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Die Welt ist ein Ball

Stefan Nestler17. Dezember 2008

Fußball ist König. Die ersten 30 Plätze der Fernsehsendungen, die 2008 in Deutschland die höchsten Einschaltquoten erreichten, belegen Übertragungen von Fußballspielen. Ist doch klar, oder?

Fußball mit Landkarten-Aufdruck. Quelle: dpa
"La balle, c´est moi"Bild: picture-alliance / dpa

Die Welt ist ein Ball, immer schon und immer wieder. Schon der französische Philosoph René Descartes wusste: "Kicko, ergo sum", ich kicke, also bin ich. Der französische "Sonnenkönig" Ludwig, der XIV. prägte den Spruch: "La balle, c´est moi", der Ball bin ich. Und der aktuelle Präsident Frankreichs, Nicolas Sarkozy, hat sich extra eine größere Frau zugelegt, damit sein Land während EM-Gipfeltreffen bei Standardsituationen auf Kopfhöhe bleibt.

Obama ging bei Daum in die Schule

Achtung, Schuh!Bild: AP

US-Präsident George W. Bush wurde bei seiner Abschiedsvisite im Irak von einem Schuh getroffen, der Ball verfehlte sein Ziel. Barack Obama gewann die Wahl des neuen mächtigsten Mannes der Welt mit einem Fußballzitat: "Yes, we can" ist die englische Übersetzung eines alten Christoph Daum-Spruchs, nachdem er Geldscheine an die Tür der Mannschaftskabine geheftet hatte. Die internationale Finanzkrise 2008 brach aus, weil Amerikaner keine Ahnung von Fußball haben. Hätten sie sonst einer Bank namens Lehmann vertraut, die ohne Torwart spielte und darüber hinaus auch noch auf eine stabile Viererkette und den Sechser davor verzichtete? Am Ende stand zwar die Null, aber anders.

Verstaubte Linksaußen und stumpfe Doppelspitzen

Wie einst "Katsche"Bild: picture-alliance / Sven Simon

In Hessen stürzte SPD-Kickerin Andrea Ypsilanti, weil sie Linksaußen alter Schule mitspielen lassen wollte, die im modernen Fußball längst ausgedient haben. Das wurde auch SPD-Verteidiger Kurt Beck in Berlin zum Verhängnis, der sich wie einst "Katsche" mit einem Distanzschuss versuchte. Im Gegensatz zu Schwarzenbeck verfehlte der rote Beck aber klar das Ziel. Genauso wie die CSU, die erstmals seit Bayern-Gedenken eine Wahl vergeigte, weil sie endlich einmal modern, also Hoffenheim sein wollte, statt dessen aber auf das Schalker Modell setzte, eine stumpfe Doppelspitze der Marke Kuranyi/Asamoah.

Rettet das Klima, Poldi zum Pol

Trainingspartner für PoldiBild: picture-alliance / dpa

Und die Arktis schmilzt weiter, weil Poldi in Bayern bleiben muss. Hätte Uli Hoeneß ihn als Eisbär verkauft und auf einer Eisscholle ausgesetzt, wäre der Klimawandel Schnee von gestern. Bürgerinitiativen zum Schutz der bedrohten Poldi-Art hätten sich gebildet. Sponsoren aus der Industrie hätten den CO 2- Ausstoß minimiert, um Poldis Scholle zu erhalten. Denn wir wissen: die Welt ist ein Ball. Das All übrigens auch, nachzulesen bei Albert Einstein, im Kapitel "Die Krümmung von Raum und Zeit als Folge der Bananenflanke".

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