Die Platzierungen beim Bundesvision Song Contest 2015
Kate Müser /suc/nf/jb29. August 2015
16 Bands - eine aus jedem Bundesland - stellten sich in Bremen dem "Bundesvision Song Contest". Mit dabei waren Stars wie die Donots oder Ferris MC. Doch den Sieg holte sich ein anderer.
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Das war der Bundesvision Song Contest 2015
16 Bands - eine aus jedem Bundesland - stellten sich in Bremen dem "Bundesvision Song Contest". Mit dabei waren Stars wie die Donots oder Ferris MC. Doch ein populärer Name reicht noch lange nicht zum Sieg...
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Wunderkynd (Bayern)
Der süddeutsche Rapper mit nigerianischen Wurzeln wäre fast Fußballer geworden, doch dann entschied er sich 2001 doch für eine Musikerkarriere. Er stand schon mit allen großen Namen der deutschen Rap- und Hip-Hop-Szene von Die Fantastischen 4 bis zu Kool Savas und K.I.Z. auf der Bühne. Beim Song Contest reichte es nur für Platz 16.
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Buddy Buxbaum (Mecklenburg-Vorpommern)
Klassik-Rock auf Deutsch: Buddy Buxbaum ist ein Meister der Guten-Laune-Beats und bringt auch schon mal barocken Falsettgesang ein. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern von Deichkind, verließ die Band aber 2008. Mit einem ganz neuen Sound startet der Deutsche mit polnischen Wurzeln jetzt sein Comeback. Beim Contest landete er auf Platz 15.
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3viertelelf (Sachsen-Anhalt)
"Man muss seine Träume gut formulieren und sie immer wieder laut sagen", schreibt die Band auf ihrer Homepage. Ihr erstes Musikvideo war 2013 noch über Crowdfunding finanziert worden. Auf dem Song Contest performte 3viertelelf den Titel "Mona Lisa", in dem es, um "das Licht und Feuer in uns geht". Ihr sinnlicher Elektro-Pop kam auf den 14. Rang.
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Ferris MC (Hamburg)
Seit 2008 gehört Sascha Reimann alias Ferris MC zur bekannten Band Deichkind, die mit ihrem einzigartigen Hip-Hop- Elektropunk Furore macht. Der 41-Jährige war ein Vorreiter der deutschen Hip-Hop- und Rapperszene und arbeitet auch als Solokünstler. Gerade ist sein Album "Glück ohne Scherben" erschienen. "Hamburg ist die Stadt der Liebe", schwärmt er. Die Gegenliebe reichte für Platz 13.
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PerDu (Saarland)
Die Newcomer Pop-Rock-Band trat für das kleinste Bundesland an. Mit ihrem Ohrwurm "Lange nicht getanzt" wollten PerDu viele neue Fans gewinnen. Ihre Chancen waren gar nicht so übel - das Saarland hat beim Contest noch nie richtig schlecht abgeschnitten. So richtig gut ist ein zwölfter Platz aber auch nicht.
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Lary (Berlin)
Ihr Urban Soul klingt sexy und hat Ecken und Kanten. Ihren Gesangsstil nennt sie selbst "Future Deutsche Welle" - in Anspielung auf die Musikbewegung Anfang der 1980er. Lary trat für Berlin an, "eine Stadt, in die man sich einfach verlieben muss", sagt die 29-Jährige mit britisch-jamaikanischen Wurzeln. Mit ihrer Single "Bedtime Blues" im Retro-Style verfehlte sie knapp die Top Ten.
Eingängige Balladen und melancholische Texte über das wahre Leben sind das Markenzeichen der Jungs aus dem hohen Norden. Allzu bekannt waren sie noch nicht, aber das könnte sich bald ändern. In Bremen hatten sie namhafte Verstärkung: Der Songwriter Johannes Oerding (im Bild) begleitete sie bei ihrem Titel "Dein Glück". Rang zehn.
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Gloria (Bremen)
Klaas Heufer-Umlauf ist nicht nur Co-Moderator der Circus HalliGalli-Show, sondern neben "Wir sind Helden"-Bassist Mark Tavassol auch die zweite Hälfte der Band "Gloria". Was als Hobby begann, wurde ernst, als die beiden 2013 ihr Debütalbum herausbrachten. "Der Bundesvision Song Contest ist das einzige TV-Musikfestival", lobten sie vor der Show, die sie als Neunte verließen.
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Ewig (Brandenburg)
Brandenburg ist "unsere grüne Lunge, durch die wir atmen", sagt die Band um Sängerin Jeannette Biedermann. Genau wie Yvonne Catterfeld hat auch sie in Seifenopern mitgespielt und mit Folk Pop experimentiert. 2012 gründete sie mit ihrem Mann und einem Bassisten die Band "Ewig". Ihren Song "Ein Geschenk" kündigte das Trio als simple Pop-Ballade mit einem furiosen Finale an. Platz acht war der Lohn.
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Namika (Hessen)
Die deutsch-marokkanische Newcomerin hat sich als Singer-Songwriterin dem Alternative Pop verschrieben - mit einem starken Hang zum Hip-Hop und zu eindringlichen Versen. Ihr Debütalbum "Nador" ist erst im Juli auf den Markt gekommen. Die gebürtige Frankfurterin ging mit ihrer Single "Hellwach" an den Start und holte Platz sieben für Hessen.
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Glasperlenspiel (Baden-Württemberg)
Das Elektropop-Duo aus Süddeutschland ist auch hinter der Bühne ein Paar. Ihr jüngstes Album, "Tag X", erschien im Mai. Beim Bundesvision Song Contest 2011 wurden Carolin Niemczyk und Daniel Grunenberg Vierte. Die Ohrwurm-Gute-Laune-Nummer "Geiles Leben" schaffte es diesmal aber nur bis Platz 6.
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Radio Doria (Sachsen)
Manch einer mag sich gewundert haben, dass der 51-jährige Jan Josef Liefers (im Bild) hier nicht als kauziger "Tatort"-Rechtsmediziner Boerne auf den Bildschirm kommt, sondern als Musiker. Doch der gebürtige Ostdeutsche hat schon seit 2006 seine eigene Band: Radio Doria sicherte Sachsen mit "Sehnsucht Nr. 7" den fünften Rang.
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Madsen (Niedersachsen)
"Küss mich!" heißt es bei den Indie-Rocker Madsen. Die drei Brüder machten schon von klein auf Musik, aber seitdem sie 2004 ihre aktuelle Band gründeten, grasen sie alle großen Festivals ab. Schon 2008 wurden sie beim Song Contest Vierter. Und genau dieses Ergebnis haben sie für Niedersachsen wiederholt.
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Yvonne Catterfeld (Thüringen)
Sie ist schon lange im Geschäft. Bekannt wurde sie 2001 durch ihre Rolle in der Daily Soap "Gute Zeiten, schlechte Zeiten". Ihr musikalischer Durchbruch kam 2004, mit schmalzigen Pop-Songs. Nach einer längeren Pause hat Catterfeld gerade ein neues Album veröffentlicht, das Platz 8 der Charts erreichte. Ihr Bundesland Thüringen vertrat die Erfurterin glänzend: Platz drei.
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Donots (Nordrhein-Westfalen)
Sie spielen Alternative und Punk Rock seit den frühen 90er Jahren. Am Samstag traten die Donots (gesprochen: "do not", Ausdruck eines ironischen Plädoyers für's Nichtstun) für ihre Heimat Nordrhein-Westfalen an. Die Fünf-Mann-Band hat bereits zehn Studioalben veröffentlicht - aber ihr letztes ("Karacho") war ihr erstes auf Deutsch. Und deutscher Punk-Rock funktioniert: Platz 2!
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Mark Forster (Rheinland-Pfalz)
Er ist ein Hipster mit Nerd-Brille - und einer großen Fanbase. Der 31 Jahre alte Popsänger wurde 2013 mit der Single "Einer dieser Steine" bekannt - im Duo mit dem deutschen Rapper Sido. Gemeinsam stürmten sie später mit "Au revoir" die deutschen Charts und erreichten Gold-Status. Mit "Bauch und Kopf", dem Titelsong seines letzten Albums, hat Mark für sein Bundesland den Sieg geholt.
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Der Bundesvision Song Contest ist zwar an die Idee des Eurovision-Wettbewerbs angelehnt, kommt aber mit wesentlich weniger Kitsch und Windmaschinen aus. Ins Leben gerufen hat den Wettbewerb vor elf Jahren der TV-Star und Komponist Stefan Raab.
Jedes der 16 Bundesländer schickt einen musikalischen Vertreter, vom Newcomer bis zum etablierten Star. Für alle gilt allerdings die Regel: Mindestens 50 Prozent des Liedtextes muss deutsch sein. Auch in diesem Jahr waren wieder große Namen wie die Punk-Rock-Band Donots oder Ferris MC dabei. Den Sieg holte sich aber ein Sänger, der erst im vergangenen Jahr seinen großen Durchbruch gefeiert hat.
Klicken Sie sich in unserer Galerie durch die Platzierungen und erfahren Sie, wer den Bundesvision Song Contest gerockt hat. In den unten stehenden Beiträgen der DW-Sendung "PopXport" haben wir außerdem einige der Teilnehmer genauer vorgestellt.