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Die USA, China und der Besuch des Dalai Lama

16. Februar 2010

Chinas Wut über Obamas Treffen mit dem Dalai Lama +++ Hollywoods Engagement für Menschenrechte in Tibet +++ US-General McChrystal und die NATO-Offensive gegen die Taliban

US-Schauspieler Richard Gere ehrt Dalai Lama Der amerikanische Schauspieler Richard Gere (r) steht mit dem Dalai Lama (l), dem geistigen und weltlichen Oberhaupt der Tibeter, im Medinah-Tempel in Chicago. Gere, ein überzeugter Buddhist, bbekundete dem Dalai Lama bei seinem einzigen öffentlichen Auftritt während seiner USA-Reise seine Hochachtung. Richard Gere hat auch wiederholt die tibetische Opposition unterstützt, die sich gegen die chinesische Besetzung Tibets wehrt.
Der Dalai Lama mit US-Schauspieler Richard GereBild: picture-alliance / dpa

In dieser Woche reist der Dalai Lama, das geistliche Oberhaupt der Tibeter, in die USA. Ein Besuch, der schon im Vorfeld hohe Wellen der Empörung in Peking schlug. Denn US-Präsident Barack Obama will den Dalai Lama persönlich empfangen, allen Protesten von chinesischer Seite zum Trotz. Das Pekinger Außenministerium hatte gefordert, Obama solle das geplante Treffen absagen, um den "chinesisch-amerikanischen Beziehungen nicht weiteren Schaden zuzufügen." Die Antwort aus Washington kam prompt und fiel deutlich aus: Der US-Präsident freue sich auf ein konstruktives Gespräch mit dem Dalai Lama, erklärte der Sprecher des Weißen Hauses. Die Begegnung kommt zu einem Zeitpunkt, da die Beziehungen beider Länder ohnehin hochsensibel sind. Dabei hatte es nach Obamas Amtsantritt vor gut einem Jahr eigentlich nach einer Art neuem Schmusekurs ausgesehen.

Hollywood und der Dalai Lama

Wenn US-Präsident Barack Obama am Donnerstag den Dalai Lama im Weißen Haus empfängt, wird er bei jedem Schritt die Folgen des Treffens für die US-Beziehungen zu China im Kopf haben. Die Prominenz aus Hollywood ist da weniger diplomatisch. Stars wie Richard Gere fordern bedingungslose Freiheit und die Beachtung der Menschenrechte für das tibetische Volk.

McChrystals Afghanistan-Strategie

"Wir gehen ins Herz der Finsternis" - mit diesen Worten umschrieb ein britischer Offizier die seit dem Wochenende laufende "Operation Muschtarak" im Süden Afghanistans. Es ist die größte Offensive der internationalen Truppen und der afghanischen Armee seit dem Sturz des Taliban-Regimes vor mehr als acht Jahren. Mit 15.000 Soldaten gehen NATO und Afghanen gegen die erstarkten radikal-islamischen Taliban vor, um sie aus der Provinz Helmand zu verteiben. Aus Kreisen der NATO wurde gemeldet, dass rund ein Viertel der in der Stadt Mardschar vermuteten Taliban getötet worden sein sollen. Als größter Erfolg seit Jahren wird außerdem die Festnahme der Nummer zwei der afghanischen Taliban, Mullah Baradar, gewertet. Der Vertraute von Taliban-Chef Mullah Omar wurde nach Angaben von US-Regierungsbeamten bereits in der vergangenen Woche in der pakistanischen Hafenstadt Karachi gefasst. Trotzdem liegt die Hauptlast des Kampfes gegen die Taliban für NATO-Oberbefehlshaber McChrystal weiter in Afghanistan.

Redaktion: Anna Kuhn-Osius und Thomas Kohlmann

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