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Fünf Jahre EU-Erweiterung

Christoph Hasselbach2. März 2013

Die EU-Erweiterung 2004 war die fünfte und bisher größte Erweiterung der Europäischen Union. Am 1. Mai traten Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Zypern der Union bei.

Menschen winken mit polnischen und Europafahnen bei den Feiern zum EU-Beitritt auf dem Zamkowy-Platz in Warschau. Feuerwerke, Konzerte und Volksfeste: In ganz Europa haben Millionen Menschen die Erweiterung der EU gefeiert. Fast 15 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer ist das einst zerrissene Europa wieder vereint. Die Europäische Union hat am 1.5. zehn neue Mitglieder zumeist aus Ost- und Mitteleuropa aufgenommen. Etwa 74 Millionen Bürger kommen hinzu. In der EU leben nun fast 455 Millionen Menschen. Ein Jahr nach dem "Völkerfrühling" hat ein pragmatischer Umgang mit dem EU-Alltag eingesetzt. (zu Korr: "Gewelkter Lorbeer: EU-Alltag prägt das Beitritts-Jubiläum der "Neuen" vom 26.04.2005) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Bild: picture-alliance/dpa

In der Nacht zum 1. Mai 2004 herrschte Feierstimmung von Malta bis Polen. Auf der Oderbrücke an der Grenze zwischen Deutschland und Polen tanzten die Menschen ausgelassen. Es war ein besonderer Tag: "Heute entsteht das neue Europa, ein Raum des Friedens. Heute Abend entsteht ein Europa, das die Zukunft für uns alle bedeutet“, sagte der deutsche Außenminister Joschka Fischer damals.

Auch die EU hat Grenzen

Doch nicht jedem war nach Feiern zumute. Gerade in Deutschland befürchteten damals viele Menschen, billige Konkurrenz aus dem Osten werde ihnen das Leben schwer machen. Diese Bedenken versuchte der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder bereits kurz vor der Beitrittsrunde zu zerstreuen: "Die Probleme, die auf dem Arbeitsmarkt, auf dem Dienstleistungssektor, bei der Kriminalität, bei der Zuwanderung auftauchen könnten, hätten wir ohne die Europäische Union in größerem Umfang, und wir könnten die negativen Folgen ohne die Erweiterung sehr viel schwieriger bekämpfen, als wir das mit der Erweiterung tun können“, erklärte Schröder.

Deutschland und andere EU-Länder hatten sich als zusätzliche Maßnahme gegen eine völlig freie Zuwanderung aus den neuen Mitgliedsstaaten für einige Jahre abgeschottet. Doch auch wenn sich diese Ängste als weitgehend unbegründet erwiesen, machte sich allmählich eine allgemeine Erweiterungsmüdigkeit in der EU breit. "Ich weiß, dass es Grenzen für die Aufnahmefähigkeit der Union gibt. Und deswegen denke ich, dass jetzt auch die Frage der Aufnahmefähigkeit der Union ein ganz wichtiges Element sein wird“, sagte der österreichische Bundeskanzler und EU-Ratsvorsitzende Wolfgang Schüssel 2006.

2007 wuchs die EU auf 27 Staaten anBild: AP

Ein Europa ohne Begeisterung?

2007 wurden zwar mit Rumänien und Bulgarien noch zwei weitere Staaten in die EU aufgenommen. Keine EU-Regierung stellt die große Erweiterungsrunde von 2004, bei der zehn neue Mitglieder dazu gekommen sind, ernsthaft infrage. Doch die Begeisterung vom 1. Mai 2004 über einen europäischen Traum, der in Erfüllung geht, ist längst verflogen.

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