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Die letzte Zigarette: Wie kann ich mit dem Rauchen aufhören?

17. Juli 2023

Mit dem Rauchen aufzuhören ist gut für die Gesundheit – gar keine Frage. Aber wie schafft man das? Mit dem Dampfen anfangen? Mit Medikamenten oder Beratung? Hier sind einige Methoden.

Aschenbecher voller Zigaretten von schräg oben fotografiert.
Die besten Methoden helfen nicht, um von der Tabaksucht loszukommen, wenn man es nicht wirklich will.Bild: Alfred Hofer/Colourbox

Wer schon einmal versucht hat mit dem Rauchen aufzuhören, weiß, wie schwierig das ist. Da ist immer wieder die Versuchung, sich eine anzuzünden, sei es bei einem Bier mit Freunden, nach dem Essen, als eine Art Belohnung während einer Arbeitspause oder einfach nur aus Langeweile.

Laut verschiedener Studien werden 60 bis 70 Prozent der Menschen, die versuchen, mit dem Rauchen aufzuhören, schon in den ersten sechs Monaten rückfällig. 

Wie auch bei anderen Formen von Sucht ist die Raucherentwöhnung ein schwieriger Prozess und ein täglicher psychologischer Kampf. Es gibt so viele Situationen, in denen Raucherinnen und Raucher nach einer Zigarette lechzen. Wer es aber schafft, vom Glimmstängel loszukommen, wird feststellen, dass die gesundheitlichen Vorteile es wert sind.

Das Risiko von Schlaganfällen, von koronaren Herzkrankheiten und Krebserkrankungen nimmt ab, und der allgemeine Gesundheitszustand verbessert sich schon innerhalb weniger Wochen oder Monate nach der Raucherentwöhnung ganz erheblich.

Hört man auf zu rauchen, erholt sich der Körper ziemlich schnell wieder

Rauchen ist eine der führenden Todesursachen

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation, WHO, hängen etwa 14 Prozent aller Todesfälle weltweit mit dem Rauchen zusammen. Gerade in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen steigen die Todesraten. Und neuere Studien zeigen, dass dieser Trend weiter anhält.

"Rauchen ist eine massive globale Gesundheitsbelastung. Wenn wir die Zahl der Raucher nicht senken, wird es in diesem Jahrhundert weltweit eine Milliarde Todesfälle in Zusammenhang mit dem Rauchen geben", sagt Hazel Cheeseman, stellvertretende Geschäftsführerin von Action on Smoking and Health (ASH), einer im Vereinigten Königreich ansässigen Wohltätigkeitsorganisation für das öffentliche Gesundheitswesen.

Warum machen Zigaretten süchtig?

Beim Rauchen einer Zigarette wird Nikotin abgegeben, das über die Lunge ins Blut gelangt und dann weiter ins Gehirn gepumpt wird. Dort beeinflusst es die Freisetzung von verschiedenen Neurotransmittern im Belohnungssystem des Gehirns, insbesondere von Dopamin.

Das wiederum kann zu angenehmen Gefühlen und Empfindungen führen, etwa zu einer besseren Stimmung. Das Gehirn verknüpft dann diese positiven Signale mit dem Rauchen einer Zigarette, und das führt dazu, dass man sich nach einem Glimmstängel sehnt und nach noch einem und schließlich süchtig danach wird. 

Methoden zur Raucherentwöhnung

Die beiden wichtigsten Methoden um die psychologische Abhängigkeit von Zigaretten zu durchbrechen, sind Willenskraft und Selbstdisziplin.

Außerdem gibt es verschiedene Hilfsmittel die eine Raucherentwöhnung unterstützen können. Nikotinersatz-Therapien sind eine Möglichkeit. Dazu gehören beispielsweise Pflaster, Kaugummi oder Inhalatoren, die das Nikotin langsam freisetzen und so den Drang stoppen, Rauchen zu wollen oder zu müssen. Nikotin selbst ist nicht schädlich, es ist der Rauch, den man einatmet und der im schlimmsten Fall zu einer Raucherlunge führen kann.

Auch verschiedene Medikamente können helfen. Dazu gehören Vareniclin und Bupropion. Vareniclin fördert die Dopamin-Ausschüttung. So wird die Belohnung, die durch das Rauchen entsteht, nachgeahmt und Entzugserscheinungen werden verringert.

Bupropion wirkt auf ähnliche Weise, jedoch über ein anderes Neurotransmittersystem, das als GABA bekannt ist. Es dämpft die Gehirnaktivität.

"Medikamente sind teurer [als andere Methoden], aber trotzdem enorm kosteneffektiv, wenn man die Auswirkungen betrachtet, die Rauchen auf unsere Gesundheit und unser Gesundheitssystem hat", so Cheeseman.

Viele sehen die E-Zigarette als Alternative zur herkömmlichen ZigaretteBild: Koen van Weel/ANP/IMAGO

Wie gut oder schlecht sind E-Zigaretten?

Elektronische Zigaretten haben bei der Raucherentwöhnung einen etwas zweifelhaften Ruf. Sind sie überhaupt sicher?

"Es gibt gute Belege dafür, dass E-Zigaretten bei der Raucherentwöhnung helfen können. Aber sie sind kein medizinisch zugelassenes Produkt, sie werden also nicht als Medikament verabreicht", sagt Cheeseman.

E-Zigaretten seien kurz- bis mittelfristig sicher oder zumindest weniger schädlich als herkömmliche Zigaretten. Es sei jedoch unwahrscheinlich, dass E-Zigaretten langfristig risikofrei seien, so Cheeseman weiter.

Eine weitere Sorge ist, dass E-Zigaretten neue Abhängigkeiten schaffen oder sogar den Einstieg in das Tabakrauchen bedeuten könnten. Besonders besorgniserregend ist das bei jungen Menschen. Es gibt Untersuchungen, die darauf hinweisen, dass Jugendliche, die dampfen, eher zum Tabakkonsum übergehen.

Probieren Sie alle Methoden gleichzeitig

Die Wissenschaft ist sich einig, dass es die beste Lösung ist, mehrere Maßnahmen miteinander zu kombinieren. Zwar ist jede einzelne wirksamer als gar nichts zu tun, aber es ist die Kombination der Methoden, die sich als ideal herausgestellt hat. 

"Der effektivste Weg, mit dem Rauchen aufzuhören, ist eine verhaltenstherapeutische Unterstützung. Sie hilft Ihnen, Strategien zu entwickeln, um mit der psychologischen Seite des Verlangens umzugehen. Kombiniert werden sie mit Medikamenten, die helfen, mit den körperlichen Nebenwirkungen des Rauchstopps umzugehen", so Cheeseman.

Der Weg zur Raucherentwöhnung ist bei jedem Menschen anders. Manche können mit einem kalten Entzug aus einer Laune heraus aufhören, andere brauchen jahrelange, ergänzende Therapien. Es kann eine Weile dauern, bis jemand die Methode gefunden hast, die für ihn oder sie die beste ist. Die entscheidende Frage ist allerdings: Wie wichtig ist es mir, mit dem Rauchen aufzuhören?

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