Das lebensfeindliche Paradies
26. Februar 2016Was genau ist das, eine Wüste? Welche Assoziationen schießen uns in den Kopf, wenn wir an den Begriff denken? Sicherlich fällt uns sofort Sand ein. Aber auch Eis, Felsen, Kies oder Salz? Wir denken wahrscheinlich auch sofort an Dürre, Ödnis, Unwirtlichkeit, Hitze, kurz: An einen Ort auf der Welt, an dem der Mensch nur mit großen Mühen und Kreativität Fuß fassen kann und der dennoch von ihm seit Anbeginn der Zeit bewohnt, befahren, bewandert wird.
Alles richtig, doch wir sollten der Wüste nicht unrecht tun, denn sie ist viel mehr, als uns gemeinhin bewusst ist. Sie ist heiß, ja. Sie ist genauso aber auch eiskalt. Sie besteht aus feinem Sand genauso, wie aus bröckeligen Steinen, schroffen Felsen, krustigem Salz. Per trockener Definition ist jede Landschaft, die zu weniger als fünf Prozent mit Vegetation bedeckt ist, eine Wüste. Das trifft auf die Sahara genauso zu, wie auf die Antarktis oder die Salar de Uyuni in Bolivien, die größte Salzwüste der Welt.
Nun heißt wenig Vegetation nicht unbedingt leblos. Auf den etwa 30 Millionen Quadratkilometern Erde, die heute Wüste sind, kreuchen und fleuchen kleinere und größere Lebewesen, in manchen Wüsten wachsen Bäume, in manchen haben Menschen regelrechte Schlösser errichtet.
In dieser interaktiven Reise haben wir uns die heißen Wüsten vorgenommen und die Tore der verborgenen Schlösser geöffnet. Wir zeigen das Leben in diesen lebensfeindlichen Regionen, wir stellen überraschende Zusammenhänge dar und treffen auf Echsen, Fische, Esel und Menschen, die mit und für die Wüste leben. Für sie alle ist die Wüste mehr als ein unwirtlicher Raum, sie ist ihr Lebensraum.