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Politik

Die Russland-Kontakte der Trumps

Kiyo Dörrer | Maya Shwayder
13. Juli 2017

Ein Popsänger, ein milliardenschwerer Immobilienmogul, ein ehemaliger Klatschreporter und eine offensichtlich bestens vernetzte Anwältin: Offenbar gibt es einige Verbindungen der Trumps nach Russland. Eine Übersicht.

Die russische Anwältin Natalia Veselnitskaja (Foto: picture alliance/AP Photo/Y. Martyanov )
Die russische Anwältin Natalia VeselnitskajaBild: picture alliance/AP Photo/Y. Martyanov

Seit Donald Trump Junior einen Mailwechsel veröffentlichte, der einem ominösen Treffen im Trump-Tower voranging, sind bisher relativ wenig bekannte Kontakte der Trump-Familie in Russland in die Öffentlichkeit gerückt.

Im Mittelpunkt des Treffens stand die russische Anwältin Natalia Veselnitskaja, von der sich Trump Junior belastende Informationen über Hillary Clinton erhoffte. Organisiert wurde die Begegnung von dem ehemaligen Klatschreporter Rob Goldstone. Die Initiative dazu soll allerdings von dem russisch-aserbaidschanischen Popsänger Emin Agalarov und seinem Vater ausgegangen sein. Aber wer sind diese Personen und in welcher Verbindung stehen sie zu den Trumps?

Bild: picture alliance/AP Images/R. Drew

Natalia Veselnitskaja

Veselnitskaja ist eine russische Anwältin, die sich vor allem einen Namen gemacht hat als eine lautstarke Lobbyistin gegen das sogenannte Magnitski-Gesetz. Damit gingen die USA gegen Russen vor, denen Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen wurden. Unter ihnen befinden sich auch hochrangige russische Beamte. Sie dürfen nicht in die USA einreisen. Ihre Vermögen in Amerika wurden eingefroren. In Russland löste das Gesetz heftige Kritik aus.

Zu den Klienten der 42-jährigen Veselnitskaja gehören nach eigenen Angaben Privatleute und staatliche Firmen. Für Schlagzeilen sorgte vor allem ein Fall, in dem sie den Sohn einer einflussreichen Moskauer Familie vertrat, der wegen Geldwäsche bei einem Immobiliengeschäft in Manhattan belangt wurde.

Das Verfahren soll erst im Mai 2017 gegen die Zahlung von sechs Millionen US-Dollar eingestellt worden sein. Nun verlangen demokratische Abgeordnete im Kongress Aufklärung darüber.

Veselnitskaja selbst sagte in einem Interview, sie hätte keine Verbindungen zum Kreml. Auch der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow stritt jeglichen Zusammenhang zwischen der Anwältin und der russischen Regierung ab.

Rob Goldstone

Der britische Publizist und Musikmanager Rob Goldstone war laut den von Donald Trump Junior veröffentlichten E-Mails der Mittelsmann, der das Treffen mit Veselnitskaja organisierte. Er lernte den heutigen US-Präsidenten Trump seinen eigenen Facebook-Posts zufolge vor vier Jahren in Las Vegas kennen. Er soll Trumps Wahlkampf unterstützt haben und sich selbst als dessen Vertrauter ausgegeben haben.

Goldstone ist der Präsident von Oui 2 Entertainment, einer PR- und Eventagentur. Davor war er Journalist in Großbritannien und Juror bei Miss Universe- und Miss USA-Wettbewerben, die von Trump Senior organisiert wurden. Schon in den 1980er-Jahren stieg er laut dem britischen "Guardian" ins russische Musikgeschäft ein. Er pendelte offenbar jahrelange zwischen den USA und Russland hin und her. Als Agent vertrat er dabei Emin Agalarov, den Sohn eines Projektentwicklers, den Trump Medienberichten zufolge für ein Hotelprojekt gewinnen wollte.

Emin Agalarov

Emin Agalarov ist ein Popsänger, Geschäftsmann und vor allem der Sohn des Immobilienmoguls Aras Agalarov. In den von Donald Trump Junior veröffentlichten E-Mails wird er immer wieder erwähnt - als derjenige, der das Treffen im Trump Tower einfädelte.

Die Agalarov-Familie und Trump kennen sich von ihrer Zusammenarbeit für den Miss Universe-Wettbewerb 2013 in Russland. Ihre Firma Crocus Group soll bis zu 20 Millionen Dollar für die Lizenzen des Schönheitswettbewerbs bezahlt haben. Parallel zu dem Event veröffentlichte Emin Agalarov ein Musikvideo, in dem Donald Trump einen Gastauftritt hatte.

Seine Ausbildung absolvierte Emin Agalarov in der Schweiz und in den USA. Bis 2015 war er mit der Tochter des aserbaidschanischen Präsidenten Aliyev verheiratet. Immer wieder hat er in der Vergangenheit seine guten Verbindungen zur Trump-Familie betont. In einem Interview des Chicago Tribune nannte Agalarov Trump "einen super erfolgreichen Geschäftsmann". 

Aras Agalarov

Aras Agalarov ist ein aserbaidschanisch-russischer Immobilienmogul und Milliardär. Er ist der Präsident der Crocus Group, die mehrere Einkaufszentren und Restaurants besitzt und auch den Bau von Staatsprojekten übernommen hat. Er gilt als jemand, der sehr gute Beziehungen zu Russlands Präsident Wladimir Putin hat. 2013 wurde ihm von Putin persönlich der "Orden der Ehre" verliehen, eine der höchsten zivilen Auszeichnungen des russischen Staates.

Wie die Washington Post berichtet, unterzeichneten Trump und Agalarov 2013 einen Vorvertrag zum Bau eines Trump Towers in Moskau. Das Projekt wurde allerdings auf Eis gelegt, als Trump in das Rennen ums Weiße Haus einstieg.

Im Interview des russischen Radiosenders Business FM distanzierte sich Aras Agalarov nun von den E-Mails und Rob Goldstone: Er kenne Goldstone "nicht gut", die E-Mails seien "Erfindungen".

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