Geburtstag hatte die britische Königin Elisabeth II. schon am 21. April. In Schloss Windsor wurde bereits Mitte Mai auf ihren 90. Geburtstag angestoßen. Nun folgt Teil drei der Jubelfeiern: ein Schlussakt an drei Tagen.
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Noch einmal: Happy Birthday, Your Majesty!
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Die Queen ist 90 - und noch immer wird gefeiert. Drei Tage von Freitag bis Sonntag. Los geht es mit einem Dankgottesdienst in der St. Pauls-Kathedrale im Herzen Londons. Am morgigen Samstag (11.6.) folgt dann der Auftritt der königlichen Garde mit einer Militärparade. Dazu steigen auch die Maschinen der Royal Air Force in den Himmel über London. Schließlich ist für Sonntag noch ein großes Freiluft-Picknick auf der Prachtstraße vor dem Buckingham-Palast vorgesehen.
Ihr Ehemann hat auch Grund zum Feiern: Prinz Philip wird 95
Und für die Königin gibt es noch einen weiteren Grund zu feiern. Prinz Philip, mit dem das britische Oberhaupt fast 70 Jahre verheiratet ist, wird am Freitag 95 Jahre alt. Bereits vor einem Monat hatte es eine große Feier zum 90. Geburtstag der Königin in einer Arena nahe Schloss Windsor gegeben. Über 5000 Zuschauer hatten einer 90-minütigen Show mit vielen Prominenten beigewohnt, die auch live im Fernsehen übertragen wurde. An ihrem eigentlichen Geburtstag am 21. April hatte die am längsten amtierende Monarchin Großbritanniens schon Glückwünsche aus aller Welt entgegengenommen.
Den Thron bestiegen hat Elisabeth II. im Jahr 1952. Seitdem hat sie zwölf britischen Premierministern gedient. Insgesamt erkennen 16 Staaten weltweit die Queen als Staatsoberhaupt an. Elisabeth II. hat längst Einzug gefunden in die Geschichtsbücher, aber auch in Kunst und Kultur: So haben sich etliche Schriftsteller mit ihr beschäftigt und viele Filmemacher ihr Leben verfilmt. Außerdem wurde Elisabeth II. seit Beginn ihrer Amtszeit in zahlreichen Karikaturen verewigt. Rund um die Amtssitze der britischen Königin hat sich ein profitables touristisches Geschäft entwickelt.
70 Jahre Eleganz auf dem Thron: Der Kleiderschrank der Queen
Die Queen in Pink mit Hut, die Queen in Blau mit Hut, die Queen in Grün mit Hut - so kennt man sie. Der Kleiderschrank der englischen Königin hat noch mehr zu bieten als bunte Kleider und schicken Kopfschmuck.
Bild: United Archives/TopFoto/picture alliance
Immer Ton in Ton
Das Outfit der englischen Königin ist legendär. Ein Mantel mit beschwertem Saum - damit nichts wegfliegt - dazu eine ausgefallene Hutkreation, farblich perfekt aufeinander abgestimmt. Eine passende Handtasche darf nicht fehlen, meistens schwarz, klein - mit Platz für Lippenstift, Lesebrille, Mintbonbons und Taschentuch. Was sie wann trägt, ist aber nicht dem Zufall überlassen.
Das Geheimnis ihrer Hüte
Sie trägt sie in allen Farben und Formen. Mal verspielt mit kleinen Blumen, mal streng oder schlicht. Immer passen sie farblich genau zu ihren Kostümen. Selten sieht man die Queen ohne Kopfbedeckung. Wie viele Hutschachteln im Ankleidezimmer der Queen stehen, ist buchstäblich eines der bestgehüteten Geheimnisse der Welt.
Bild: Jonathan Brady/dpa/picture alliance
Hut-Mania
Niemals ohne Kopfbedeckung! Selbst in jungen Jahren - am Strand im Hippielook. Das Bild gehört zu einer Serie von historischen Queen-Fotos, die 2008 versteigert wurden. Nun darf sich ein privater Sammler an diesem Foto erfreuen.
Selbst eine Prinzessin packt mit an: Im Zweiten Weltkrieg gehört Elizabeth Windsor zum Auxiliary Territorial Service, der Frauenabteilung des britisches Heeres. Dort wird sie zur Mechanikerin ausgebildet und lernt LKW fahren. Dieses Bild ist im April 1945 entstanden. Auch hier gilt: nicht ohne Kopfbedeckung.
Bild: PA Wire/empics/picture alliance
Das Hochzeitskleid
1947 heiratet Elizabeth ihre Jugendliebe Prinz Philip von Griechenland und Dänemark. Für dieses Kleid sind eine Menge Rabattmarken gesammelt worden, denn so kurz nach Kriegsende ist es selbst für ein Königshaus schwierig, die wertvollen Stoffe zu beschaffen: Satin, 10.000 Perlen und Kristalle, sowie eine vier Meter lange Schleppe aus Spitze. Die Ehe hielt 73 Jahre bis zu Prinz Philips Tod 2021.
Bild: imago images
Die Krönungsrobe
Am 2. Juni 1953 wird aus Prinzessin Elizabeth die Queen. Bei der Krönungszeremonie hat sie ein Kleid aus weißer Seide an, bunt bestickt mit den Wappen der Commonwealth-Staaten. Darüber eine Staatsrobe aus Samt mit Hermelinbesatz, deren fünf Meter lange Schleppe von sechs "Maids of Honour" (Ehrendamen) getragen wird.
Bild: United Archives/TopFoto/picture alliance
Die Krone
Die Legende sagt, Königin Elizabeth habe bei ihrer Krönung furchtbar unter dem Gewicht der Krone gelitten. Mit stoischer Ruhe hat sie jedoch die würdevolle Zeremonie mitsamt Fototerminen und anschließendem Winken vom Balkon des Buckingham Palastes hinter sich gebracht. Schon da zeigte sie ihr ganz besonderes Talent: Krisen unerschütterlich und mit demonstrativer Gelassenheit zu überwinden.
Bild: empics/dpa/picture alliance
Triumphzug durch die junge Bundesrepublik
"Der Besuch des Jahrhunderts", heißt es im Mai 1965: Kein ausländischer Staatsgast ist damals willkommener als die Queen. Der letzte Staatsbesuch aus England liegt 56 Jahre zurück: In zwei Kriegen haben Deutsche Engländern großes Leid zugefügt. Elf Tage lang reist Elizabeth II. durch Deutschland - und entzückt die Deutschen auch mit ihrer Kleiderauswahl.
Bild: Kurt Rohwedder/dpa/picture alliance
Royal in Österreich
Während Elizabeth Deutschland mit neckischen Hüten bezaubert hat, setzt sie beim Staatsbesuch in Österreich auf Tradition. Im weißen Seidenkleid mit roter Schärpe, mit Diadem statt Hut, besucht sie 1969 die Alpenrepublik.
Bild: Gerhard Rauchwetter/dpa/picture alliance
Sommerlich in Thailand
Im Februar 1972 besucht die Queen König Bhumibol in Thailand. Natürlich hat sie Robe und Diadem im Gepäck, aber das eine oder andere sommerliche Kleidchen (mit passendem Hut natürlich) ist auch dabei. Hier trägt sie ein gepunktetes Ensemble, das trotz seiner Verspieltheit nicht unseriös wirkt.
Bild: Horst Ossinger/dpa/picture alliance
Mit Turban zu Gast bei Walter Scheel
1978 kommt Elizabeth zum zweiten Mal nach Deutschland. Wieder wird sie mit Wohlwollen empfangen, ein so großer Triumphzug wie beim ersten Mal ist es diesmal nicht. Der Hintergrund: Die Normalität hat Einzug gehalten, und die Freundschaft beider Länder festigt sich - nicht zuletzt auch durch das Engagement des damaligen Bundespräsidenten Walter Scheel.
Bild: Sven Simon/imago images
Freizeit-Look
Wenn die Queen privat unterwegs ist, tauscht sie ihre Hüte auch schon mal gegen ein Kopftuch. Auch davon besitzt sie eine große Auswahl. Gerade wenn es um Pferde geht, die ihre große Leidenschaft sind, legt Elizabeth den royalen Look gerne ab und kleidet sich eher sportlich-funktional. So ist sie regelmäßig bei der Royal Windsor Horse Show zu sehen.
Bild: MATRIXPICTURES/dpa/picture alliance
Reiten mit Reagan
Ein klassisch-funktionales Jacket auch beim gemeinsamen Ausritt mit US-Präsident Ronald Reagan. Bei seinem Besuch im Schloss Windsor Castle im Juni 1982 ließ es sich die Queen nicht nehmen, ihrem Gast den Park ihres Lieblingswohnsitzes zu zeigen.
Bild: Ron Bell/empics/picture alliance
Die Hochzeit des Sohnes
Am 29. Juli 1981 heiraten Elizabeths Sohn Prinz Charles und Lady Diana. Es ist die Traumhochzeit des Jahrhunderts. Obwohl die Queen maßgeblich am Zustandekommen dieser Ehe mitgearbeitet hat und sich zwischen das Paar drängt, wo es nur möglich ist, kann sie ihrer Schwiegertochter an diesem Tag nicht die Show stehlen. Auch nicht in strahlendem Türkis.
Bild: John Shelley Collection/Photoshot/imago images
Die Hochzeit des Enkels
Als Elisabeths Enkelsohn Prinz William 2011 seine Kate heiratet, ist die Queen erheblich entspannter als bei der Hochzeit von Charles und Diana dreißig Jahre zuvor. Hier betritt sie die Westminster Abbey in fröhlichem Senfgelb.
Bild: Pascal Le Segretain/Getty Images
Grün wie der Rasen, weiß wie die Linien....?
Die Queen in den Farben eines Fußballfeldes: 1996 begrüßt sie die deutsche Nationalmannschaft vor dem Endspiel um die Europameisterschaft im Wembley Stadion. Sie und Prinz Philip (rechts im Bild) gehören zu den 76.000 Zuschauern, die erleben, wie Deutschland Tschechien in der Verlängerung mit einem Golden Goal besiegt.
Bild: Bernd Weissbrod/dpa/picture alliance
Offiziell und königlich
Wenn die Queen vor dem Parlament spricht, sieht die Tradition vor, dass sie ihre offizielle Kleidung trägt. In ihrer Thronrede in vollem Ornat trägt sie an der Seite ihres 2021 verstorbenen Gatten Prinz Philip die Vorhaben der Regierung vor - immer zu Beginn einer neuen Legislaturperiode des britischen Parlaments.
Bild: Utz/dpa/picture alliance
Royal mit Purpurschleppe
Auch im Alter schmeißt sich die Queen noch in royale Roben. Hier ist sie 2012 mit Prinz Philip vor der Saint Paul's Cathedral zu sehen, anlässlich eines Gottesdienstes zu Ehren des "Order of the British Empire", eines sehr angesehenen britischen Verdienstordens.
Bild: Geoff Pugh/Getty Images/AFP
Ohne Hut - mit Brosche aus den Flitterwochen
2021 hält Queen Elizabeth ihre erste Weihnachtsansprache als Witwe. Prinz Philip ist im April gestorben, kurz vor seinem 100. und ihrem 95. Geburtstag. Sie könne jetzt verstehen, wie schwierig Weihnachten sein kann, wenn man einen geliebten Menschen verloren habe, sagte sie. Dennoch werde Weihnachten auch in diesem Jahr Freude bereiten, "da wir die Möglichkeit haben, in Erinnerungen zu schwelgen".
Bild: Victoria Jones/REUTERS
Platinjubiläum in zartem Hellblau
Am 6. Februar 2022 feierte die Queen ihr 70. Thronjubiläum mit kleineren Terminen, einer Torte und schließlich einem Zugeständnis an ihre Schwiegertochter Camilla: Sie darf sich, wenn ihr Gatte Prinz Charles irgendwann den Thron besteigt, Königin nennen. Das wird noch dauern, denn der Queen geht's offenbar gut: Das hellblaue Kleid symbolisiert Tatkraft. Groß gefeiert wird das Jubiläum Anfang Juni.
Bild: Joe Giddens/REUTERS
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Auch in anderen Städten Großbritanniens wird in diesen Tagen gefeiert. Noch bis Sonntag sollen viele Pubs auf der Insel ihre Öffnungszeiten verlängert haben.
Ablenkung vom Brexit
Die Geburtstagsfeiern dürften den Briten auch etwas Ablenkung von der Brexit-Debatte bieten. Am 23. Juni wird über die Mitgliedschaft in der EU abgestimmt. Die Queen hatte sich in den letzten Wochen zu dieser Entscheidung neutral verhalten. Nachdem eine britische Boulevardzeitung angedeutet hatte, Elisabeth II. tendiere für einen Austritt Großbritanniens, erteilte die Medienaufsicht des Landes dem Blatt eine Rüge.