Die "K-Frage" langweilt Gabriel
24. September 2012Wer soll die Sozialdemokraten als Kanzlerkandidat in den Bundestagswahlkampf 2013 führen? Die in Deutschland heftig diskutierte "K-Frage" bleibt auch im Herbst noch unbeantwortet, wie der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel (im Artikelbild Mitte) versichert. Der Zeitpunkt werde nicht von den Medien entschieden, "sondern das werden wir machen", betonte Gabriel im deutschen Fernsehen. Es bleibe beim alten Zeitplan "Ende des Jahres, Anfang des kommenden Jahres" - spätestens nach der Landtagswahl in Niedersachsen im Januar. Auch gebe es noch keine Vorfestlegung auf einen Kandidaten.
Berichte, er selbst habe sich aus dem Rennen um die Kanzlerkandidatur zurückgezogen, wies Gabriel zurück. In den Medien würden alle paar Wochen neue Favoriten gekürt, das empfinde er als "langsam eher langweilig", so der SPD-Chef. Zunächst werde seine Partei Sachfragen klären, erst "dann kommen die Personen". Unzutreffend seien auch Meldungen, die Entscheidung solle spätestens am 24. November beim Parteikonvent in Berlin fallen.
Dreikampf
Bei den Sozialdemokraten rangeln seit Monaten drei Männer um die Spitzenkandidatur: Neben Gabriel sind dies der ehemalige Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (im Bild links) und der Fraktionschef der SPD im Bundestag, Ex-Außenminister Frank-Walter Steinmeier (Bild rechts). Letztgenannter war bereits Spitzenkandidat bei der Bundestagswahl 2009, die die SPD verlor. Gabriel selbst gilt nicht als Favorit für die Kanzlerkandidatur, da er vergleichsweise schlechte Sympathiewerte hat.
Erst am Freitag hatte das Magazin "Cicero" unter Berufung auf Parteikreise berichtet, die SPD werde 2013 mit Steinbrück an der Spitze in den Bundestagswahlkampf ziehen. SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles und Steinbrück selbst dementierten umgehend.
wa/GD (dapd, rtr, dpa, afp, ard)