes aufzutanken.
Wenn es Herbst wird in Deutschland, ist zugleich Buchmesse. Die weltgrößte Ausstellung von Literatur entfacht ein Rauschen im Blätterwald - zwischen Tausenden von Buchdeckeln. Vor allem jene Bücher, die in besonderer Weise angepriesen, hervorgehoben und ausgezeichnet werden, sind bei der Messe begehrt. Und alles, was solche Blätter produziert, schaltet auf Höchstleistung. Das gilt besonders für die Verlage des Buches, das der Börsenverein des Deutschen Buchhandels seit 2005 zum besten Roman in deutscher Sprache kürt. Am 12. Oktober war es soweit.