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Stichwort: IFA

3. September 2009

Die IFA in Berlin ist eine der ältesten deutschen Industriemessen. Ihre Geschichte ist ein Spiegelbild des Fortschritts von der Geburt des Rundfunks über den Siegeszug des Fernsehens bis in die digitale Welt von heute.

Miss IFA unterm Berliner Funkturm. Hier befindet sich das Messegelände, auf dem vom 4. bis 9. September die IFA 2009 stattfindet
Bild: Messe Berlin

Zum ersten Mal öffnete die Funkausstellung 1924 in Berlin ihre Tore. Damals zählten Röhren- und Detektorenradios zu den Attraktionen. 1926 wurde das Berliner Wahrzeichen, der Funkturm, fertig gestellt - und es gab die erste Live-Rundfunksendung. Unvergessen auch die Eröffnung der Messe 1930 durch den Nobelpreisträger Albert Einstein. Da die Rede live im Rundfunk übertragen wurde, begrüßte der Physiker Albert Einstein die Zuhörer mit dem ihm eigenen Humor.

"Verehrte An- und Abwesende! Wenn ihr den Rundfunk höret, so denkt auch daran, wie die Menschen in den Besitz dieses wunderbaren Werkzeuges der Mitteilung gekommen sind. Der Urquell aller technischen Errungenschaften ist die göttliche Neugier und der Spieltrieb des bastelnden und grübelnden Forschers und nicht minder die konstruktive Phantasie des technischen Erfinders."

1930: Einstein eröffnet die FunkausstellungBild: picture-alliance / akg-images

Messe mit wechselndem Profil

In diesem Sinne hat die Messe in den folgenden Jahrzehnten ständig ihr Profil gewandelt. So waren der Siegeszug der Ultrakurzwelle (UKW) und die Ablösung der Röhrentechnik durch Transistoren wichtige Meilensteine in den 1950er Jahren. Danach rückte immer mehr das Fernsehen in den Mittelpunkt. 1967 startete der damalige Vize- und spätere Bundeskanzler Willy Brandt das Farbfernsehen in Deutschland. Die TV-Bilder wurden bunt, die Fernsehgeräte tragbar, die Fernbedienung drahtlos. Die Einführung des Videorekorders Mitte der 70er Jahre eröffnete ebenso neue Möglichkeiten, wie später CDs und DVDs als digitale Speichermedien.

Veränderung als Markenzeichen

Seit Beginn des neuen Jahrtausends hat die Digitalisierung aller Bereiche der Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik der IFA ihren Stempel aufgedrückt. Die Heimat der Internationalen Funkausstellung war nicht immer Berlin. Ab den 50er Jahren fand sie in Düsseldorf, Frankfurt am Main und Stuttgart statt, ehe die Messe 1971 auf Dauer nach Berlin zurückkehrte. Seitdem wurde die IFA nicht nur immer größer. Seit 2005 findet die Messe jährlich statt. Die Abkehr vom Zwei-Jahres-Rhythmus wurde vor allem mit einem schnelleren Innovationszyklus begründet.


2009 zum zweiten Mal mit Unterhaltungselektronik und HaushaltsgerätenBild: Messe Berlin

Bei der 49. IFA-Auflage vom 4. bis 9. September 2009 werden zum zweiten Mal auch Haushaltsgeräte in den Hallen unter dem Funkturm gezeigt. Die Vereinigung von so genannter "brauner" und "weißer Ware" unter einem Dach ist auch ein Grund dafür, dass die Veranstalter, die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) und die Messe Berlin, die Messe nicht mehr Internationale Funkausstellung nennen, sondern offiziell nur noch die Abkürzung "IFA" mit dem Untertitel "Consumer Electronics Unlimited" verwenden.

Autor: Manfred Böhm
Redaktion: Hartmut Lüning

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