Das Oktoberfest lockt jedes Jahr über sechs Millionen Gäste nach München, die in zwei Wochen rund sieben Millionen Liter Bier trinken. Hier sind zehn Tipps, wie man das größte Volksfest der Welt trotzdem übersteht.
Anzeige
Die Wiesn überstehen - 10 gute Tipps
Das Oktoberfest lockt jedes Jahr über sechs Millionen Gäste nach München, die in zwei Wochen rund sieben Millionen Liter Bier trinken. Hier sind zehn Tipps, wie man das größte Volksfest der Welt trotzdem übersteht.
Bild: C. Stache/AFP/Getty Images
Frühstücken wie ein Kaiser
In Bayern startet man den Tag gerne mit einem Weißwurst-Frühstück, das der Tradition nach vor 12 Uhr verzehrt werden muss. Aber Vorsicht - die Haut darf nicht mitgegessen werden. Um sie zu entfernen, "zuzelt" man die Weißwurst mit den Zähnen aus der Haut oder man schneidet der Länge nach rein und zieht die Haut dann ab. Dazu gibt's frische Bretzn, süßen Senf und natürlich ein Weißbier.
Bild: DW/A. Steffes
Einen guten Platz ergattern
Wer nicht im Vorfeld reserviert, wird schwerlich einen Platz im beliebten Schottenhamel-Festzelt ergattern, wo Münchens Oberbürgermeister traditionell die Wiesn eröffnet. Aber auch die anderen Festzelte sind meistens ein Jahr im Voraus ausgebucht. Äußerst selten nur lohnt sich da das Anstehen. Wer dazu von vorneherein keine Lust hat, kann sich einfach einen Tisch im Freien suchen.
Bild: DW/A. Steffes
Respekt für die Kellnerin
Wer nach einer Wiesn-Bedienung ruft, sollte sie besser nicht "Zenzi" oder "Rosi" nennen. Die Wiesn-Kellnerinnen sind gestandene Persönlichkeiten, die mit Grapschern und Beschwipsten fertig werden müssen und bis zu zwölf Ein-Liter-Krüge Bier durch das Gedränge stemmen. Und das oft 14 Stunden täglich. Nach zwei Wochen Oktoberfest sind sie mehrere 100 Kilometer gelaufen.
Bild: picture-alliance/dpa
Das Wiesn-Bier nicht unterschätzen
Für das Oktoberfest wird spezielles Bier gebraut. Dieses untergärige Helle gibt es nur zur Wiesn und es wird ausschließlich von sechs Münchner Brauereien gebraut. Es enthält mehr Alkohol: Mit gut sechs Prozent ist es stärker als "normales" Bier, das im Schnitt fünf Prozent hat. Damit die Party nicht zu schnell vorbei ist, lohnt es sich, zwischendurch mal eine Maß Radler zu bestellen.
Bild: dapd
Das Essen nicht vergessen
Auf dem Oktoberfest gibt es nicht nur gutes Bier, sondern auch leckeres Essen. Frische Brezn sind an jeder Ecke zu haben, die bayrische Küche bietet noch viele weitere "Schmankerl": das Wiesnhendl (Brathähnchen), die "Kalbshaxn" oder die Mohnbuchteln sind jedes Jahr ein Renner.
Bild: DW/A. Steffes
Vorsicht mit dem Schnupftabak
Seitdem in den Zelten nicht mehr geraucht werden darf, ist der Schnupftabak ein Renner. Dabei ist den Rauchern damit noch nicht mal gedient: Das weiße Pulver enthält keinen Tabak, nur Glucose und Menthol. Vor übermäßigem Konsum ist dennoch abzuraten: Geübten Wiesn-Besuchern zufolge verursacht zu viel Schnupftabak starke Kopfschmerzen am nächsten Tag.
Bild: DW/A. Steffes
Wie heißt das auf "boarisch"?
Einige bayrische Vokabeln sind hilfreich. Die Herren auf dem Bild etwa haben keine "Puscheln" auf dem Hut, sondern Gamsbärte. In Bayern ein Statussymbol, das bis zu 1000 Euro kosten kann. "A Maß" unbedingt mit kurzem "a" aussprechen und die kommt dann auf den "Biafuizl" (Bierdeckel). Eine "Watschn" fängt man sich ein, wenn man die "Gspusi" eines anderen anflirtet. Bleibt nur zu sagen: "Host mi?"
Bild: DW/A. Steffes
Sei offen
Die Wiesn ist die Kontaktbörse schlechthin. Nirgends kann man wohl so leicht und beschwingt anbandeln wie hier. Da wird geschunkelt, gelacht und geprostet. Viele gehen allein ins Zelt und kommen zu zweit wieder raus. Aber auch sonst ist die Wiesn eine tolle Gelegenheit, Menschen aus aller Welt kennenzulernen.
Bild: picture-alliance/dpa
Nicht verloren gehen
Die Wiesn ist ein Fest der Superlative: Das Areal erstreckt sich auf 42 Hektar. Die größte Festhalle ist das Hofbräuhaus mit 10.000 Sitzplätzen. 8.000 Festangestellte und 5.000 wechselnde Arbeitskräfte sorgen für das Wohl der jährlich über 6 Millionen Gäste. In diesem Getümmel sollte man sich tunlichst nicht verirren. Wem es doch passiert, verschiedene Wiesn-Apps bieten Orientierungshilfe.
Bild: DW/A. Steffes
Gehen, wenn die Party am schönsten ist
Die Festzelte machen in der Regel um 23.30 Uhr zu. Einzige Ausnahme ist Käfers Wiesn-Schänke, die bis 1 Uhr geöffnet hat. Wer seit morgens um 10 Uhr dabei ist, dem sei geraten, sich nicht noch auf eine der vielen "Wiesn-Aftershow-Partys" zu verirren. Denn so bleiben die schönen Wiesn-Erlebnisse in Erinnerung und nicht nur der unvermeidliche Kater am nächsten Morgen.
Bild: C. Stache/AFP/Getty Images
10 Bilder1 | 10
Mit den traditionellen Worten:"O'zapft is!" hat am Wochenende das Oktoberfest begonnen, das größte Volksfest der Welt..Oberbürgermeister Dieter Reiter zapfte um 12 Uhr das erste Fass Weißbier an. Er brauchte dafür zwei Schläge - ein Bestwert. Vor einem Jahr hatte Reiter bei seiner ersten "Wiesn", wie das Oktoberfest auch genannt wird, vier Schläge gebraucht. Nun holte er mit seinen zwei Schlägen den bisherigen Bestwert seines Amtsvorgängers Christian Ude ein.
Der hatte sich in seiner 21-jährigen Amtszeit von sieben Schlägen auf zuletzt zwei Schläge hochgearbeitet. Die Zahl der Schläge ist in München tagelang Gesprächsthema. Wer zu viele braucht, um das Fass anzustechen, ist Ziel von Spott und Hohn.
Sechs Millionen Besucher erwartet
Die 182. Auflage des Volksfests geht bis zum 4. Oktober. Rund sechs Millionen Besucher werden erwartet. Der Andrang war schon vor der offiziellen Eröffnung groß: Die ersten Bierzelte mussten bereits vor dem Fassanstich wegen Überfüllung geschlossen werden. Vor den Festzelten bildeten sich lange Schlangen. Wer es in eins der Zelte schafft, muss für ein Maß, also ein Liter Bier, mehr als zehn Euro bezahlen.
In diesem Jahr steht das Oktoberfest im Zeichen der Flüchtlingskrise. Die gleichzeitige ankunft von "Wiesn"-Besuchern und Flüchtlingen am Münchner Hauptbahnhof stellt die Polizei vor Herausforderungen. Die Behörden gehen aber davon aus, dass sich die Ströme ohne Störungen trennen lassen. Die Gruppen sollen den Hauptbahnhof auf unterschiedlichen Wegen verlassen. Ohnehin hatte sich die Lage dort in den vergangenen Tagen entspannt.