Die Topsportler schwimmen im Geld, die besten Athletinnen schauen in die Röhre. Die neue Forbes-Liste zeigt die großen finanziellen Unterschiede zwischen den Geschlechtern.
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Das sind die bestbezahlten Sportler der Welt
Cristiano Ronaldo? Lionel Messi? Neymar? Nein, der bestbezahlte Sportler der Welt ist kein Fußballer, sagt das US-Magazin "Forbes" in seinem aktuellen Ranking. Und: Zum ersten Mal ist keine Frau in den Top 100 ...
Bild: Getty Images/G. Shamus
Rang 10: Matthew Stafford
Im American Football können die Topstars weiterhin viel Geld verdienen - und müssen dafür nicht einmal Titel holen. Matthew Stafford konnte seine Detroit Lions nicht in den Super Bowl führen, nicht einmal in dessen Nähe. Aber der 30-jährige Quaterback ist seinem Arbeitgeber aus der Arbeiterstadt und Sponsoren dennoch insgesamt 50,7 Millionen Euro Jahresgage wert.
Bild: picture-alliance/AP Photo/P. Sancya
Rang 9: Matt Ryan
Noch ein Quarterback und noch einer, der es nicht bis in den Super Bowl geschafft hat: Matthew Thomas, genannt "Matt" Ryan, der für die Atlanta Falcons wirft. Zumindest finanziell ließ er mit 57,4 Millionen Euro Einkommen Super Bowl-Sieger Nick Foles (Philadelphia Eagles) und Superstar Tom Brady (New England Patriots) klar hinter sich, denn beide sind nicht in den Top 100 der Topverdiener.
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Rang 8: Stephen Curry
Stephen Curry, der Mann für die besonderen Momente. Nicht nur, weil der Point Guard der Golden State Warriors auf diesem Bild scheinbar das Gesetz der Schwerkraft überlisten kann. Er ist bekannt für seine Treffsicherheit von der Dreier-Linie - oder auch mal von weit dahinter. Seine "magische Wurfhand" bringt ihm jährlich 65,6 Millionen Euro Einkommen. Nur ein Basketballer verdient mehr.
Bild: Reuters/USA TODAY Sports/K. Terada
Rang 7: Roger Federer
Was für ein Comeback des "Mister Tennis" aus der Schweiz: Zwei Grand-Slam-Titel, sieben Turniersiege und eine Matchbilanz wie zu besten Zeiten - Roger Federer hat sich 2017 in beeindruckender Weise zurückgemeldet und damit auch wieder gutes Geld verdient. Mit 65,8 Millionen Euro Jahres-Gage hielt er sich in den Geld-Top-Ten.
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Rang 6: LeBron James
Seine Fans nennen ihn nur ehrfürchtig "King James" oder "The Chosen One". Der unumstrittene Superstar der NBA gewann dreimal die Meisterschaft, holte viermal den Titel des wertvollsten Spielers. Der Sportartikel-Hersteller Nike schloss 2015 einen lebenslangen Werbevertrag mit ihm. Der beschert ihm das Gros seines Jahreseinkommens von aktuell 72,9 Millionen Euro.
Bild: Getty Images/G. Shamus
Rang 5: Neymar
Daheim in Brasilien ist er längst die Nummer 1, im internationalen Fußball steht er - noch immer - etwas im Schatten der Kollegen Ronaldo und Messi. Auch finanziell. Zwar ist er mit 222 Millionen Euro Transfersumme der teuerste Spieler aller Zeiten. Aber sein Einkommen aus Gehalt und Sponsorenverträgen liegt "nur" bei 76,7 Millionen Euro jährlich. Seine Rivalen bekommen mehr...
Bild: Reuters/M. Brindicci
Rang 4: Conor McGregor
Wer ist Conor McGregor? Ein Mixed-Martial-Arts-Kämpfer. Und dort verdient man so viel Geld? Nein, aber im Boxen. Denn Conor McGregor unterlag Superstar Floyd Mayweather im August 2017 in einem schillernden Duell durch technischen K. o. McGregor verdiente 63,9 Millionen Euro an dem Kampf. Das ist fünfmal so viel wie bei seinem bestbezahlten MMA-Kampf. Macht eine Jahresgage von 84,4 Millionen Euro.
Bild: picture alliance/AP Photo/J. Cortez
Rang 3: Cristiano Ronaldo
Oh, das wird sein Ego gar nicht gern hören: Für Ronaldo geht es von Rang 1 runter auf Platz 3. Zwar steigerte der portugiesische Superstar sein Einkommen von 83 auf 92,1 Millionen Euro. Doch andere überflügelten den Champions-League-Sieger, unter anderem sein alter Rivale. Wer Ronaldo kennt, weiß: Das wird ihn nur noch ehrgeiziger machen.
Bild: Imago/Insidefoto
Rang 2: Lionel Messi
Böse Zungen könnten sagen: Ein Teil der 94,6 Millionen Euro Jahreseinkommen von Lionel Messi gehört (wahrscheinlich) dem spanischen Steuerzahler. Denn der Super-Dribbler am Ball fiel in der Vergangenheit mehrfach durch Steuer-Tricksereien auf. Sein Arbeitgeber FC Barcelona entlohnt den argentinischen Ausnahmekönner weiter großzügig: Sein Gehalt macht 71,6 Millionen Euro der Gesamteinnahmen aus.
Bild: Imago
Rang 1: Floyd Mayweather Jr.
Ja, Profi-Boxer leben gefährlich und riskieren viel für eine Karriere. Aber diese Summe wiegt wohl alle Schmerzen mehr als auf: Unglaubliche 242,9 Millionen Euro verdiente Floyd Mayweather Jr. in den vergangenen zwölf Monaten. Das sind 4,67 Millionen pro Woche oder anders ausgedrückt: ein Stundenlohn von 27.728 Euro. Puh!
Bild: Reuters/S. Marcus
Der bestbezahlte deutsche Sportler...
...heißt auch 2018 Sebastian Vettel. Allerdings rutschte der vierfache Formel-1-Weltmeister von Rang 14 auf 18 ab - und das, obwohl er sein Einkommen um zwei Millionen Euro auf nun 36 Millionen Euro pro Jahr steigern konnte. Konkurrent Lewis Hamilton (43,5 Millionen Euro) liegt auf Rang 12. Sebastian Vettel ist der einzige deutsche Athlet im Top-100-Ranking von Forbes.
Bild: Getty Images/M. Thompson
Keine Frau in den Top 100
Gleiche Bezahlung von Männern und Frauen? Bestimmt nicht im Profisport. Nicht eine Frau findet sich in der Forbes-Liste der 100 bestbezahlten Sportler. Serena Williams rutscht durch ihre Elternzeit von Platz 51 raus aus der Liste und soll aktuell auf rund 15,7 Millionen Euro Jahresgage kommen (2017: 24 Millionen Euro). Mehr als ein Trostpflaster, ja. Aber auch ein trauriger Fakt des Weltsports.
Bild: picture-alliance/M. Euler
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Es ist eine Liste, die vor allem sportinteressierte Frauen kaum erfreuen wird und wohl auch viele Männer mit dem Kopf schütteln lässt. In der berühmten Forbes-Liste, die jährlich erscheint und die Bestverdiener der Welt unter anderem im Sport ausweist, ist in diesem Jahr keine Frau unter den Top 100 zu finden.
Männer aus den Sportarten Boxen (Floyd Mayweather, 285 Millionen Dollar), Fußball (Lionel Mess, 111 Mio. Dollar; Cristiano Ronaldo, 108 Mio. Dollar), der Kampfsportart Martial Arts (Conor McGregor, 99 Mio. Dollar), dem US-Basketball (LeBron James, 85,5 Mio Dollar) oder auch dem Tennis (Roger Federer, 77.2 Mio. Dollar) führen die Liste des Magazins an.
Erstmals keine Frau im Ranking
Noch im vergangenen Jahr hatte es US-Tennisstar Serena Williams immerhin auf Platz 51 (27 Mio. Dollar) geschafft. Allerdings stand Williams aufgrund der Geburt ihrer Tochter 2017 nicht so häufig auf dem Tenniscourt. Während zuvor immer mindestens eine und höchstens drei Frauen auf der Forbes-Liste geführt wurden, befindet sich erstmals keine Frau unter den Top 100. "Man kann daraus sicher aber nicht folgern, dass die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen im Spitzensport weiter zugenommen hat", sagt Sportökonom Christoph Breuer.
Dass diese Lücke im gesamtgesellschaftlichen Leben existiert, ist unumstritten. "Der Unterschied der Bruttolöhne in Deutschland beträgt derzeit durchschnittlich 21 Prozent", sagt Christian Boll, Forschungsdirektorin beim Hamburger Weltwirtschaftsinstitut. "International ist die Lücke noch größer." Und der Hochleistungssport bildet nochmal eine ganz andere, eigene Kategorie, die vom "normalen" Leben abgekoppelt zu sein scheint.
Das "Superstar-Phänomen"
Als Gründe für die großen Unterschiede im Spitzensport führt Sportökonom Breuer zwei Phänomene an. Zum einen existiere seit rund 15 Jahren das "Superstar-Phänomen", die globalen Sportstars bestimmen die Szenerie. Es stelle sich die wissenschaftliche Frage, "weshalb Sportler, sie sich nur durch Kleinigkeiten unterscheiden, völlig unterschiedlich von der Industrie bezahlt werden. Der Qualitäts-Unterschied zwischen etwa Nationalspieler Mario Gomez und Cristiano Ronaldo ist nicht so groß wie der Unterschied bei der Bezahlung", sagt Breuer. Diese Entwicklung werde gerade intensiver untersucht.
Zudem sei für das Gros der Sportfans Männersport für den Konsum interessanter. "Die starke Veränderung und Erhöhung der Fernsehverträge hat vor allem zu diesen Unterschieden geführt. Davon haben die Männer überproportional profitiert", sagt Breuer. Vor allem die große Nachfrage bestimme in diesem Fall das Angebot.
Partielle Ausreißer
Hier und da habe es auch schon mal in Deutschland partiell und in ganz bestimmten Sportarten kleine (finanzielle) Ausreißer gegeben. Etwa beim alpinen Skifahren, als die Sportlerinnen um Hilde Gerg oder Katja Seizinger aufgrund ihrer großen Erfolge höhere Einnahmen für sich verbuchen konnten als ihre männlichen Pendants. Das aber bleibe die Ausnahme. Breuer möchte auch keine unerfüllbaren Hoffnungen verbreiten. "Ich sehe keine Anhaltspunkte dafür, dass sich diese Entwicklung in den nächsten Jahren verändern könnte", sagt der Sportökonom.