Die teuersten Fußballprofis aller Zeiten
9. Juni 2009
Weltfußballer Cristiano Ronaldo steht für die Rekordablösesumme von 94 Millionen Euro vor dem Wechsel vom englischen Champion Manchester United zum spanischen Rekordmeister Real Madrid. Damit würde Ronaldo als bislang teuerster Fußballer in die Geschichte eingehen.
(* Quelle der Ablösesummen: dpa. Die Beträge sind zum Teil geschätzt, da die Vereine meist keine offiziellen Angaben machen.)
Er war der Kopf der "Galaktischen", dem mit Top-Stars gespickten Team Real Madrids der Jahre 2001 bis 2003. Zinedine Zidane wechselte 2001 für 71,6 Millionen Euro* von Juventus Turin in die spanische Hauptstadt. Mit Real gewann der Weltmeister von 1998 im Jahr 2002 die Champions League und den Weltpokal. 2003 wurde er spanischer Meister.
Lange Zeit wollte er Mailand nicht verlassen, nun geht Kaká doch zu Real Madrid. Um ihn und Ronaldo herum will Real-Präsident Florentino Perez ein unschlagbares Team aufbauen. Kakás Wechsel vom AC Mailand nach Madrid war Perez immerhin 65 Millionen Euro wert.
Erneut zeigte sich Real Madrid als spendabler Geldgeber. Für Luis Figo bezahlten die Madrilenen im Sommer 2000 die stattliche Summe von 61,4 Millionen Euro an den FC Barcelona. Figo bezahlte mit seinem guten Ruf beim alten Arbeitgeber, da er ausgerechnet zum Erzrivalen nach Madrid wechselte.
Ein Transfer aus einer Zeit, als die italienischen Vereine noch finanzkräftig waren: Im Jahr 2000 zog es den Argentinier Hernan Crespo für 56,2 Millionen Euro von Parma nach Rom, wo er künftig für Lazio auf Torejagd ging.
Ein Jahr nach Crespo heuerte auch Gaizka Mendieta bei Lazio Rom an. Die 48 Millionen Euro Ablösesumme rentierten sich für die Römer aber nicht. Mendieta enttäuschte in der Serie A und wurde nach nur einer Saison an den FC Barcelona ausgeliehen.
Seit 2002 ist Rio Ferdinand der teuerste Abwehrspieler aller Zeiten. Transfersummen in ähnlicher Höhe, wie die 46,7 Millionen Euro, die Manchester United an Leeds United überwies, waren vorher nur für überragende Torjäger oder Spielgestalter gezahlt worden.
1999 war er der teuerste Fußballprofi aller Zeiten: Christian Vieri, italienischer Sturmtank mit Torgarantie. Immerhin 46,5 Millionen Euro war Inter Mailand bereit zu zahlen, um Vieri von Lazio Rom zu verpflichten. Eine sinnvolle Investition, schließlich zählte Vieri in den Jahren 1997 bis 2003 mit 113 Toren in 140 Ligaspielen zu den besten Mittelstürmern der Welt.
Dieser Transfer stand unter keinem guten Stern: 2006 wechselte Andrej Schewtschenko für 46 Millionen von seinem Lieblingsverein AC Mailand zum FC Chelsea. Chelseas Mäzen Roman Abramowitsch bestand auf einer Verpflichtung des Ukrainers und machte damit dem damaligen Trainer José Mourinho ein Geschenk, das der gar nicht haben wollte. Schewtschenko fasste in Chelsea nie richtig Fuß und kehrte 2008 auf Leihbasis zum AC Mailand zurück.
Zwei Weltmeisterschaften, ein paar nationale Titel und etliche Knieoperationen, so könnte man die Karriere von Luiz Nazario de Lima, genannt Ronaldo, zusammenfassen. Im Sommer 2002 war er gerade unverletzt und wechselte für 45 Millionen Euro von Inter Mailand zu Real Madrid.
Juan Sebastian Veron ging 2001 für 43,7 Millionen Euro von Lazio Rom zu Manchester United. Mit den Reds gewann er 2003 die englische Meisterschaft. Insgesamt spielte der Argentinier 51 Mal für ManU und erzielte dabei 11 Tore.
Er galt als einer der elegantesten Spieler der "Goldenen Generation" Portugals: Rui Costa. Im Alter von zehn Jahren wurde Costa durch den großen Eusebio bei Benfica Lissabon entdeckt. 19 Jahre später wechselte er für 43,5 Millionen Euro vom AC Florenz zum AC Mailand, mit dem er 2003 die Champions League gewann. Später ging er zurück zu seinem Heimatclub Benfica Lissabon, wo er 2008 auch seine Karriere beendete.
International ging der Stern von Pavel Nedved bei der Europameisterschaft 1996 in England auf, als die Tschechen sich erst im Finale der deutschen Mannschaft geschlagen geben mussten. Nedved ging nach Italien zu Lazio Rom, von wo er 2001 für 41,2 Millionen Euro zu Juventus Turin wechselte. Dort blieb der torgefährliche Mittelfeldspieler bis zu seinem Karriereende im Mai 2009.
Von den eigenen Fans wird er geliebt, von denen des Gegners gehasst. Filippo "Pippo" Inzaghi ist immer für eine Schwalbe aber auch für ein Tor gut. 2001 waren dem AC Mailand die Schauspiel- und Torschusskünste des damaligen Turiners 40,9 Millionen Euro wert.
Robinho galt in Brasilien als das größte Talent seit Pelé. Verstärkt wurde dieser Eindruck noch dadurch, dass er genau wie Pelé beim FC Santos seine Karriere begann. Sein erster Verein in Europa war ab 2005 Real Madrid. 2008 folgte er dem Ruf des Geldes zu Manchester City. Der dortige Clubbesitzer, Scheich Sulaiman al Fahim aus Dubai, zahlte 40 Millionen Euro Ablöse.
Außergewöhnlich hoch war die Ablösesumme, die Juventus Turin 2001 für Gianluigi Buffon bezahlte. 38,3 Millionen Euro, soviel war vorher auch nicht nur annähernd für einen Torhüter ausgegeben worden. Buffon zahlte die in ihn investierten Millionen mit guten Leistungen und einer großen Vereinstreue zurück. Als Juve wegen eines Manipulationsskandals 2006 in die Serie B zwangsabsteigen musste, blieb Buffon, dem es als frischgebackener Weltmeister nicht an hochkarätigen Angeboten anderer Vereine mangelte, und half den Turinern beim sofortigen Wiederaufstieg.
Deutlich unter dem Preisniveau der europäischen Spitzentransfers liegt der teuerste Spielerwechsel in Deutschland: Mario Gomez wird ab der kommenden Saison für Bayern München spielen. Sein alter Verein, der VfB Stuttgart, erhält dafür 30 Millionen Euro. Eine Summe, die die Bayern wohl zahlen mussten, wenn sie einen Wechsel von Gomez nach England oder Spanien verhindern wollten. Immerhin hat der bald 24-Jährige in 121 Ligaspielen schon 63 Tore erzielt. Hält er diesen Schnitt, dann werden sich auch die 30 Millionen für Bayern München schon bald amortisiert haben.