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Politik

Die Schweiz und Polen werden Hochrisikogebiete

3. Dezember 2021

Die Berliner Entscheidung ist vor allem für die Wintersportler hart. Doch die Eidgenossen selbst verschärfen die Bestimmungen. Polen versucht es derweil mit Zweckoptimismus.

Skifahrer tragen FFP2-Schutzmasken in einem Sessellift im Schweizer Skigebiet Silvretta Arena in Samnaun
Skifahrer tragen FFP2-Schutzmasken in einem Sessellift im Schweizer Skigebiet Silvretta Arena in SamnaunBild: Gian Ehrenzeller/KEYSTONE/picture alliance

Wegen hoher Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung ab Sonntag Polen und die Schweiz als Hochrisikogebiete ein. Das gab das Robert Koch-Institut (RKI) bekannt. Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien. Auch Liechtenstein, Jordanien und Mauritius werden als Hochrisikogebiet eingestuft. Von dieser Liste gestrichen werden hingegen Thailand, Usbekistan und St. Vincent und die Grenadinen in der Karibik.

Mit der Einstufung als Hochrisikogebiet verbunden ist automatisch auch eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts für nicht notwendige touristische Reisen. Sie erleichtert Touristen die kostenlose Stornierung bereits gebuchter Reisen, bedeutet aber kein Reiseverbot. Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. Dafür sind aber nicht nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems oder auch fehlende Daten über die Corona-Lage.

Bern: PCR-Test auch für Genesene und Geimpfte

Inzwischen verschärfte auch die Schweiz selbst die Anti-Corona-Maßnahmen. Einreisende müssen ab Samstag einen negativen PCR-Test vorlegen. Dies gilt nach einem Regierungsbeschluss auch für Genesene und Geimpfte. Zudem muss ein zweiter Test - PCR- oder Antigen-Schnelltest - zwischen dem vierten und dem siebten Tag nach der Einreise gemacht werden. Ausgenommen von der Regel seien Einreisende aus Baden-Württemberg und anderen Grenzregionen. Zuvor verhängte Quarantänebestimmungen für zahlreiche Länder werden aufgehoben.

​​​​​​​​​​​​​​Protest am Bundesplatz in Bern gegen die Corona-Maßnahmen der Schweizer Regierung Bild: Arnd Wiegmann/REUTERS

In der Schweiz gilt weitgehend 3G, also Zutritt für Geimpfte, Genesene und Getestete. Veranstalter können neuerdings aber selbst auf 2G, also Zutritt nur für Genesene und Geimpfte, bestehen. Dann müssen keine Masken getragen werden. Zudem wird die Gültigkeit des Antigen-Schnelltests von 48 auf 24 Stunden begrenzt. Der PCR-Test bleibt 72 Stunden gültig. Zudem wird die Maskenpflicht in Innenräumen ausgeweitet, wenn Ungeimpfte Zutritt haben.

Warschau: Traum von der Trendumkehr

Polens Gesundheitsministerium äußerte sich dagegen optimistisch, dass sich die Lage bald bessert. "Wir befinden uns auf dem Höhepunkt der vierten Corona-Welle", sagte ein Ministeriumssprecher in Warschau. Er erwarte eine baldige Trendumkehr zu sinkenden Infektionszahlen. In einzelnen Regionen wie der Wojewodschaft Karpatenvorland im Südosten Polens sei diese Umkehr bereits eingetreten. 

​​​​​​Sicher nicht die reinste Freude in diesen Zeiten: Straßenbahn fahren in KrakauBild: Beata Zawrzel/NurPhoto/picture alliance

In der Europäischen Union hatte es im Spätsommer zwischenzeitlich gar keine Corona-Hochrisikogebiete gegeben. In den vergangenen Wochen wurden aber bereits zahlreiche EU-Staaten wieder auf die Risikoliste gesetzt, darunter auch die Nachbarländer Niederlande, Belgien und Österreich mit Ausnahme einzelner Gemeinden.

Insgesamt werden ab Sonntag weltweit wieder mehr als 60 Länder vom RKI ganz oder teilweise als Hochrisikogebiete geführt. Hinzu kommen acht Virusvariantengebiete in Afrika, für die noch strengere Einreisebeschränkungen gelten. Sie waren wegen der Verbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus in die höchste Risikokategorie eingestuft worden.

sti/uh (afp, dpa, rtr)