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Die Kämpfe gehen weiter

Michael Wehling29. Dezember 2013

Im Südsudan halten die Kämpfe trotz aller Friedensappelle an. Die Rebellen sind nicht zu einer Feuerpause bereit.

Verwundete südsudanesische Soldaten einem Lazarett in der Hauptstadt Juba (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Südsudan: Furcht vor Bürgerkrieg

01:39

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"Der Krieg geht weiter", sagte der Vize-Außenminister des Nachbarlandes Uganda, Henry Okello Oryem, der Nachrichtenagentur dpa in Kampala. Vor allem in den südsudanesischen Bundesstaaten Jonglei und Unity werde gekämpft. Ein Sprecher der südsudanesischen Armee teilte mit, die Regierungstruppen hätten mit einer Offensive auf Bentiu begonnen, die Hauptstadt des ölreichen Unity. Die Stadt wird von Rebellen kontrolliert.

Machar stellt Bedingungen

Der Anführer der Aufständischen, der frühere südsudanesische Vizepräsident Riek Machar, wies die Forderungen der ostafrikanischen Staaten nach einem Ende der Gewalt und dem Beginn von Verhandlungen zurück. In einem Telefongespräch mit dem britischen Rundfunksender BBC sagte er, vor einer Waffenruhe müsse es formelle Verhandlungen geben.

Machar forderte zudem die Freilassung von elf hochrangigen Politikern, die als seine mutmaßlichen Unterstützer verhaftet worden waren. Die Regierung von Präsident Salva Kiir hatte am Freitag zwei von ihnen als Zeichen des Entgegenkommens freigelassen. Dies reiche aber nicht aus, sagte Machar. In einem Interview der "Sudan Tribune" beschuldigte der Rebellenführer die Luftwaffe Ugandas, auf Seiten der Regierungstruppen in die Kämpfe eingegriffen zu haben.

Auch ethnische Rivalitäten

Präsident Kiir hatte im Juli seinen damaligen Stellvertreter Machar entlassen, dem er Umsturzversuche vorwirft. Machar forderte Kiirs Rücktritt, da er diktatorische Tendenzen habe. Beide gehören verschiedenen Volksgruppen an: den Dinka und den Nuer. Ihre Animositäten reichen mehr als zwei Jahrzehnte zurück, als beide rivalisierenden Rebellengruppen angehörten. Der Südsudan existiert erst seit Juli 2011 als souveräner Staat, als er vom Sudan unabhängig wurde. Das ölreiche Land ist von großer Armut geprägt.

Flüchtlinge auf dem UN-Gelände in JubaBild: Reuters

Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) sind offenbar Hunderte Südsudanesen vor den Kämpfen in den Sudan geflohen. Es gebe entsprechende Informationen, erklärte das UNHRC. Insgesamt sind laut UN rund 120.000 Südsudanesen auf der Flucht vor der Gewalt. Bei den seit zwei Wochen andauernden Kämpfen sind nach UN-Schätzungen tausende Menschen getötet worden.

wl/se (dpam afp, epd)

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