Die Stadt der großen Sprünge
Garmisch-Partenkirchen ist berühmt: Von hier kommt man auf die Zugspitze, den höchsten Berg Deutschlands. Hier wurden 1936 die Olympischen Winterspiele und 1978 die alpinen Ski-Weltmeisterschaften ausgetragen. Die Urlaubsregion liegt am nördlichen Rand des Wettersteingebirges im Tal der Loisach - nur eine gute Autostunde von München entfernt, unmittelbar an der Grenze zu Österreich.
Über 110 Kilometer Ski-Abfahrten in fünf Skigebieten sind mit einem einzigen Skipass zu erreichen. Alle Aufstiegshilfen haben zusammen genommen eine Kapazität von über 36.000 Personen pro Stunde. Im Kreuzeckgebiet liegt die berühmt-berüchtigte Kandahar-Abfahrt, die selbst bei Profis gefürchtet ist. Die wilde Tour beginnt am Kreuzjoch, führt über zum Teil extrem steile Hänge ins Tal. Nach 3,7 Kilometern ist die Talstation in Garmisch erreicht.
Keine richtige Stadt
Die beiden Gemeinden Garmisch und Partenkirchen waren, gegen den Willen der Bewohner, erst zu den Olympischen Spielen 1936 zusammen gebracht worden. Noch heute erzählt man sich, dass es Partenkirchener geben soll, die noch nie in Garmisch gewesen und Garmischer, die noch nie über die trennende Bahnlinie nach Partenkirchen gegangen seien. Trotz 30.000 Einwohnern will Garmisch-Partenkirchen keine richtige Stadt werden.
Richard Strauß war Garmischer
Im Ortsteil Garmisch stehen rund um den Marienplatz noch eine Reihe schöner Häuser wie zum Beispiel die Alte Apotheke mit ihrer schwarz-weißen Sgraffito-Fassade von 1790 oder gleich gegenüber ein altes Bürgerhaus mit üppig geschnitzten Erkern. Die Neue Pfarrkirche St. Martin bietet reiches Rokoko-Dekor. Sie wurde aus den Steinen der abgetragenen Burg Werdenfels errichtet. Jenseits der Loisach ist die Alte Pfarrkirche eine der wenigen gotischen Sakralbauten in Oberbayern. Die Frühlingsstraße zählt zu den schönsten Straßenensembles in Bayern. In der Zöppitzstraße verbrachte der Komponist Richard Strauß einen großen Teil seines Lebens. Hier starb er auch 1949. Das Richard-Strauß-Institut widmet sich der Dokumentation und Erforschung von Leben und Werk des Ehrenbürgers.
Straßenfeger Vierschanzentournee
Im Ortsteil Partenkirchen ist die Ludwigstraße mit ihren prächtigen Fassaden der lebendige Mittelpunkt. Toni Guggemoos ist der erste Vorsitzende des Skiclubs Partenkirchen. Dieser richtet das Neujahrs-Skispringen im Rahmen der traditionsreichen deutsch-österreichischen Vierschanzentournee aus. "Wir haben vier, fünf Schneekanonen im Stadion an der Schanzenanlage stehen", so Guggemoos. "Wenn Plusgrade sind, haben wir uns entschlossen, den Schnee per Hubschrauber zur Schanze fliegen zu lassen. In 51 Jahren ist diese Veranstaltung noch nie ausgefallen, nur einmal musste sie auf den 2. Januar verlegt werden. Wir haben die offizielle Erlaubnis, an die 35.000 Besucher ins Stadion zu lassen. Es gibt auf der Welt kein solch schönes Stadion."
Fast großstädtisches Flair
Dem Winter- und Skiurlauber in Garmisch-Partenkirchen wird beinahe großstädtisches Flair mit Après-Ski, Nachtleben und einem attraktiven Fitness- und Wellness-Programm geboten. Nach dem Skilauf, Rodelspaß, Eislaufen oder Curling begibt man sich ins Olympia-Eisstadion oder ins Albspitz-Wellenbad. Man kann auch von der Sonnenterrasse eines Cafés in den weißblauen Himmel blicken oder lässt den Tag in einer urigen Gaststube ausklingen.