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"Die USA wollen eigene Interessen in Aserbaidschan sichern"

12. Juni 2003

– In der "Union pro-aserbaidschanischer Kräfte" wird Kritik an Washingtons Politik laut

Baku, 12.6.2003, 525CI QAZET, russ.

Gestern hat im Hauptquartier der "Islamischen Partei Aserbaidschans" eine weitere Sitzung des Rates der "Union pro-aserbaidschanischer Kräfte" stattgefunden. Wie auf einem Briefing der für Ideologie zuständige Sekretär der "Sozialdemokratischen Partei Aserbaidschans", Elschan Manafow, mitteilte, wurden auf der Sitzung die gesellschaftspolitische Lage im Lande, das Problem Nardaran, die Einladung von Führern einiger Oppositionsparteien in die USA und andere Fragen erörtert. Besprochen wurde auch die geplante Massenveranstaltung der "Union pro-aserbaidschanischer Kräfte".

Elschan Manafow zufolge ist die Einladung der Oppositionsführer nach Washington auf das Bestreben der USA zurückzuführen, eigene Interessen in Aserbaidschan und in der Region zu sichern: "Wenn es darum geht, welche politischen Kräfte bevorzugt werden, dann versuchen die USA mit den Kräften zusammenzuarbeiten, die in der Lage sind, Stabilität in Aserbaidschan aufrechtzuerhalten. Die USA wollen eine Stabilität, die es ihnen ermöglicht, eigene Interessen in Aserbaidschan zu sichern." Nach Ansicht des Vertreters der "Sozialdemokratischen Partei Aserbaidschans" treten die USA für den Erhalt des jetzigen Regimes ein, das es ihnen ermöglicht, die eigenen Interessen zu wahren. Deswegen versuche Washington die Opposition davon zu überzeugen, die jetzige Regierung nicht zu behindern. "In den USA könnten Verhandlungen zwischen der Staatsmacht und der Opposition unter Vermittlung des offiziellen Washington stattfinden, das der jetzigen Führung wohlgesonnen ist. Nichts anderes ist früher geschehen und deswegen begrüßen wir nicht die Einladung der Oppositionellen nach Übersee. Wir sind der Meinung, dass nicht die USA, sondern das aserbaidschanische Volk darüber entscheiden muss, wer in Aserbaidschan an die Macht kommt." (...)

Elschan Manafow zufolge hat die "Union pro-aserbaidschanischer Kräfte" beschlossen, Ende dieses Monats eine Kundgebung zu veranstalten. Auf der gestrigen Sitzung wurde die Vorbereitung der Aktion erörtert. Der Redner sagte, die Massenveranstaltung sei als Teil des Wahlkampfes geplant. (...)

Über die Meldungen der aserbaidschanischen und ausländischen Presse, wonach geplant sei, ein 15 000 Mann starkes NATO-Kontingent in Aserbaidschan zu stationieren, sagte Elschan Manafor, dass die "Union pro-aserbaidschanischer Kräfte" kategorisch dagegen sei, da ein solcher Schritt der Sicherheit in der Region schaden könnte. "Die USA wollen die Sicherheit der Projekte gewährleisten, die sie in Aserbaidschan realisieren. Der Plan, Militäreinheiten in Aserbaidschan zu stationieren, hängt in erster Linie damit zusammen. Aber niemand kann jetzt sagen, ob sich dieser Plan nicht doch gegen den Iran richtet." (MO)